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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 15
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Sammler und Markt
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Möbelgarnitur Würzburg, um 1730
Aus der vom 25.—25. August stattfindenden Versteigerung der Galerie Fischer, Luzern

SAMMLER UND MARKT

KUNSTAUKTION IN LUZERN
ln der Galerie Fischer findet vom 28. bis
25. August die Versteigerung einer Sammlung
aus fürstlichem Besitz statt, die insgesamt (mit
einigen Zutaten anderer Provenienz) 271 Num-
mern zählt. Sie enthält hervorragende italieni-
sche, französische und deutsche Möbel, ferner
Tapisserien aus der Manufactur des gobelins
(fünf Wandbehänge nach Oudry und einem
Hauptstück der Indienfolge von Desportes). Die
Abteilung der Gemälde se tzt sich aus 2 4o Num-
mern zusammen. Unter diesen sind wertvolle
Werke von van Dyck, Frans Hals, Rubens,
Rembrandt, Hans von Kulmbach, Bronzino,
Tintoretto, Murillo, sowie zahlreiche Stücke
der französischen Malerei des Dix-huitieme.
Auch die Abteilung für Plastik ist durch Holz-
figuren des i5. und 16. Jahrhunderts beacht-
lich. Wichtiger sind die reinen kunstgewerbli-
chen Gegenstände wie Porzellan, Silber, Stoffe
und Teppiche und eine Kollektion von Anti-
quitäten mit Bronzeplaketten der Renaissance,
Friedericianischen Tabakdosen und anderem.
Der Katalog ist mit 82 Tafeln ausgestattet, n
BERLIN
Die viertägige Versteigerung des ersten Tei-
les der Musikbibliothek Wolffheim durch
Martin Breslauer und Leo Liepmanns-

solin, Antiquariat, hat am 16. Juni ihren Ab-
schluß gefunden. Wie erwartet, waren alle
Kulturländer der Welt durch ihre Spezial-
kenner als Käufer vertreten. Für den inter-
nationalen Handel — Musik und bildende
Kunst kennen ja beide keine Landesgrenzen
—- bedeutet diese Versteigerung das Festset-
zen einer neuen Preisskala der Musikalien. Seit
Jahrzehnten war eine derartige Musikbiblio-
thek nicht zum Verkauf gelangt, und mit ihr
Werke von allergrößter Seltenheit sowie eine
ganze Reihe Unika. Das gilt vor allem für die
3o Tabulaturen, die zusammen fast 5oooo M.
ergaben, sowie für die frühe Klavierliteratur,
von denen einzelne Stücke wie J. S. Bach s
Klavierübungen, 2.Teil, die von 800 M. auf
6100M., der Couperin (1717), der von 4ooM4
auf 2o5o M. stieg. Insgesamt hat dieser erste
Teil der Bibliothek Wolffheim fast das Dop-
pelte des Schätzungspreises, d. h. etwa 25oooo
Mark gebracht. Man darf auf die angekündig-
ten weiteren Versteigerungen aus derselben
Sammlung gespannt sein.
*
Die von Paul Graupe am Nachmittag des
18. Juni abgehaltene Versteigerung von engli-
schen und französischen illustrierten Büchern
und Farbstichen des 18. Jahrhunderts war gut
besucht. Auch der Pariser Buchhandel war

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