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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 3
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Sammler und Markt
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Das Königszimmer aus The Grange in Broadhembury in der Grafschaft Devonshire
Geschnitzte Eichentäfelung aus der Zeit des Königs Jacob I. von England
Mit Erlaubnis von Charles of London, New York

andere Hände übergegangen. Nun kommt die
Kunde, daß die außeritalienischen Gemälde
der Holford-Sammlung wahrscheinlich An-
fang Mai bei Chris tie unter den Hammer
kommen sollen, ein Ereignis, das dem der Ver-
steigerung der Sammlung Huldschinski in Ber-
lin zu vergleichen ist.
Auch hier sind vor allem die niederländischen
Gemälde bedeutungsvoll und kunstgeschicht-
lich interessant. Zahlenmäßig stehen die hol-
ländischen Meister des 17. Jahrhunderts an
erster Stelle, ebenso an Qualität, da fast jeder
der großen Künstler dieses Jahrhunderts mit
ausgezeichneten Werken vertreten ist.
Von Bembrandt werden gewiß das mono-
grammierte Bildnis des Mar tin Looten und das
Bildnis eines jungen Mannes (Titus?) von
1662 lebhaft umstritten werden. Ihm schlie-
ßen sich an Aelbert Cuyps Ansicht von
Dordrecht, die seiner reifen Zeit angehört und
durch goldenen sonnigen Ton auf fällt, Jacob
van Ruisdael mit einer bezeichneten Land-
schaft mit Sonnenuntergang, Paulus Pol-
ters mit einem signierten und 16^7 datierten

Tierstück (,,the rabbit warren“), Aert van der
Neer, Adriaen van Ostade, Willem van de Velde,
Adriaen van de Velde, Philips Wouwerman,
Nicolaes Berchem u. a.
Unter den vlämischeri Bildern nehmen zwei
Skizzen des Rubens das größte Interesse in
Anspruch, eine Skizze für das Gemälde der
Kreuzaufrichtung in der Antwerpener Kathe-
drale mit starken Abweichungen von der end-
gültigen Fassung, und ein Modello für ein
heute zerstörtes Gemälde, die Enthauptung
des heiligen Paul darstellend. Van Dyck ist
durch das stattliche Bildnis des Abbe Scaglia,
das er für die Franziskanerkirche in Antwer-
pen malte und durch die Skizze eines heiligen
Martin zu Pferde, die Armen kleidend, viel-
leicht ein Modello für ein verlorenes Frühbild
vertreten. In der Reihe der französischen Ma-
ler befinden sich Werke von Claude Lor-
rain, Gaspard Dughet, Mignard, Greuze, Pa-
ter. Von spanischen Gemälden sind das häufig
besprochene und abgebildete Frühwerk desVe-
lazquez, PhilippIV. und zwei Bildnisse des
Murillo zu nennen. Am schwächsten repräsen-
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