Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0258
DOI Heft:
Heft 7
DOI Artikel:Lohmeyer, Karl: Johann Friedrich Dryander, [1]: 1756-1812 : ein vergessener südwestdeutscher Maler
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Abb. 5. J. F. Dryander. Mit Rötel gehöhte Zeichnung
eines Kinderköpfchens Familienbesitz, Saarbrücken
daraus dann die schwarze Silhouette des Gesichts sich höchst wirkungsvoll
herausheben zu lassen1.
Diese Darmstädter Zeit, in der die fruchtbare Tätigkeit als Pastell- und Mi-
niaturmaler doch die vorherrschende ist, fand dann mit der Ernennung zum
Saarbrücker Hofmaler eine Art von Abschluß. Das Dekret des Fürsten Ludwig
ist vom 16. Januar 1788 datiert, doch war der Maler bereits im Jahr vorher
in seine Heimatstadt zurückgekehrt. »1787 kam ich wieder hierher und ver-
sprach mich mit der Frau Wittwe Catharina Elisabeth Zix geb. Zix. 1788 den
i2ten Februar hielten wir unsere Hochzeit«, schreibt Dryander selbst, und
das geschah also gerade einen Monat nach dem Erreichen der gesicherten
Stellung eines Hofmalers. Seine Braut entstammte einer alten und angesehenen
St. Johann-Saarbrückener Weißgerberfamilie und war die Tochter von Jakob
Zix und seiner Gattin Anna Margarete Schlachter.
Zwar hat der Maler auch jetzt noch die Verbindung mit dem Hessenland auf-
recht erhalten, auch weitere Aufträge kamen von dort dem beliebten Künstler
1 Derartige Silhouetten waren im Besitz der Frl. Caroline Savoye in Saarbrücken in be-
sonders schöner Ausführung erhalten, der letzten Nachkommin dieser kultivierten fran-
zösischen Familie, die einmal auch die Revolution von 1795 dem Saargebiet geschenkt
hat. Daselbst wurde auch eine Reihe von guten Miniaturen dieser Zeit um 1800 auf-
bewahrt, so die der jugendlichen Adele Savoye auf einer Dose in Schildpatt und Gold.
Auch dabei werden Stücke von Dryander noch zu suchen sein. Derartige Silhouetten
sind auch im Kiinsternachlaß erhalten.
eines Kinderköpfchens Familienbesitz, Saarbrücken
daraus dann die schwarze Silhouette des Gesichts sich höchst wirkungsvoll
herausheben zu lassen1.
Diese Darmstädter Zeit, in der die fruchtbare Tätigkeit als Pastell- und Mi-
niaturmaler doch die vorherrschende ist, fand dann mit der Ernennung zum
Saarbrücker Hofmaler eine Art von Abschluß. Das Dekret des Fürsten Ludwig
ist vom 16. Januar 1788 datiert, doch war der Maler bereits im Jahr vorher
in seine Heimatstadt zurückgekehrt. »1787 kam ich wieder hierher und ver-
sprach mich mit der Frau Wittwe Catharina Elisabeth Zix geb. Zix. 1788 den
i2ten Februar hielten wir unsere Hochzeit«, schreibt Dryander selbst, und
das geschah also gerade einen Monat nach dem Erreichen der gesicherten
Stellung eines Hofmalers. Seine Braut entstammte einer alten und angesehenen
St. Johann-Saarbrückener Weißgerberfamilie und war die Tochter von Jakob
Zix und seiner Gattin Anna Margarete Schlachter.
Zwar hat der Maler auch jetzt noch die Verbindung mit dem Hessenland auf-
recht erhalten, auch weitere Aufträge kamen von dort dem beliebten Künstler
1 Derartige Silhouetten waren im Besitz der Frl. Caroline Savoye in Saarbrücken in be-
sonders schöner Ausführung erhalten, der letzten Nachkommin dieser kultivierten fran-
zösischen Familie, die einmal auch die Revolution von 1795 dem Saargebiet geschenkt
hat. Daselbst wurde auch eine Reihe von guten Miniaturen dieser Zeit um 1800 auf-
bewahrt, so die der jugendlichen Adele Savoye auf einer Dose in Schildpatt und Gold.
Auch dabei werden Stücke von Dryander noch zu suchen sein. Derartige Silhouetten
sind auch im Kiinsternachlaß erhalten.