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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 8
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Freund, Frank E. Washburn: Leih-Ausstellungen in amerikanischen Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0288
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Sammlung im Cincinnati-Museum. Dieses Bild hat hier das größte Aufsehen
und begeisterte Zustimmung gefunden und ist sicher ein großer Gewinn für
Amerika. Ein ähnlicher Verlust ist der »Mann mit der Flöte«, ehemals im
Besitz des Freiherrn von Stumm, den das Detroiter Institute of Arts kürzlich
durch Vermittlung der van Diemen-Galerie angekauft hat. Es ist ein SpätwTerk
Tizians, in der Wirkung fast ganz auf Schwarzweiß gestellt, das eine der glück-
lichsten Erwerbungen Valentiners für sein Museum bedeutet.
Von anderen bedeutsamen Werken, die auf der Ausstellung zu sehen waren,
mögen angeführt werden: die verhältnismäßig frühe »Madonna mit Kind« aus
der Benson-Sammlung, die Sir Joseph Duveen dem bekannten Sammler, dem
Finanzminister Andrew W. Mellon verkauft hat} das Bildnis eines Mannes etwa
aus dem Jahre 1515, das die Fords für ihre Sammlung erstanden haben} ein
Bildnis des Andrea de’Franceschi aus dem Anfang der dreißiger Jahre, das Sir
Joseph Duveen gehört und von Berenson in der Max Friedländerschen Fest-
schrift veröffentlicht worden ist (Seite 254)} das Porträt eines Mannes aus den
fünfziger Jahren, das ehemals dem Fürsten Giovanelli in Venedig gehörte und
dann durch Sir Joseph Duveen in den Besitz des Mr. Frank P. Wood in Toronto
überging, unzweifelhaft eines der großartigsten Bildnisse des Meisters, von dem
hier eine Abbildung beigefügt ist} die aus der Sammlung des Earl of Darnley
stammende, jetzt durch die Vermittlung von Knoedler & Co. in den Besitz von
Mr. Jules Bache gelangte Version der »Venus und Adonis«, ein Werk glühender
Herrlichkeit, konzentrierter als die im Prado und mit einem Amor, der durch seine
Teilnahme an dem drohenden Unheil das dramatische Moment noch steigert}
und schließlich die von Detlev von Hadeln veröffentlichte, ehemals der Samm-
lung des Fürsten Borghese angehörende »Mater Dolorosa«, die sich zur Zeit
im Besitz von P. Jackson Higgs befindet und etwa der Zeit zwischen ] 550—55
zuzurechnen ist. Schickt doch Tizian eine ganz ähnliche »Mater Dolorosa« mit
einem vom ] o. September t 554 datierten Brief an den Kaiser Karl V.


Wilhelm v. Kobell Voralpenlandschaft. Aquarell
Aus dem Katalog »Handzeichnungen deutscher Meister des 19. Jahr-
hunderts« der Firma C. G. Boerner in Leipzig. Liste XLI

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