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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 6
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0247
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Rembrandt Krieger den Panzer anlegend. Um 1654
(K. d. K. 1908, Seite 202, Bode Nr. 205) / Auktion E. H. Gary / Früher in der Sammlung
Richard Mortimer, New York / Mit Erlaubnis der American Art Galleries, New York

die viele der größten Seltenheiten und Kost-
barkeiten umschließt, ferner die Sammlung
Dr. Güttler, Berlin, hauptsächlich mit deut-
scher Graphik des i5. und 16. Jahrhunderts,
darunter die kostbare Dürer-Serie und die
schönen Blätter von Schongauer und Mecke-
nen, sowie ungewöhnlich schöne Inkunabeln
des Kupferstiches und Holzschnittes, endlich
die Sammlung des verstorbenen Fritz Rumpf,
Potsdam, mit niederländischer Graphik des
16. und 17. Jahrhunderts und einer Abteilung
dekorative englische und französische Blätter
des 18. Jahrhunderts sowie einer kleinen, aus
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stam-
menden Handbibliothek. Hinzu kommen noch
eine Anzahl meist ausländischer privater und
musealer Beiträge, die noch manche Selten-
heit auf den Markt bringen.
Der Abbildungsband mit 55 Lichtdruck tafeln
orientiert am schnellsten über diese reichen
Schätze. Wir finden da aus der frühesten Zeit
der italienischen Graphik eine Anzahl
Unika oder Blätter, die nur in wenigen, nach-
weisbaren Exemplaren existieren, darunter

einen der frühesten italienischen Kupfer-
stiche, eine große Madonna des Meisters der
Wiener Passion. Dann die berühmte Grotten-
madonna aus dem Umkreis Mantegnas, ein gro-
ßes anonymes Jüngstes Gericht aus der floren-
tinischen Schule, eine Serie der berühmten
Tarrocchi-Karten des Baccio Baldini und
Hauptblätter aller bekannten italienischen Mei-
ster des i5. Jahrhunderts, so von Barbari, Pol-
lajuolo, Brescia, Campagnola, Francia, Man-
tegna, Robetta, Mocetto, Montagna, Nicoletto
da Modena und eine Anzahl feiner früher
Nielien. Unter der deutschen und niederlän-
dischen frühesten Graphik steht das Haupt-
blatt des Franz von Bocholt: „Das Urteil Sa-
lomonis“ an der Spitze. Noch früher sind eine
Anzahl kostbarer großer Einblatt-Holzschnitte,
ferner ein Unikum des Meisters mit den Band-
rollen und Hauptblätter des Meckenen und
Schongauer, besonders eine große frühe Grab-
legung von Meckenen und ein herrliches Exem-
plar der Madonna mit dem Papagei von Schon-
gauer. Unter den Dürer-Blättern befinden
sich: ein unerhört schönes Eexmplar von

16 Der Cicerone. XX. Jahrg., Heft 6

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