Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0139
Lizenz: In Copyright

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Wolf Röhricht Callastilleben
Aus der Sonderausstellung in der Galerie Ferdinand Möller, Berlin

kompositionellen Rhythmisierung und farbi-
gen Harmonisierung geht. — Kandinskys Ver-
tretung ist hauptsächlich durch die zahlreichen
Werke des vergangenen Jahres aufschlußreich,
die sich im Gegensatz zu den früheren ab-
strakten Arbeiten durch strenge Geometrisie-
rung der Formen charakterisieren. Außeror-
dentlich instruktiv, an einer Reihe von Gemäl-
den des Zeitraumes 1908 bis 1928 die Entwick-
lung dieses Vorkämpfers für abstrakte Kunst
zu verfolgen. — Zwei bekannte Schweizer Ma-
ler, Otto Mo r ach (Zürich) und Arnold
Rrügger (Meiringen), die beide bei aller
Verschiedenheit der Ausdrucksform große Af-
finitäten haben, dazu ein Basler Plastiker,
Hans J o e r i n, geben in dieser sehr anregen-
den Ausstellung Einblick in ihr Schaffen der
letzten Jahre.
Als Auftakt für eine Reihe von Ausstellungen,
die darauf hin zielen sollen, die Probleme der
neuen Form in Architektur und Gewerbe zu
veranschaulichen, zeigt das (J e w e r b e m u -
seum eine Ausstellung „Neue Typogra-
phie“, die instruktiv die neuesten Formbef
Strebungen namentlich auf dem Gebiete der
w erbedrucksache und Reklame veranschau-

licht. Durch Heranziehung eines vielfältigen
in- und ausländischen Materials (Schweiz,
Deutschland, Holland, Frankreich, Rußland),
das, angefangen beim Schriftplakat im Welt-
format bis zum Briefkopf, fast alle Spielarten
der modernen Werbegraphik umfaßt, ist das
international Verbindende des neuen typogra-
phischen Stiles, der Zweckmäßigkeit, Sach-
lichkeit und schlagenden Ausdruck vor allem
erstrebt, nachdrücklich dargetan. — Im An-
schluß an diese Ausstellung ist zum Gedächt-
nis an den vor vierhundert Jahren in Basel
verstorbenen Buchdrucker Johannes Proben
(1/160 bis 1827) eine Schau der charakteri-
stischsten und bedeutendsten Werke der
Frobenschen Offizin eröffnet worden.
Zu den Druckwerken, Ausgaben griechischer
und römischer Schriftsteller, Schriften des
Erasmus u. a. m., die fast ausnahmslos von der
Basler Universitätsbibliothek zur Verfügung
gestellt worden sind, gesellen sich Einzelblät-
ter — Titel, Randleisten, Verlegerzeichen —
von Urs Graf und den Brüdern Ambrosius und
Hans Ilolbein, die, wie man weiß, mit dem
Namen der Frobenschen Druckerei rühmlichst
verbunden sind. — Wie üblich, sind auch für

109
 
Annotationen