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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 15
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Mayer, August Liebmann: Goyas Gemälde für die Santa Cueva in Cadiz
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0534
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Goya

Skizze zum hl. Abendmahl
Madrid, Da. Cecilia Balaguer / Phot. Mnreno

GOYAS GEMÄLDE FÜR DIE SANTA CUEVA IN CADIZ
VON AUGUST U. MAYER
In der Goya-Literatur haben bis in die allerjüngste Zeit drei große religiöse
Lünettenbilder (je 146x540 cm) seltsamerweise keine Beachtung gefunden,
obwohl sie der Öffentlichkeit stets zugänglich waren. Es sind die Darstellungen
des Brot- und Fisch Wunders, des hl. Abendmahles und der Parabel vom Gast-
mahl des großen Königs in der oberen Kapelle der sogenannten Capilla de la
Santa Cueva in Cadiz, die als Iglesia del Rosario mit einer Unterkapelle für
nächtliche geistliche Übungen 1785 von dem reichen Mexikaner D. Jose Saez
de Santa Maria, Marques de Yalle Inigo (1750 —1804, Priester seit 1760), ge-
gründet worden ist. Das Oratorium über der Grotte, dem Kult des Allerheilig-
sten Sakraments gewidmet, wurde 1795 begonnen und 51. März 1796 ge-
weiht. Vor einiger Zeit sind die ersten Entwürfe zum »Abendmahl« und »Brot-
und Fischwunder« aufgetaucht (je 25x42 cm). Die Skizze zur letzteren Dar-
stellung ist in den Besitz eines deutschen Malers übergegangen, die zum Abend-
mahl sah man als Eigentum der Witwe des Madrider Sammlers Gimeno, Da.
Cecilia Balaguer, in der Goya-Ausstellung im Museum von Zaragoza (Nr. 17).
Wenn der Katalog angibt, diese Arbeiten seien »zu Ende des 18. Jahrhunderts«
ausgeführt worden, so scheint mir dies etwas ungenau. Unseres Erachtens
stammen die Arbeiten etwa aus den Jahren 1795 — 96, es scheint auch ganz
natürlich, daß die malerische Ausschmückung der Kapelle sich unmittelbar an
die Fertigstellung des Baues anschloß. Die Christusgestalt des »Brotwunders«
erinnert noch an die der »Gefangennahme« in der Hauptsakristei der Kathedrale
von Toledo, die durchgängig 1788—89 datiert wird. Neben Goya war Zacarias
Velazquez mit der Ausschmückung des Oratorio betraut worden. Seine »Hoch-
 
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