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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 17
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0611
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SAMMLER UND MARKT

DIE BEVORSTEHENDEN IIERBST-VER-
STEIGERUNGEN
Noch ist die Sommerpause nach dem Auk-
tionsjahr 1927/1928, das mit zu den lebhaf-
testen zählt, die je gewesen sind, nicht zu
Ende. Es hat einen Umsatz gebracht, der al-
lein in London weit über alle vorherigen Zif-
fern hinausgeht. Trotzdem waren die Preise im
allgemeinen nicht überraschend hohe, sondern
fast immer die im Kunsthandel üblichen.
Die Kunstauktionen als Wertmaßstab für den
Kunsthandel sind ein nicht zu unterschät-
zender Faktor für die Marktlage. Es ist ein
Irrtum zu glauben, daß die Versteigerungen
dem Handel schaden. Im freien Wettbewerb
werden vielmehr die Sammler angeregt, zu
kaufen. Ihnen bieten die Auktionen nicht nur
Material, sondern auch die Richtung und Art

des Ausbaus ihrer Sammlungen. Nicht für al-
les, was auf den Markt kommt, ist ein
aufnahmefähiges Publikum vorhanden. Be-
stimmte Gebiete werden bevorzugt. Der Wett-
bewerb von Sammlern und Händlern ist ein
wichtiges Regulativ für die Preisgestaltung.
Schon werden wieder Vorbereitungen für die
nächste Auktionssaison getroffen, die allen An-
zeichen nach der vergangenen an Bedeutung
nicht nachstehen wird. Im Herbst wird sich
das Hauptinteresse der Sammler und Händ-
ler auf Amsterdam und Berlin, welch letzteres
dank der Ausbreitung des Berliner Kunsthan-
dels wieder in die erste Reihe gerückt ist, kon-
zentrieren müssen. Dagegen pflegen London
und Paris im Herbst keine Vers teigerungen von
Bedeutung zu veranstalten.
Das Amsterdamer Auktionshaus Frederik


J. Tintoretto Susanna im Bade
Aus der im November 1928, bei Frederik Müller & Co. (Direktion A. W. Mensing) stattfindenden
Versteigerung aus der Sammlung Marczell von Nemes

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