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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 23
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Sammler und Markt
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The Milk Woman Louis Maria Bonnet The Woman who drink coffee
Aquatinta, in Farben gedruckt
Aus der Versteigerung von Buchminiaturen, Farbstichen und Sportblättern am 10. Dezember
bei Paul Graupe, Berlin

bestimmte Zwecke Stiftungen zur Verfügung
zu stellen. Und zwar soll es sich um Dinge
handeln, die in dem Berichte der Kgl. Kom-
mission für die englischen Museen und Gale-
rien als dringlich bezeichnet worden sind. Da
ist in erster Reihe eine würdige künstlerische
Aufstellung für den größten Schatz griechi-
scher Bildhauerkunst im Britischen Museum,
für die Eigin Marbles, die Bildwerke des
Parthenon von Athen, und für die Nereiden
vom Nereiden-Monument in Xanthos. Dann
soll die National-Galerie eine neue „Galerie
für italienische Kunst“ erhalten, die National-
Porträt-Galerie soll ausgebaut werden, da sie
stark überfüllt ist, und die Tate-Galerie soll
eine Galerie für ausländische Bildhauerkunst
erhalten. In dem Brief Duveens heißt es, die
nationale Ehre und das künstlerische Prestige
Englands in der Welt erfordere, den engli-
schen Besitz an solchen Meisterwerken wür-
dig zu zeigen, indem man ihn von Überfül-
lung befreit und in entsprechender Form vor-
führt.—Eine nicht weniger großartige Stiftung
hat das New Yorker Metropolitan-Museum zu
verzeichnen. George Blumenthal, der New Yor-
ker Bankier, und seine Gattin haben der
Sammlung eine Million Dollar zur Verfügung
gestellt, zu freier Verwendung, doch so, daß
der Hauptfonds nur für den Ankauf von
Kunstwerken dienen soll. II

ALTDEUTSCHE KUNST IN NEW YORK
Die Galerie Kleinberger in New York hat
eine große Leihausstellung altdeutscher Kunst
eröffnet, zum Besten des Roten Kreuzes. Die
Ausstellung, ein Gegenstück zu der im vorigen
Jahr veranstalteten Ausstellung französischer
Primitiver, enthält 75 Gemälde, Holzschnitze-
reien und Bildwirkereien des i4„ i5. und 16.
Jahrhunderts, zum großen Teil aus dem Besitz
amerikanischer Museen und Privatsammlun-
gen. Es ist die größte Schau altdeutscher Kunst,
die bisher in den Vereinigten Staaten stattge-
funden hat. Unter den Gemälden sind zwei
llolbeins, dabei das Bildnis eines Edelmannes
aus dem Jahr i535, ein köstliches kleines
Rundmedaillon, das der Sammler Julius Bache
in New York besitzt, und dann i4 Cranachs.
Ein Bildnis Luthers von der Hand Cranachs
hat Carl Mechel geliehen, eine figurenreiche
große Kreuzigung stammt aus dem Besitze von
Charles A. Worcester in Chicago, und dieY er-
spottung Christi bewahrt das Museum in Buf-
falo. Zu den bedeutendsten Gemälden der
Schau zählen dann die zwei Bilder, die Martin
Schongauer zugeschrieben werden, diejenigen
des Meisters von Sigmaringen, besonders die
tief empfundene „Heimsuchung“, das große
Frauenbildnis des Kölner Renaissancemeisters
Bartel Bruyn, das Urteil des Paris von dem
Nürnberger Dürer-Schüler Georg Pencz. R

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