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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 21
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Sammler und Markt
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noch - die feine Radierung, Nr. 828, von
Whistler „Salute Dawn“ aus der Venedig Se-
rie, die Amsler & Ruthardt für 35oo M. er-
warb.
Den hoch sten Preis erzielte der berühmte
„Toast" von Anders Zorn, Nr. 836, für das
die Fine Art Society 7000 M. bezahlte. — Die
schöne „Maja von Heijne“ im ersten Zustand,
Nr. 843 a, kaufte Stern, Frankfurt, für 6700 M.
ln vielen Fällen wurden die Schätzungen weit
überboten, teilweise um das Sechsfache. r
BERLIN
Die Versteigerung der Bibliothek der Herzo-
gin von Leuchtenberg-Beauharnais durch Paul
Graupe am 22. und 23. Oktober war ein ver-
heißungsvoller Auftakt für den Winter. Wenn
man das große Angebot von fast 900 Num-
mern und die kleine Zahl deutscher Sammler
dieser Dinge bedenkt, so war das Resultat über-
raschend erfreulich. Allerdings war der inter-
nationale Handel sichtlich an dem Objekt inter-
essiert, so daß gerade die großen Stücke sehr
gute Preise erzielten und teilweise sogar die
Schätzungen überschritten, die schon recht
hoch im Durchschnitt waren. Das seltsamste
Buch der Versteigerung, von Ludwig XV. selbst
verfaßt, gesetzt und gedruckt, ist begreiflicher-
weise (für 20000 M.) nach Frankreich zurück-
gewandert, aber der schöne Didotsche Lafon-
taine mit zwei Originalzeichnungen von Fra-
gonard (für 7000 M.) fand, wie so manche
andere Kostbarkeit, einen Frankfurter Käufer.
West- und Süddeutschland waren überhaupt
neben Paris am stärksten unter den Bietern
vertreten. Eine Liste der wichtigsten Preiser-
gebnisse drucken wir in unserer besonderen
Beilage ab. Ho

ÜBER DAS SAMMELN ALTER MÖBEL
Dies ist der Titel einer kleinen illustrierten
Veröffentlichung, die Professor Hermann
Schmitz anläßlich der Sonderausstellung
„Alte Möbel“ bei Margraf & Co., Berlin,
Abteilung Antiquitäten herausgegeben hat.
Schmitz setzt hier an Hand mehrerer beson-
ders typischer Möbel verschiedener Herkunft
und Epochen die Merkmale auseinander,
nach denen heute der geläuterte Geschmack
zu kaufen pflegt, der das Möbel nicht als An-
tiquität, sondern nach Materialechtheit und
künstlerischer Linienführung wertet. „Aus
diesem Grunde wird heute auf Möbel von
klarem Aufbau, von feinen Profilen und ma-
terialgerechter Holzarbeit größerer Wert ge-


Kaiserbecher mit Deckel Kat.-Nr. 2
Fabrik Du Paquier
Versteigerung der Porzellansammlung Karl
Mayer bei Glückselig G. m. b. H., Wien
am 19.—21. November 1928
legt als auf ornamentüberladene Prunkmöbel
usw.“
Nach diesen Gesichtspunkten hat die Firma
Margraf & Co. ihre Neuerwerbungen getätigt,
die nun in dieser sehenswerten Ausstellung
vereinigt sind. B
VOM BERLINER MARK!
Von der Galerie Dr. Alfred Gold sind in den
letzten Monaten Werke moderner und alter
Meister in bedeutende Privatsammlungen über-
gegangen, darunter berühmte Frauenbildnisse
von Manet und Renoir, frühe Landschafts-
bilder von Monet und Pissarro, aquarel-
lierte Zeichnungen von Daumier usw.
Von alten Meistern hat die genannte Galerie
in der letzten Zeit einen bedeutenden Jarvv. d.
Heyden, einen van Goyen, eine Grisaille von
Rubens in ausländische Sammlungen verkauf t.
An Neuerwerbungen zeigt Dr. Gold unter an-
derem sehr gewählte kleinere Wrerke von Co-
rot, neben denen sich eine Anzahl schöner
Bilder von Sisley sehr gut ausnimmt; ferner

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