Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (20.1928)

Duccio di Buoninsegna Christus am Brunnen
Mit Erlaubnis von Sir Joseph Duveen, New York
Friedrich-Museum) und in die ehemalige Benson-Saminlung gewandert. Sie
kamen aus dem Colle Alto im Val d’Elsa.
Von den letzteren vier Tafeln, von denen hier vor allem die Rede ist, wurde
eine vor kurzem von der Galerie H. Frick angekauft, die später gemäß dem
Vermächtnis dieses bekannten Sammlers der Öffentlichkeit angehören wird.
Die zweite, wenn nicht gar auch die dritte, soll Mr. Rockefeller jr. erworben
haben. Und die vierte dürfte inzwischen auch einen Liebhaber gefunden haben.
Diese vier Tafeln, von denen jede etwa 17 inches im Quadrat groß ist, stellen
folgende Szenen aus dem Leben Christi dar: Die Versuchung} Christus und die
Samaritanerin am Brunnen} die Berufung des Petrus und Andreas} und die
Erweckung des Lazarus.
Die »Versuchung« zeichnet sich vor den anderen Tafeln durch das Phantastische
ihrer Darstellung aus. In großen Silhouetten heben sich gegen den rotglühen-
den Goldgrund die Gestalten Christi und Satans ab, die die ganze Tafel be-
herrschen. Der Meister hat dieser für ihn seltenen dramatischen Szene das
rechte Milieu im Aufbau der Berge und der die Reichtümer dieser Welt ver-
tretenden Schlösser und Paläste gegeben, wobei das Größenverhältnis zwischen

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