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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 7
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Lohmeyer, Karl: Johann Friedrich Dryander, [1]: 1756-1812 : ein vergessener südwestdeutscher Maler
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0255
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Abb. 5. J. F. Dryander. Pastell eines jungen
Mädchens, angeblich einer Gräfin Solms-Laubach
Familienbesitz, Saarbrücken
gendes Porträt wie das des Ministers von Hofenfels, und in Saarbrücken erhält
er den Auftrag, die zur Reichsgräfin von Ottweiler erhobene Katarina Kest von
Fechingen, die zweite Gattin des Fürsten Ludwig, zu porträtieren, ein Werk,
das ich in Heidelberger Privatbesitz bei deren Nachkommen wieder für ihn in
Anspruch nehmen konnte1.
Und dann kommt er bei seinen zahlreichen Studienreisen auch nach Rom,
wird dort ein völliger Klassizist, wie sein nach diesem Aufenthalt entstandenes,
einst hochgeschätztes und vielfach gestochenes Ölgemälde »Kleopatra, die
Wunde des sterbenden Antonius stillend« beweist, das ich im Besitze seiner
Familie in Sulzbach 1912 auffand, und dessen Übernahme in den Histori-
schen Verein in Saarbrücken ich veranlaßte, mit dessen Beständen es heute in
das neugegründete Heimatmuseum der Stadt gekommen ist. Einen Stich da-
nach, den 1808 J. Leypold für Frauenholz fertigte, zeigte im nächsten Jahre
Goethe selbst im Intelligenzblatt der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung
Nr. 9 an, der nach der Familientradition bereits in Rom mit dem Künstler in
Beziehungen stand. — Vor der französischen Revolutionsarmee floh Pitz 1795
von Zweibrücken ins Österreichische. In Prag ist er dann bereits 1795 ge-
storben2.
1 Jetzt bei der Frau Gräfin Schmising-Kersstenbrock in Rosnochau bei Oberglogau in
Schlesien, einer Nachkommin des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken und der
Reichsgräfin von Ottweiler, Herzogin von Dillingen.
2 Vgl. I^ohmeyer: Der Saarbrücker Maler Kaspar Pitz. Saarbr. Ztg. 1911, Nr. igo.

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