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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 2
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Cohen, Walter: Alte Malerei aus rheinisch-westfälischem Privatbesitz: zur Ausstellung in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0086
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Maerten van Heemskerck Bildnis Frau Anna van Schoonhoven

Sammlung von Klemperer in Dresden (dies die einzige Leihgabe aus anderem
als westlichem Besitz). In beiden Gemälden, in denen die verzwickte und
vertrackte Sonderbündelei des merkwürdigen Italisten wahre Triumphe feiert,
überrascht eine wählerische und durchaus geschmackvolle Koloristik, die die
ganze Entwicklung der holländischen und flämischen Malerei im 17. Jahr-
hundert vorwegzunehmen scheint. Zu dieser Gruppe gesellen sich zwei
Bildnisse, das einer älteren Frau, eine Leihgabe der Düsseldorfer Kunst-
akademie, das früher zu Unrecht dem Jan van Scorel zugesprochen wurde,
ein ausgesprochenes Frühwerk Heemskercks — zu vergleichen seine Lukas-
madonna in Haarlem — und das hier abgebildete Porträt der Frau Anna van
Schoonhoven, Gattin des Vinzent van Lockhorst. Es ist ein neuerer Fund der
kunstgeschichtlich interessierten Gräfin Pia von Fürstenberg-Herdringen, ein
Werk, das im Wittenhorst-Inventar zwar genannt ist, aber bisher verschollen
schien. Es ist viel besser erhalten und auch anziehender als die beiden im Stil
abweichenden Herdringer Porträts, die Preibisz in seinem Buche abgebildet hat.
Die Hände und die Form des Mundes sind für Heemskerck charackteristisch,
und da bereits das erwähnte Inventar die Urheberschaft des Malers hervorhebt,

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