Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928
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Heft 2
DOI Artikel:Cohen, Walter: Alte Malerei aus rheinisch-westfälischem Privatbesitz: zur Ausstellung in Düsseldorf
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heim in Köln ausgemacht hatte -—, ferner die schönen Landschaften von Ber-
cliem, van Goijen, J. van Ruisdael, Esaias van de Velde und Vroom, die Still-
leben van Beijerens und Kalffs, den Jan Steen, der im Cicerone, 1927, S. 604
abgebildet war, schließlich auch den berühmten Paul Potter aus der Samm-
lung Steengracht im Haag, das geschlachtete Schwein von P. Codde und jenes
männliche Bildnis von Frans Hals, das Felix Becker einst in der Nachbarschaft
Leipzigs beim Grafen Wedel gefunden hatte. Brekelenkam, der mit Recht
mehr und mehr geschätzte Maler des Innenraums, hat in der »Kranken« ein
selten von ihm behandeltes Thema mit merkwürdiger Eindringlichkeit be-
handelt1. Da von Rembrandt eins der schönsten Bildnisse seiner Mutter
nicht zu erlangen war, sieht man doppelt gern jenes kleine Bild des alten
Rabbiners wieder, das vor etwa zwei Jahren aus der Sammlung Warneck,
Paris, den Weg nach Köln zu Geheimrat v. Schnitzler gefunden hat. (Diesem
Sammler gehört auch das so ausdrucksvolle Bild der Mater Dolorosa von Ribera,
das mit zwei Bildern von Greco und del Mazo die »spanische Wand« der Aus-
stellung bildet.) Nicht nur historisches Interesse verdienen schließlich die vier
ganz bezaubernd gemalten kleinen Bildnisse Cornelis van Poelenburghs, ein
Bruchteil nur aus der an Werken dieses Utrechter Künstlers überraschend
reichen Schloßgalerie in Herdringen. Das hier (S. 49) abgebildete Brust-
bild Jan Boths aus dem Jahre 1648 hat der Begründer der Sammlung Witten-
horst laut der Eintragung im Inventar für 42 Gulden von Poelenburgh selbst
gekauft2.
1 Abbildung folgt in Heft 3.
2 Die Ausstellung bleibt bis Mitte Februar geöffnet. Der illustrierte Katalog ist durch
den Kunstverein zu beziehen.
Jan van Scorel Ansicht Jerusalems. Aus dem Utrechter Dombilde
60
cliem, van Goijen, J. van Ruisdael, Esaias van de Velde und Vroom, die Still-
leben van Beijerens und Kalffs, den Jan Steen, der im Cicerone, 1927, S. 604
abgebildet war, schließlich auch den berühmten Paul Potter aus der Samm-
lung Steengracht im Haag, das geschlachtete Schwein von P. Codde und jenes
männliche Bildnis von Frans Hals, das Felix Becker einst in der Nachbarschaft
Leipzigs beim Grafen Wedel gefunden hatte. Brekelenkam, der mit Recht
mehr und mehr geschätzte Maler des Innenraums, hat in der »Kranken« ein
selten von ihm behandeltes Thema mit merkwürdiger Eindringlichkeit be-
handelt1. Da von Rembrandt eins der schönsten Bildnisse seiner Mutter
nicht zu erlangen war, sieht man doppelt gern jenes kleine Bild des alten
Rabbiners wieder, das vor etwa zwei Jahren aus der Sammlung Warneck,
Paris, den Weg nach Köln zu Geheimrat v. Schnitzler gefunden hat. (Diesem
Sammler gehört auch das so ausdrucksvolle Bild der Mater Dolorosa von Ribera,
das mit zwei Bildern von Greco und del Mazo die »spanische Wand« der Aus-
stellung bildet.) Nicht nur historisches Interesse verdienen schließlich die vier
ganz bezaubernd gemalten kleinen Bildnisse Cornelis van Poelenburghs, ein
Bruchteil nur aus der an Werken dieses Utrechter Künstlers überraschend
reichen Schloßgalerie in Herdringen. Das hier (S. 49) abgebildete Brust-
bild Jan Boths aus dem Jahre 1648 hat der Begründer der Sammlung Witten-
horst laut der Eintragung im Inventar für 42 Gulden von Poelenburgh selbst
gekauft2.
1 Abbildung folgt in Heft 3.
2 Die Ausstellung bleibt bis Mitte Februar geöffnet. Der illustrierte Katalog ist durch
den Kunstverein zu beziehen.
Jan van Scorel Ansicht Jerusalems. Aus dem Utrechter Dombilde
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