Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0704
DOI issue:
Heft 20
DOI article:Grohmann, Will: Kunst in Sachsen: 1880-1928 : (zweite Jubiläumsausstellung des sächsischen Kunstvereins in Dresden)
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Für die Entwicklung der deutschen Plastik dürfte nach Klinger G. Kolbe der
anerkannteste Beitrag Sachsens sein. Seine »Niedersinkende« gehört zu den un-
bestrittenen Ausformungen seiner Kunst; sie hat gegenwärtig sogar in England
Erfolg, das sich beinahe grundsätzlich deutscher Einfuhr verschließt. Die Aka-
demie-Professoren Wrba und Albiker sind Süddeutsche, Albiker ist der euro-
päischere, auf die Jugend einflußreichere. Von den Jüngeren kamen Chr. Voll,
L. Godenschweg und Fr. Maskos hier auf den Weg, Voll und Godenschweg
im Kreise der Dresdner Sezession, Maskos ein wenig später, Voll gehört heute
zu den führenden Vertretern seines Fachs und verdiente einen größeren Wir-
kungskreis, als er seit 1926 in Saarbrücken hat. Der Chemnitzer R. Scheibe
ist z. Z. Lehrer in Frankfurt a. M.
Sachsen ist, wie die Ausstellung zeigt, aus dem Konzert der deutschen Pro-
vinzen nicht nur nicht wegzudenken, es ist eine der wichtigsten Landschaften
neben dem Rheinland und Berlin. Vergleichend sah man das gut in Nürnberg,
wo nach Städten gehängt war, umfassend hier, wo fünfzig Jahre sächsischer
Kunst sich vor uns entfalten.
Otto Dix
Teilaufnahme aus dem Triptychon »Großstadt«
668
anerkannteste Beitrag Sachsens sein. Seine »Niedersinkende« gehört zu den un-
bestrittenen Ausformungen seiner Kunst; sie hat gegenwärtig sogar in England
Erfolg, das sich beinahe grundsätzlich deutscher Einfuhr verschließt. Die Aka-
demie-Professoren Wrba und Albiker sind Süddeutsche, Albiker ist der euro-
päischere, auf die Jugend einflußreichere. Von den Jüngeren kamen Chr. Voll,
L. Godenschweg und Fr. Maskos hier auf den Weg, Voll und Godenschweg
im Kreise der Dresdner Sezession, Maskos ein wenig später, Voll gehört heute
zu den führenden Vertretern seines Fachs und verdiente einen größeren Wir-
kungskreis, als er seit 1926 in Saarbrücken hat. Der Chemnitzer R. Scheibe
ist z. Z. Lehrer in Frankfurt a. M.
Sachsen ist, wie die Ausstellung zeigt, aus dem Konzert der deutschen Pro-
vinzen nicht nur nicht wegzudenken, es ist eine der wichtigsten Landschaften
neben dem Rheinland und Berlin. Vergleichend sah man das gut in Nürnberg,
wo nach Städten gehängt war, umfassend hier, wo fünfzig Jahre sächsischer
Kunst sich vor uns entfalten.
Otto Dix
Teilaufnahme aus dem Triptychon »Großstadt«
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