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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 20
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Grohmann, Will: Kunst in Sachsen: 1880-1928 : (zweite Jubiläumsausstellung des sächsischen Kunstvereins in Dresden)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0702
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Otto Lange Kinder mit Masken

»Badenden« von Heckei, der »Zirkus« (1927) von Kirchner, die »Zigeuner«
(1926) von 0. Müller, sind ganz abgesehen von der historischen Mission dieser
Männer, entscheidende Beiträge zur Kunst der Gegenwart.
In der »Dresdner Sezession 1919« lebten einzelne Seiten dieses Antriebes fort,
gemischt mit späteren Tendenzen, die von Rußland und Frankreich herein-
ragen, in Otto Lange, W. Heckrott, Felixmüller. Heute nach zehn Jahren
würde man nicht mehr auf Brücke-Einfluß raten, so sehr hat sich der Begriff
des Malerischen gelockert. In Dresden besonders durch Kokoschka. Ihnen nahe
stehen B. Kretschmar, W. Jacob, G. Hebert, P. Wilhelm. Eine große Hoffnung
ist Pol Cassel. Er lebt in der Sächsischen Schweiz, malt dort die Berge,
Bauerngärten, sein Haus, hat zuweilen etwas Rousseauhaftes in der Isolierung
der Objekte, ist aber viel zu eigen, um etwas nachzumachen. Von Kokoschka
kommt W. Kriegei her, dessen »Tote Katze« (1928) ein überraschend fertiges
Bild ist. Sonst ist an nachweisbaren Einflüssen von Kokoschkas Akademie-Zeit
nicht viel zu spüren. Leider ist der Meister selbst nur durch ein Bild aus
Dresdner Privatbesitz vertreten, allerdings ein typisches der späteren Dresdner
Zeit.
Dix stellt sein letztes Bild aus, die »Großstadt«, ein Triptychon (1927/28). Die

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