Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928
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Heft 5
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Leontij Nikolajewitsch Benois, der
Leningrader Architekt, seit 1892 Professor
und später Rektor der ehemaligen kaiserlichen
Kunstakademie, ist im Alter von 72 Jahren
verschieden. L. Benois gehörte einer bekann-
ten Künstlerfamilie an — der russische Maler,
Theatraliker und Kunsthistoriker Alexan-
der N. Benoisi, sowie der Aquarellist Al-
bert Benois sind seine Brüder — hat eine
ganze Reihe monumentaler Bauten der Newa-
hauptstadt ausgeführt und spielte seinerzeit in
deren Kunstleben eine hervorragende Rolle.
Aus dem Besitze des Verstorbenen stammte die
mit seinem Namen getaufte, sogenannte „Ma-
donna Benois“ des Lionardo, welche zuerst
1908 auf einer Petersburger Ausstellung alter
Meister erschien und von der Eremitage er-
worben wurde. P. E.
Professor Rudolf Schulte im Hofe ist
am 18. Februar in Berlin, 63 Jahre alt, am
Herzschlag gestorben. Er gehörte, zumal als
Bildnismaler und Graphiker, zu den angese-
hensten Berliner Malern. In der Nationalgale-
rie hängt das von ihm gemalte Bildnis Max J.
Friedländers. — Professor Herbert Ge-
r i c k e, bisher Hilfsarbeiter im Kultusmini-
sterium, übernimmt in Rom die Leitung der
seinerzeit von Geh.-Rat Arnhold gestifteten
deutschen Akademie in der früheren Villa
Massimo, die Italien inzwischen wieder an
Deutschland zurückgegeben hat, nachdem sie
jahrelang von den sogenannten Multulati, den
Kriegsverletzten, okkupiert gewesen ist. Oh und
wann diese „academia tedesca“ wieder ihre
Funktion wird aufnehmen können, hängt nicht
zuletzt von dem Erfolg der Mission des neuen
Leiters ab, der noch vielerlei Dinge zu klä-
ren haben wird. n
S. C. Bosch Reitz, Abteilungsdirektor der
ostasiatischen Kunst am Metropolitan Museum
in New York ist kürzlich aus dem Verband
dieses Museums ausgeschieden.
Hubert Wilm, der bekannte Maler und
Sammler, einer der besten Kenner mittelalter-
licher Plastik und als solcher Verfasser eines
Buches über die gotische Holzfigur, hat kürz-
lich bei Clemen in Bonn mit einer Arbeit über
die gotische Tonplastik mit summa cum laude
promoviert.
Max Neumann
Kirche der Gesuati
Ausgestellt bei Otto Wacker, Berlin
179
Leningrader Architekt, seit 1892 Professor
und später Rektor der ehemaligen kaiserlichen
Kunstakademie, ist im Alter von 72 Jahren
verschieden. L. Benois gehörte einer bekann-
ten Künstlerfamilie an — der russische Maler,
Theatraliker und Kunsthistoriker Alexan-
der N. Benoisi, sowie der Aquarellist Al-
bert Benois sind seine Brüder — hat eine
ganze Reihe monumentaler Bauten der Newa-
hauptstadt ausgeführt und spielte seinerzeit in
deren Kunstleben eine hervorragende Rolle.
Aus dem Besitze des Verstorbenen stammte die
mit seinem Namen getaufte, sogenannte „Ma-
donna Benois“ des Lionardo, welche zuerst
1908 auf einer Petersburger Ausstellung alter
Meister erschien und von der Eremitage er-
worben wurde. P. E.
Professor Rudolf Schulte im Hofe ist
am 18. Februar in Berlin, 63 Jahre alt, am
Herzschlag gestorben. Er gehörte, zumal als
Bildnismaler und Graphiker, zu den angese-
hensten Berliner Malern. In der Nationalgale-
rie hängt das von ihm gemalte Bildnis Max J.
Friedländers. — Professor Herbert Ge-
r i c k e, bisher Hilfsarbeiter im Kultusmini-
sterium, übernimmt in Rom die Leitung der
seinerzeit von Geh.-Rat Arnhold gestifteten
deutschen Akademie in der früheren Villa
Massimo, die Italien inzwischen wieder an
Deutschland zurückgegeben hat, nachdem sie
jahrelang von den sogenannten Multulati, den
Kriegsverletzten, okkupiert gewesen ist. Oh und
wann diese „academia tedesca“ wieder ihre
Funktion wird aufnehmen können, hängt nicht
zuletzt von dem Erfolg der Mission des neuen
Leiters ab, der noch vielerlei Dinge zu klä-
ren haben wird. n
S. C. Bosch Reitz, Abteilungsdirektor der
ostasiatischen Kunst am Metropolitan Museum
in New York ist kürzlich aus dem Verband
dieses Museums ausgeschieden.
Hubert Wilm, der bekannte Maler und
Sammler, einer der besten Kenner mittelalter-
licher Plastik und als solcher Verfasser eines
Buches über die gotische Holzfigur, hat kürz-
lich bei Clemen in Bonn mit einer Arbeit über
die gotische Tonplastik mit summa cum laude
promoviert.
Max Neumann
Kirche der Gesuati
Ausgestellt bei Otto Wacker, Berlin
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