Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

DOI Heft:
Heft 19
DOI Artikel:
Sammler und Markt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0683
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SAMMLER UND MARKT

EIN WAPPENTEPPICH NACH TENIERS
Die Brüsseler Wappenwirkereien, Ausgangs
des 17. Jahrhunderts, verzichten vielfach auf
die trockene Wiedergabe der Hoheitszeichen
vor dem Baldachin, des Schildes, das mehr
oder weniger malerisch am Wappenbaume
hängt und nicht selten eigenartig mit der
Landschaft kontrastiert; sie verbrämen das he-
raldische Bild mit allegorischen Motiven, sie
wählen als Bahmung eine mehr oder minder

reiche Draperie. Ein vorzügliches Beispiel die-
ser Art zeigt u.a. die Teppichfolge der Ayala,
der Grafen von Fuensalida. Engel umflattern
das gekrönte Wappen; eine geflügelte Frauen-
gestalt trägt die im Ringe geschlossene Schlange,
sie spricht mit nicht mißzuversteilender Deut-
lichkeit den Wunsch aus, das Haus der Ayala
möge in fernster Zukunft blühen und gedei-
hen. In drastischer Form wird der gleiche Ge-
dankengang durch die Gruppe des Vorder-


Wappenteppich der Ayala, Grafen von Fuensalida. Brüssel. Manufaktur des G. van Leefdael.
Entworfen 1684 von David Teniers III. Besitzer Hugo Helbing, München
647
 
Annotationen