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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 20
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0713
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sonders drei zu erwähnen, die nach Entwür-
fen des Bar ent van Orley ausgeführt wur-
den und die Marke der Brüsseler Manufak-
tur tragen. Ihnen schließen sich interessante
Seidenstickereien mit Darstellungen aus der
Passion, die um i38o in Siena gefertigt wur-
den, und deutsche wie schweizer Wandteppi-
che und Stickereien des x5. und 16. Jahrhun-
derts an. Von den Limosiner Emails sind Ar-
beiten der Penicauds hervorzuheben, von
den italienischen Bronzen Statuetten des Ni-
co 1 o Roccatagliata und des Pietro An-
tonio Filiberti. Den Beschluß bilden Mi-
niaturen, hauptsächlich florentinische und
sieneser Arbeiten des i4- und x5. Jahrhun-
derts und Goldschmiedewerke, unter
denen eine gotische Silberkanne aus Leyden
durch ihre meisterhaf te Form besonders her-
vortritt. S
DIE 2000. AUKTION BEI LEPKE
Kunstwerke aus den Beständen Lenin-
grader Museen und Schlösser
Im nächsten Jahre werden es sechzig Jahre,
seitdem Rudolf Lepkes Kunst-Auktions-Haus
in Berlin gegründet wurde. Anfangs in der
Kochstraße, seit 1902 im neuen Hause in der
Potsdamer Straße, hat Lepke in großen und
kleinen Versteigerungen Material auf den

Kunstmarkt gebracht, das in immer stärkerem
Maße die Entwicklung Berlins zu einem Zen-
trum des internationalen Kunsthandels för-
dern half. Wenn jetzt die 2000. Versteigerung
veranstaltet werden kann, so ist das Beweis
genug für das Vertrauen der Sammler und
Kunstfreunde, die immer neues Material dem
Hause Lepke zur Verfügung gestellt haben.
Daß aber diese Jubiläumsauktion Kunstwerke
aus ausländischem Besitz, der ja schon seit vie-
len Jahren bei Lepke versteigern läßt, bringt,
bestätigt und befestigt die Position, die die
Firma Lepke im internationalen Auktionswe-
sen einnimmt. Von diesem Gesichtspunkt aus
muß es begrüßt werden, das die Sowjetregie-
rung ihren Überfluß an Kunstwerken aller Art,
die aus ihren Museen und Schlössern stam-
men, in Berlin versteigern läßt. Der vorlie-
gende Katalog gibt eine erste Auswahl aus jenen
russischen Vorrälen. An erster Stelle steilen die
Möbel. Kaum je vorher sind so viele signierte
Möbel der französischen und deutschen Mö-
belkunst des 18. Jahrhunderts auf einmal auf
den Markt gekommen. Allein sieben Möbel ans
der Neuwieder Werkstatt des David Roent-
gen, der wohl Deutschlands größter Ebenist
von internationaler Berühmtheit war und über
den binnen kurzem eine umfassende Monogra-
phie erscheinen wird, werden auf der Verstei-


Kölnische Schule^um 1520 Triptychon
Versteigerung des Nachlasses der Frau Karl Röttger, Bonn, am 15. November bei Math.Lempertz, Köln

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