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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 21
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0745
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begrenzte Anzahl von Hauptwerken aus der
knapp erfaßten Realität heraus die volleSpann-
weite erreichen in den ungesucht mystischen
Untergrund, den das tiefste Erlebnis Hofers
erschließt. Nach den höchst schöpferischen
Jahren 1924 bis 1926 entnimmt man den letz-
ten Werken etwas von abnehmender Intensi-
tät, die man aber nur als Periode der Kräfte-
sammlung für neue Konzentration gelten las-
sen möchte. — Das Kunsthaus von Dr. Tan-
nenbaum macht mit dem Spanier de la Serna
bekannt, dessen originelle Beredtsamkeit in
phantasievollen Umschreibungen durch die
Eigenart geräuschloser Verbindung von ge-
sucht herben Formen mit der romanischen
Eleganz des malerischen Vortrags fesselt. Seine
Haltung trifft etwas von der leicht elegisch-
ironischen Resignation, die den Mann von
Geist heute bezeichnet. Erich Dürr
PARIS
Das wichtigste Ereignis des Pariser Kunstle-
bens war die Auss tellung des auf der Rückreise
nach Lissabon sich befindenden III. Hierony-

mus von Dürer im Louvre. Alle Zeitungen
haben diesem Meisterwerk gebührendes Lob
gespendet.
Sonst hat die „Saison“ noch kaum begonnen.
Eine neue Galerie haj^sich in einem Neben-
raum des Hauses Pleyel, 252 Faubourg Saint-
Ilonore, aufgetan. Architektonisch ist er be-
deutend, leider mißlang die innere Dekoration
ganz und gar. Die Galerie Pleyel nennt ihre
Ei-öffnungsausste 11 ung die „Pariser Schule“.
Natürlich ist es leicht, im Rahmen 'dieses Pro-
gramms das örtlich zu entschuldigen, was
künstlerisch mißlang. Denn in der Tat ist es
nur teilweise gelungen, die Größen der heu-«
tigen französischen Malerei zu versammeln.
Immerhin zeichnet sich die Ausstellung mit
Vorteil von dem Durchschnitt aus. Derain,
Chagall, Picasso', Br'äque, Matisse,
Bonnard, Rouaült, Kis 1 ing, 01hon
Frieß sind vertreten, und unter den besten
Jüngeren: Gimmi, Odette des Garets,
A. de la Patelliere. Nicht zahlreiche, son-
dern auserlesene Plastik von Gimond und
Wierick. P.G.


Genoveva-Legende Hinterglasmalerei
Aus der Ausstellung »Hinterglasmalereien aus zwei Jahrhunderten«
im Graphischen Kabinett, München

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