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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 13
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Cohen, Walter: Deutsche Kunst Düsseldorf 1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0469
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Max Peiffer-Watenpuhl

Stilleben

DEUTSCHE KUNST DÜSSELDORF 1928
VON WALTER COHEN
Von vielen berufenen Kritikern enthusiastisch belobt, von anderen nicht minder
befugten mit ätzender Schärfe abgelehnt, bedarf diese Ausstellung einer Er-
klärung ihres Zustandekommens. Sie strebt bewußt eine Reform des Ausstel-
lungswesens an. Unter keinen Umständen wollte der fortschrittliche Teil der
Düsseldorfer Künstlerschaft erneut die Kosten einer künstlerischen Niederlage
tragen, wie sie, trotz glänzendem wirtschaftlichen Erfolge, auf der Kunstaus-
stellung des Jahres 1926 innerhalb der Gesolei erlebt wurde. Die Geister
schieden sich nicht nur infolge verschiedener Kunstrichtungen, sondern auch auf
Grand von Weltanschauungs- und Kulturfragen. Nur dies allein kann die
Heftigkeit der das Jahr der Vorbereitung 1927 erfüllenden Kämpfe erklären,
die schließlich sogar zu einem noch unentschiedenen Prozesse der älteren Künstler-
schaft gegen die Stadt Düsseldorf wegen Überlassung des Kunstpalastes führten.
Die 1928 den Sieg davontragen, verkündeten laut das Evangelium der Qualität.
Während noch 1926 nicht einmal eine Gesamtjury zustandegekommen war,
die einzelnen Künstlergruppen vielmehr einzeln juriert wurden und in Sonder-
räumen ausstellten, sollte diesmal jedes Parteiwesen aufs Strengste vermieden,
nur das künstlerisch Wertvolle ausgestellt werden. Und es wurden endlich
wieder, nach recht langer Zeit künstlerischer Inzucht, die nur der durch den
Akademiedirektor Walter Kaesbach durchgeführte moderne Teil der Jubiläums-
ausstellung von 1925 unterbrochen hatte, die Künstler von ganz Deutschland zur
Beteiligung herangezogen. Die auswärtigen lud man ein, nachdem sehr gewissen-

51 Der Cicerone XX. Jahrg., Heft 13

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