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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 5
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Grohmann, Will: Die moderne Malerei in der Dresdner Gemälde-Galerie
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0190
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M. Liebermann Näherin. 1881 (66 x51cm)
Von dem Dresdner Maler F. v. Rayski kam aus dem Vermächtnis F. Krasselt
ein schönes »Männliches Brustbild« aus den Jahren 18^7/38 in die Sammlung,
in der man wohl am besten in ganz Deutschland den Maler-Sonderling an
22 Arbeiten studieren kann, Die Jahrhundert-Ausstellung 1906 hat diese un-
bekannt gebliebene Begabung entdeckt, die in einem langen Leben (1806 bis
1 890) die Entwicklung von der Romantik bis zum Frühimpressionismus durch-
gemacht hat, und der zuweilen Bilder geglückt sind, die an die großen eng-
lischen Porträtisten einerseits, an die französischen Romantiker wie Gericault
andrerseits erinnern. Das »Brustbild« ahnt bereits leise den jungen Trübner
voraus in der Art der vereinheitlichenden Tonigkeit und in der Vehemenz
persönlicher Engagiertheit. Es gibt unter den 22 vorhandenen Bildern an-
spruchsvollere wie den Grafen Zech-Burkersroda (ca. 1845), auch inter-
essantere wie die sandig erdhaft gemalten Rebhühner (ca. 1860) oder die
genialische Skizze der »Ermordung des Thomas Beckett« (gegen 1835 wohl
noch in Paris entstanden), aber mit Bildern wie dem hier wiedergegebenen
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