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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 1
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0075
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Ausstellungsraum bei Hermann Ball, Berlin, Tiergartenstr. 4, mit auserlesenen Gegen-
ständen der Regence-Epoche
In der Mitte der Wand große Bibliothek des französischen Ebenisten Cressent, Paris, um 1725.
Rechts und links davon Louis XIV.-Sessel mit einzigartigen französischen Gobelinbezügen, gelber
Fond mit Metall durchwirkt. An den Wänden zwei ungewöhnlich farbenfrische Tapisserien der
Manufaktur Beauvais, der rechte trägt am Rand die Manufakturbezeichnung, der linke die Signatur
der Kartons: Vernansal inv. et pin. In der Mitte des Raums Bureau plat, ebenfalls von Cressent
Paris, um 1725.

lins stammt ein Männerporträt. Ebenfalls der
schwäbischen Schule gehört ein Flügelaltar
mit der Darstellung des Jüngsten Gerichtes an.
Unter den spätgotischen Skulpturen sind neben
deutschen Figuren vor allem eine sitzende Ma-
donna in alter Fassung und eine hl. Genoveva
aus den Niederlanden erwähnenswert. Klei-
nere Bestände von Miniaturen und Graphik
beschließen die Versteigerung.
*
BERLIN
Die S k a 11 er - A u k t i o n persischer Keramik
bei Paul Cassirer war ein wirklicher Er-
folg. Die Preise waren durchaus die des Welt-
marktes, gingen zum Teil noch darüber hin-
aus. Das Interesse für dieses Sammelgebiet ist
offensichtlich im Ausbreiten, nachdem in den
letzten Jahren Ostasien, vor allem China, den
Markt beherrscht. Unter den Käufern bemerkte
man die Museen von Stockholm und Lund,
daneben München und auch Berlin, das ein

besonders schönes Stück seiner Sammlung ein-
verleiben konnte. Berliner Private beteiligten
sich rege.
Was die Gemälde betrifft, so wurden diese
entsprechend ihrer mittleren Qualität bezahlt.
Besonders zu erwähnen nur Max Liebermann:
„Schulweg in Edam“, 1904, 68x81 cm,
7000 M.; Trübner: „Junge mit Halskrause“,
bezeichnet, 1871, 4iXo4cm, 6000 M.
Unter dem guten Stern des W eihnachtsgeschäf-
tes stand die Golddosenversteigerung
bei Paul Graupe und Hugo Ball, die
höchst reizvolle Stücke enthielt, recht geeig-
net für mondäne Geschenkzwecke. In kur-
zer Zeit wurde das ganze Angebot fast restlos
aufgenommen. Die Preisergebnisse im einzel-
nen werden in unserer Versteigerungsbeilage
mitgeteilt. K
Die erste Buchversteigerung, bei der Paul
Graupe am 21. und 22. November in seinen
neuen Räumen der Tiergartenstraße — wohl

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