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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 5
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0201
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RUNDSCHAU

DIE ANTIKENSAMMLUNG SCHILLER
Im Antiquarium des Alten Museums in Berlin
wurde die Ausstellung der Antikensammlung
des Baurats Adolf Schiller eröffnet. Die
Sammlung, die in wenigen Jahren auf gebaut
worden ist und z. B. aus der zweiten Samm-

Maitreya
Feuervergoldete Bronze
aus der Sammlung Tuan Fang
Höhe 55,8 cm. Datiert Mitte ö.Jrh.n. Chr.
Ausgestellt bei Dr. Otto Burchard & Co., Berlin

NEUERWERBUNGEN DES MÄRKISCHEN
MUSEUMS IN BERLIN
Das Märkische Museum in Berlin legt einen
zweiten Bericht über seine Neuerwerbungen
vor, der sich günstig von dem ersten unter-
scheidet, für den wir s.Z. freundliche Worte
leider nicht finden konnten. Das wohlillu-
strierte Heftchen zeigt ernsthaftes und erfolg-
reiches Bemühen. Die Leitung hat es verstan-
den, einige bemerkenswerte Akquisitionen zu
machen. Da sind von Chodowiecki sechs bunte
Täfelchen mit Passionsdarstellungen nach einer
Kupferstichfolge von le Clerc (1757) entstan-
den, weiter aus einer Suite von Elfenbeinbild-
nisminiaturen desselben drei schöne Exem-
plare zusammen mit einem von unbekannter
Hand gemalten Porträt Sophie Dorotheas von
Preußen. Chodowiecki ist auch der Autor einer
Guckkastenszene auf einer Emaildose in Bronze-
fassung, die sich bei den Nachkommen des
Künstlers erhalten hatte. Ein französisches
Vorbild liegt ihr zugrunde. Von den Chodo-
wiecki-Erwerbungen seien endlich noch ge-
nannt eine „Familienunterhaltung“, Gemälde,
17x22,5 cm, von 1707 und eine umfangrei-
chere Leinwand, 59 x79 cm, „Die Zelten“. An
letztgenanntem Werke dürfte der Künstler
schon 1760 gearbeitet haben. Eindrucksvoll ist
der Kopf einer Statue in Sandstein von An-
dreas Schlüter, ehemals an der Attika des ein-
stigen Wartenberg-Palais. Von Christian Rauch
finden wir die Emerentia Lorenz von Tanger-
münde, einen ziselierten Bronzeguß von der
Hand des Josef Glanz. Die Rauchsche Arbeit
war i833 zum erstenmal auf der Akademie-
ausstellung gezeigt worden. Das vorliegende
Exemplar ist sehr sorgfältig ausgeführt und
mit Gold eingelegt. Neben den beiden Berliner
Pokalen um 1600, vortreffliche Beispiele der
lokalen Goldschmiedekunst der Zeit mit gra-
vierten Wappen, dürften dies die wesentlich-
sten Erwerbungen des Museums sein. Kuhn

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