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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 9
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0354
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teressanten Anhang moderner Radierungen
und Lithographien enthält, unter denen vor
allem die Blätter von Zorn, Whistler, Manet,
Delacroix, Daumier und Corot genannt wer-
den müssen. Unter den alten Meistern ist da-
gegen besonders reich und erstklassig Albrecht
Dürer vertreten (dieser mit einem äußerst sel-
tenen Hauptblatt B.47, das im Katalog als Ti-
telbild wiedergegeben ist) neben den Deut-
schen Hans Baidung, Hans Sebald Beham, Lu-
cas Cranach d. Ä. und einigen weniger bekann-
ten Meistern.
Ebenso findet man das Werk von und nach
van Dyck in zahlreichen Nummern und beson-
ders gut sind einige Blätter des Lucas van Ley-
den und seines Vorläufers Israel van Mecke-
nem. Daß in diesem Zusammenhang außerdem
die Niederländer des 17. Jahrhunderts neben
Rembrandt, van Ostade, Potter und anderen
zu ihrem Recht kommen, ist beinahe selbst-
verständlich.
Der reich illustrierte, mit festen Preisen in
Schweizer Währung ausgezeichnete Katalog
umfaßt 385 Nummern und ist Sammlern wie
Händlern sehr zu empfehlen. B
ZWEI NEUE VERMEERS
Von Jan Vermeer van Delft, dem seltensten
und malerisch feinsten Sittenbilddarsteller der

Rombrandt-Zeit, sind jetzt zwei neue Werke
auf getaucht und sofort in amerikanischen Pri-
vatbesitz gelangt, in die Sammlung des Schatz-
kanzlers The Hon. Andrew W. Mellon in Was-
hington. Es ist das Bild einer Spitzenklöpple-
rin bei der Arbeit und das Bildnis eines la-
chenden jungen Mädchens. Die Spitzenklöpp-
lerin, eine Halbfigur, entspricht im Motiv dem
herrlichen Bilde des Louvre, und das Mädchen-
porträt ähnelt stark dem Mädchen auf dem
galanten Dreifigurenbilde des Delfter Meisters
im Braunschweiger Museum. r
NEUORDNUNG BEI MARGRAF-ANTI-
OUITÄTEN
Mit dem Eintritt des Herrn Professor Schmitz,
der bekanntlich kürzlich aus dem Schloßmu-
seum ausgeschieden ist, in die Kunsthandlung
Altkunst, die in Zukunft Margraf-Anti-
quitäten firmieren wird, ist in diese ein ak-
tiver Geist eingezogen. Schmitz hat die Gegen-
stände, die bisher unübersichtlich aufgestellt
waren, neu und räumlich klar geordnet. Mehr
als bisher kommen die hohen Qualitäten der
Möbelkunst, der vornehmen Innendekoration,
vor allem aber die Tapiserien, die von jeher
ein Spezialgebiet von Schmitz waren, zur Gel-
tung. Es wird darüber noch ein Wort zu sa-
gen sein. S


Holzgeschnitzter bemalter Totenschild des
Freiherrn zu Räcknitz auf Pernegg
Österreich 1615
Ausgestellt bei Margraf-Antiquitäten, Berlin

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