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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 7
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0280
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Peter Berger. Augsburg 1489. Spiegel
menschlicher Behältnis
Kat.-Nr. 80 der Auktion bei Paul Graupe, Berlin
am 16. —18. April
lers nach einer Originalzeichnung von Max
Liebermann vom Jahre 1926.
Geht man an die Übersicht als solche, dann
fällt vor allem das völlig Unprogrammatische
dieser Sammlung ins Auge, die nur beste Qua-
litäten, sogenannte Spitzenleistungen älterer
Kunst — und nicht einmal auf Europa be-
schränkt — vereinigt. Unter den Gemälden
begegnen die Meisternamen der Niederländer
so gut wie die der deutschen und italienischen
Schulen (vergl. Friedländer, Cic. Heft 1 1928),
aber dann folgen die Plastik, die Bronzen (hier
kleine Bildwerke genannt), die englischen
Farbstiche, die Miniaturen, Schmuck, Silber,
Dosen, Möbel, Textilien und Keramik. Das
heißt alles, was einst das Heim eines kunstbe-
geisterten Sammlers geschmückt, verfällt dem
unerbittlichen Hammer des Auktionators. Zu-
rück bleibt für uns die Erinnerung an die
Schätze, an die Sensation der beiden Verstei-
gerungstage des 10. und 11. Mai im Hotel Es-
planade (!) — auch hier wirkt offenbar das
Vorbild Amerikas — und dieser kostbare Ka-
talog, der eine vorbildliche Leistung bild- und
buchtechnischen Könnens und deutscher wis-
senschaftlicher Arbeit ist.
Über Bronzen, Kleinkunst und Möbel der

Sammlung Huldschinsky wird noch im näch-
sten Heft gesprochen werden. Biermann
BERLIN
Am 17. April bringt Lepke zwei Gemälde-
sammlungen alter Meister, die Pariser Samm-
lung des Grafen Lassus und die Wiener Samm-
lung des Ritters von Klarwill, zur Versteige-
rung. In der Sammlung des G r af e n Las-
sus befinden sich ein Tondo mit der Darstel-
lung der Madonna, von Heiligen umgeben von
Albertinelli, Bildnisse von Albert Cuyp, Mie-
reveit, Mignard, Genrebilder von Teniers und
Dusart, Landschaften von Claude Lorrain.
Die S a in m lung Klarwill erhält durch die
Reihe von charakteristischen Werken der nie-
derländischen Genremaler Bedeutung. Sie ent-
hält Werke von Duck, Maes, Molenaer, Lam-
brechts, Teniers, Toorenfliet, ferner Land-
schaften von Coninxloo, Huysmans, Rom-
bouts, Vermeer van Haarlem, Stilleben von
Coosemans, Jacob van Es, de Heem, Jan van
Os. Ein kostümlich interessantes Karnevalsfest
des seltenen Lodewijk de Caulery und eine
große Gebirgslandschaft des Gaspar Dughet
sind erwähnenswert.
Im Anschluß an diese beiden Versteigerungen
werden die Bestände einiger kleinerer Privat-
sammlungen ausgeboten, die vor allem Werke
flämischer und holländischer Meister des 17.
Jahrhunderts aufweisen. h
HAMBURG
Die Galerie Commeter, Hermannstraße 37,
versteigert Ende April die Sammlung eines
Hamburgischen Kunstfreundes nebst Beiträ-
gen aus anderem Besitz. — Der Katalog, der
Interessenten kostenlos zur Verfügung steht,
enthält alte Graphik von Dürer, Rembrandt,
Ostade, der Kleinmeister sowie moderne Gra-
phik und Handzeichnungen von Lovis Corinth,
Camille Corot, Charles Daubigny, Graf Kalck-
reuth, Max Liebermann, A. Mauve, Edvard
Munch, Hans Thoma, A. Welti, Anders Zorn
u. a. Besonders hingewiesen sei auf die große
Anzahl seltener graphischer Arbeiten von
Adolph von Menzel. Außerdem kommen zur
Versteigerung ca. 5o Originalgemälde, u.a. be-
deutende Werke von Lucien Adrion, Guido
von Canal, Camille Corot, Adolf Hengeler,
Hans Herrmann, Leon y Escosura, Bennewitz
von Loefen, Th. Rousseau. Von Franz von
Lenbach gelangt ein ausgezeichnetes Moltke-
Porträt zum Ausgebot. r
KÖLN
Am 24. April wird bei Lempertz die Gemälde-
sammlung eines süddeutschen Industriellen

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