Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0463
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Heft 13
DOI Artikel:Horn, Paul: Alte Düsseldorfer im Kupferstichkabinett des städtischen Kunstmuseums
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ALTE DÜSSELDORFER IM KUPFERSTICHKABINETT
DES STÄDTISCHEN KUNSTMUSEUMS
VON PAUL HORN
Das Kupferstichkabinett des Städtischen Kunstmuseums ist für Düsseldorf eine
Neueinrichtung. Bis zur Berufung von Karl Koetschau im Jahre 1913 war
Graphik vom Sammelprogramm ausgeschlossen. Leider auch Aquarelle und
Zeichnungen. Die städtischen Kunstsammlungen bestanden aus rund 400 Ge-
mälden, den Aquarellkopien nach italienischen Malereien von Ramboux und
verschwindend wenig Plastik.
Wer von diesem Status quo ausgeht, wird seine Erwartungen nicht hoch spannen.
Was sich in 13 Jahren,
selbst mit einem guten
Etat, für eine graphische
Sammlung erreichen
läßt, darüber sind sich
wohl die meisten Mu-
seumsdirektoren im kla-
ren. Nun war aber die
Hälfte dieser Zeit noch
durch Krieg und In-
flation gestört. Es galt
also, sich zu beschränken,
bei den Hauptmeistern
früherer Jahrhunderte
auf Vollständigkeit zu
verzichten und nur cha-
rakteristische Proben ih-
rer Kunst in gutenDruk-
ken und bestem Erhal-
tungszustand zu erwer-
ben, im übrigen aber das
Sammelgebiet. des Kup-
ferstichkabinetts dem
der Gemäldesammlung
anzugleichen. Demnach
war das Hauptgewicht
auf das 1 9. Jahrhundert
zu legen. Daß hier noch
etwas zu erreichen war,
davon zeugt der Samm-
lungsbestand. Das Kabi-
nett besitzt heute nicht
nur — was man von einer
Düsseldorfer Sammlung
wohl ohne weiteres er- Charles Frederik Ulrich Nähende Frau. 1889
warten kann — eine rei- Kunstmuseum der Stadt Düsseldorf
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DES STÄDTISCHEN KUNSTMUSEUMS
VON PAUL HORN
Das Kupferstichkabinett des Städtischen Kunstmuseums ist für Düsseldorf eine
Neueinrichtung. Bis zur Berufung von Karl Koetschau im Jahre 1913 war
Graphik vom Sammelprogramm ausgeschlossen. Leider auch Aquarelle und
Zeichnungen. Die städtischen Kunstsammlungen bestanden aus rund 400 Ge-
mälden, den Aquarellkopien nach italienischen Malereien von Ramboux und
verschwindend wenig Plastik.
Wer von diesem Status quo ausgeht, wird seine Erwartungen nicht hoch spannen.
Was sich in 13 Jahren,
selbst mit einem guten
Etat, für eine graphische
Sammlung erreichen
läßt, darüber sind sich
wohl die meisten Mu-
seumsdirektoren im kla-
ren. Nun war aber die
Hälfte dieser Zeit noch
durch Krieg und In-
flation gestört. Es galt
also, sich zu beschränken,
bei den Hauptmeistern
früherer Jahrhunderte
auf Vollständigkeit zu
verzichten und nur cha-
rakteristische Proben ih-
rer Kunst in gutenDruk-
ken und bestem Erhal-
tungszustand zu erwer-
ben, im übrigen aber das
Sammelgebiet. des Kup-
ferstichkabinetts dem
der Gemäldesammlung
anzugleichen. Demnach
war das Hauptgewicht
auf das 1 9. Jahrhundert
zu legen. Daß hier noch
etwas zu erreichen war,
davon zeugt der Samm-
lungsbestand. Das Kabi-
nett besitzt heute nicht
nur — was man von einer
Düsseldorfer Sammlung
wohl ohne weiteres er- Charles Frederik Ulrich Nähende Frau. 1889
warten kann — eine rei- Kunstmuseum der Stadt Düsseldorf
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