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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 22
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Rundschau
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E. Degas
Zu dem Artikel von Florent Fels

Bildnis Bonnat
Bayonne

RUNDSCHAU

DETROIT
Es bleibt einer der Ruhmestitel Valenti-
ners, daß er als einer der ersten Museums-
beamten in Amerika konsequent auch die beste
moderne Kunst gesammelt hat, wie sie etwa
heute in den Pavillons der Nationen auf der
Biennale in Venedig zu Worte kommt. In die-
ser modernen Galerie seines Museums emp-
findet man auch die Brücke zwischen den bei-
den Erdteilen, denn auch das junge Amerika
ist hier mit seinen besten Künstlern vertreten.
Das Zentrum des Ganzen aber sind die Gale-
rien der Franzosen und Deutschen mit den
Werken von Matisse, Derain, Vlaminck, Mail-
lol, Schmidt-Rottluff, ITeckel, Kolbe, Nolde,
Klee, Kokoschka usw. Die Trennung gewisser
K ünstler nach dem Zuf all der Gebur t mag pro-
pagandistisch drüben wichtig sein, für unsere
Begriffe ist es nicht ganz verständlich, wenn
Klee unter den Schweizern, Nolde unter den
Dänen rangiert und Kokoschka als Österrei-
cher schlechthin reklamiert wird. Wer sich
übrigens über den Bestand und, die Tendenzen
dieser modernen Galerie informieren will, sei

auf den von Valentiner verfaßten kleinen
Führer des Detroiter Institute of Arts verwie-
sen, der erst kürzlich erschienen ist. B
DRESDEN
Letzte Erwerbung der Galerie unter der Ägide
von Hans Posse: Der „Schützengraben“ von
Otto Dix,, der seinerzeit Köln sozusagen
fluchtartig verlassen mußte, nachdem er so-
wieso nur hinter dem Vorhang zu sehen war.
Und wäre dies Bild nichts anderes als eine
ewige Anklage gegen den Krieg, dann wäre es
berufen, das in der modernen Abteilung der
Galerie zu sein, was unten die „Sixtina” ist.
MÜNCHEN B
Der Direktion der Bayrischen Staatsgemälde-
sammlungen ist es gelungen, eine Anzahl der
auf der Nürnberger Dürer-Ausstellung gezeig-
ten ausländischen Bilder für kurze Zeit als
Leihgabe für die Alte Pinakothek zu erhal-
ten. Es sind dies sämtliche Bilder, die aus ita-
lienischem Museumsbesitz in Nürnberg waren
und das berühmte Rosenkranzbild aus dem
Kloster Strahov in Prag. Durch die Möglich-

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