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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 4
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Wolfradt, Willi: Monet und der Impressionismus: zu den Ausstellungen der Berliner Galerien Thannhauser und M. Goldschmidt & Co.
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0167
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macht seine Kunst sympathisch. Als Erfüllung einer Idee bleibt sie im ganzen
hinter dem enthusiastischen Werk Monets zurück. Noch weniger wird man
die Qualitäten Pissarros herabsetzen wollen. Aber seiner kühleren Art fehlt
der schwärmerische Elan des Kameraden. Renoir, bei Goldschmidt besonders
attraktiv mit dem beizenden Pastellbildnis der Mademoiselle Berard und dem
merkwürdig blinzelnden Wagner-Porträt vom 18. Januar 1882 vertreten, nähert
sich durch die gewisse Märchenseligkeit und daunenweiche Buntheit seiner
späteren Landschaften den Intentionen Monets am meisten, die ihrerseits den
Dynamismus van Goghs bereits vorahnen.
Nicht zufällig empfing der Impressionismus seinen Namen nach einem viel-
belachten Bildtitel Monets: »Impression aufgehende Sonne«. Die schöpferische
Entfaltung dieser Persönlichkeit hat den Raum dieses Stils von den Vorberei-
tungen bis zu den extremsten Möglichkeiten d urch messen. Monet allein hat
ihn ganz erfüllt, ohne ihn zu überschreiten. Ein seltener Fall von Identität.


Renoir / Wagner-Porträt. 1882
Ausgestellt bei M. Goldschmidt & Co., Berlin

11 Der Cicerone, XX. Jahrg., Heft 4

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