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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 24
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Baum, Julius: Die Skulpturensammlung Hubert Wilm, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0820
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Abb. 14. Schule des Hans Leinberger
Hl. Antonius Eremita

eine große thronende Mutter-
gottes1, hoch 154 cm, mit gol-
denem Haar und Mantel auf
blauem Gewand mit altem Gra-
natapfelmuster (Abb. 12). Am
Haar sind Einzelheiten ergänzt5
auch die Traube ist neu. Im
übrigen ist die Figur gut er-
halten, ein Werk um 1480.
Für die früh scheinende Da-
tierung sind thronende Marien
von der Art jener im Bopfinger
Altar zur Vergleichung heran-
zuziehen. Etwa in der näm-
lichen Zeit ist die thronende
Muttergottes2, von Engeln ge-
tragen, aus Tann in Nieder-
bayerngefertigt. Sie ist 143 cm
hoch und zeigt noch Reste roter
Fassung am Gewand. Das Haar
ist nicht eben gut ergänzt. Diese
Figur dürfte, wie Wilm selbst
festgestellt hat, in den Kreis der
Arbeiten des Meisters des Kefer-
markter Altars gehören3.
Eine Reihe von Arbeiten ist
der Münchner Bildnerkunst des
ausgehenden 15. Jahrhunderts
zuzuweisen. Hierher gehören
ein Schmerzensmann, auf die
Brustwunde deutend, 40 cm
hoch, um 1470, sowie ein ste-
hender hl. Georg auf dem Dra-
chen, 66 cm hoch, mit ergänz-
tem Drachenkopf und Sockel,
in der Art der Maruskatänzer
Grassers, stark gotisch bewegt4.
Ein stehender hl. Papst5, 120 cm
hoch, stammt aus Freising. Der

1 Vgl. Wilm, Die gotische Holzfigur, 1923, Taf. 150. Wilms Zuweisung des Werkes an
den Meister des Heiligenstadter Altares läßt sich kaum aufrecht erhalten.
2 Vgl. Katalog Sammlung Oertel. Nr. 113, Taf. 70, Wilm a. a. O., Taf. 144.
3 Vgl. Ubell, Der Wolfgangsaltar in Kefermarkt, Kunst und Kunsthandwerk, 1913, be-
sonders Abb. 40 f.
4 Vgl. Halm, Erasmus Grasser, 1928, S. i4ff. Wilm a. a. O., Taf. 128.
5 Desgl., Taf. 126.
 
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