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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 7
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Lohmeyer, Karl: Johann Friedrich Dryander, [1]: 1756-1812 : ein vergessener südwestdeutscher Maler
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0254
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Abb. 2. J. F. Dr)rander. Damenpastell
Familienbesitz, Saarbrücken

auf Pergament anzusprechende Szene aus dem Saarbrücker Schloß, mit der
üblichen Allegorie, wohl zur Genesung oder zu einem Geburtstage des Erbprinzen
gemalt. Das farbig und in der Komposition äußerst feine und kultivierte Stück
(Abb. 1) galt bisher als ein Werk von Dryander, doch paßt es trotz aller Be-
ziehungen zeitlich jetzt, wo wir genaueres über sein Leben wissen, nicht mehr
so recht zu ihm, da es den Erbprinzen Heinrich (geh. 1768) als Kind darstellt.
Es müßte denn sein, daß er es bei einem Besuche von Darmstadt aus schon
ganz unter den dortigen Einflüssen gemalt hätte, jedoch steht es in der leben-
digen und malerischen Komposition über seinen Gruppenbildern in Öl wenig-
stens, besonders aus seiner ersten klassizistischen Periode.
Neben Dryander waren es aber noch weitere junge und vielversprechende
künstlerische Kräfte, die in Saarbrücken selbst mit ihm aufwuchsen und seine
Studiengenossen wurden, der Saarbrücker Kaspar Pitz und der Ottweiler Jo-
hann EI ei nr ich Schmidt, ihn beide, allerdings nur im Ölmalen über-
treffend und beide auch noch kaum bekannt und gewürdigt. Pitz, im
nämlichen Jahre wie Dryander geboren, kam später unter den Einfluß des
jüngeren Männlich nach Zweibrücken, dem andern benachbarten Kultur-
mittelpunkt dieser westlichen Grenzlande mit seiner Malergruppe, in der
Männlich Vater und Sohn, Ziesenis, Hien und Ledere eine Rolle spielten.
Dort entfaltete er sich in dem überüppigen Kunstleben am Hofe des phantasti-
schen Wittelsbachers und Pfalzgrafen Karl II. August, malt dort ein so zwin-
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