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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 18
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0641
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Hubert Robert
Kunstwerke aus den Beständen Leningrader Museen und Schlösser (Eremitage, Palais Michailoff,
Gatschina u. a.). Versteigerung am 6. und 7. November 1928 bei Rud. Lepke, BerlinW55

nicht zu vergessen dem auch als Glasschneider
bedeutenden Kanonikus Busch aus Hildes-
heim, dessen mit dem Diamanten geritzte Por-
zellane besonders selten sind. Ihnen schließen
sich Seltenheiten des süddeutschen und
österreichischen Porzellans an. Dar-
unter Frühwerke der Wiener Fabrik Du Pa-
quier, die eine Vorläuferin der Wiener Ma-
nufaktur war. Als Unikum sei ein Fabeltier,
die violett und rot bemalte Figur einer Chi-
märe besonders erwähnt. Die Fabriken in Kas-
sel, Fürstenberg, Kelsterbach und Fulda (mit
zwei als Unica geltenden Sphinxen) sind mit
Gefäßen und Figuren umfangreich vertreten.
Die figürliche Plastik wird zwar nur
durch wenige, aber ausgezeichnete Stücke re-
präsentiert. Einige Werke von Kaendler, Bu-
stelli und Johann Peter Melchior fallen aut'.

Von Melchior stammt auch eine schöne relie-
fierte Deckelvase und eine Anzahl von Por-
trätmedaillons aus Biskuitporzelian.
Neben dem deutschen Porzellan machen die
ausländischen Manufakturen nur eine kleine
Abteilung aus. Am würdigsten ist das Weich-
porzellan von Sevres in die Sammlung ein-
bezogen. Eine geschmackvolle Farbengebung
verbindet sich hier mit einer leuchtenden Gla-
sur und einer sorgfältig ziselierenden Vergol-
dung zu einer raffinierten Harmonie. Die mehr
als hundert Sevres-Porzellane bilden den Kern
der äußerdeutschen Kollektion, die noch Por-
zellane aus Belgien, England, Holland, Italien
und der Schweiz auf weist.
Die Berliner Versteigerung umfaßt nur einen
Teil der umfangreichen Kollektion. Der zweite
Teil wird in München zum Ausgebot kommen
 
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