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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 1
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0057
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Joachim Uitewael

Neuerwerbung des Kaiser-Friedrich-Museums, Berlin

Küchenstück

RUNDSCHAU

AUSSTELLUNG VON NEUERWERBUNGEN
DES KAISER-FRIEDRICH-MUSEUMS
Die Gemäldegalerie des Kaiser-Friedrich-Mu-
seums stellt gegenwärtig Neuerwerbungen der
vlämischen und holländischen Malerschulen,
die den Hauptbestandteil der Erwerbungen die-
ses Jahres überhaupt ausmachen, aus. Aus der
Fülle des Gebotenen, das durch die große Ru-
benslandschaft Mittelpunkt und Glanz er-
hält, mögen folgende Gemälde genannt sein:
Herri met de Bles, Flußlandschaft: ein
um 1020 entstandenes, emailartiges Bildchen.
Jan de Coq, die Einsiedler Antonius und
Paulus in einer phantastischen Landschaft:
charakteristisches Bild des erst vor einigen Jah-
ren wieder entdeckten Meisters (Abbildung:
Cicerone 1927, Heft 19, S.606).
Peeter Candid, Aeneas wird von Juno in
das Reich der Götter aufgenommen: ikono-
graphisch seltene Darstellung in der Art der
Allerheiligenbilder. Die Figuren sind in mani-
ristischem Sinne bewegt.
Abraham Bloemaert, Landschaft mit
Bauernhäusern und rastenden Bauern (im Hin-
tergründe Tobias und der Engel): rechts unten
bezeichnet A. Bloemaert 16.0, vgl. darüber
Cornelius Müllers Aufsätze in,,OudHolland“,
1927, Heft6 und „Berliner Museen“, 1927,

Heft 6, der für die höchst bestreitbare Datie-
rung des Bildes ins Jahr i65o ein tritt.
Joachim Uitewael, Küchenstück mit
dem Gleichnis vom großen Abendmahl (links
bezeichnet: Uitewael fecit i6o5) und Anbe-
tung der Hirten (letzteres aus der Sammlung
Jaffe als Geschenk erworben) : Uitewael, neben
Bloemaert ein Hauptvertreter des Utrechter
Manirismus, ist jetzt durch diese beiden Werke,
die aus zwei Entwicklungsphasen stammen, ge-
bührend vertreten. (Abb.)
Kerstian de Keuninck, Landschaft mit
dem Unkraut sähenden Teufel: ein qualität-
volles Werk des um 1600 in Antwerpen täti-
gen Meisters.
Jacob van Geel, Waldlandschaft: Bilder
dieses seltenen, hauptsächlich in Delft und
Dordrecht tätigen Meisters, von dem die Ge-
mäldegalerie schon vor einiger Zeit ein klei-
nes Werk geschenkweise erwerben konnte,
zeichnen sich durch selbständige Züge (wie
etwa den ihm eigentümlichen polypenhaft
phantastischen Baumschlag) der gleichzeitigen
holländischen Landschaftsmalerei gegenüber
aus.
Simon de Vos, Gesellschaftsstück: unten
links ein späteres Monogramm aus C v M. Die
Zuschreibung erfolgte durch Analogie zu be-
 
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