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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 22
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Fels, Florent: Das Museum in Bayonne
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0753
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Dürer Männliches Bildnis
Bayonne

DAS MUSEUM IN BAYONNE
VON FLORENT FELS
Die Stadt Bayonne, die am Fuße der Pyrenäen und nahe dem Strande von
Biarritz liegt, beherbergt einerseits eine Menge von malerischen Gebirglern
und andererseits eine Anzahl von spanischen und südamerikanischen Küsten-
bewohnern, die mit Tüchern und vielfarbigem Pullover bekleidet sind. Die
einen sowohl wie die anderen erscheinen in malerischer Eigenart in einer Stadt,
die weder spanisch noch französisch ist: sie sind Basken mit allem, was dazu
gehört an Farbigkeit und dunklen Klängen des Zaubers und der Tiger-
haftigkeit.
Der Porträtmaler Bonnat, der aus Bayonne stammt, hat dieser Stadt seine
ganze Sammlung, die das Interesse an seinen zahlreichen Vorzügen noch mehr
erhöht, vermacht. Man kennt die Laufbahn Bonnats. Er war der Typ des
Streiters gegen die Jury im Salon. Er porträtierte besser als die Photographen,
noch dazu in Farben. Vor den Modellen seiner Bilder rufen die Narren: »Man
könnte sagen, er will gerade sprechen«. 1866 hat die Stadt Paris eine Ehren-
medaille zu verleihen:, Bonnat erhält 49 Stimmen gegen 58 für Carpeaux
und 25 für Corot. Nichts hat sich seitdem geändert mit dem Ergebnis, daß
die Stadt Paris nicht ein einziges Museum zeitgenössischer Malerei besitzt.
Bonnat kommt aus einer einfachen Familie, schafft mit Macht seine leblosen,
aber ähnlichen Bildnisse und wird unerhört reich. Er kann selbst Kunstwerke

50 Der Cicerone, XX. Jahrg., Heft 22

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