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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

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Heft 32 (10. Mai 1909)
DOI Artikel:
Preisausschreiben / Staatliche Aufträge etc. / Denkmal-Schutz und -Pflege / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Vereine / Gerichtssaal / Urheberrecht / Kunsthandel und Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0450

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 32.

^2

Vororten lebenden Künstler und Kunstgewerbler zur
Beteiligung am Wettbewerbe unter nachstehenden Be-
dingungen ein: Ls sind plastische Modelle in Naturgröße
einzureichen, welche wenigstens stückweise die beabsichtigte
Ausführungsweise erkennen lassen. Die Formen müssen
dem Metallcharakter der Galvanoausführung entsprechen,
die eingereichten Modelle sind mit der Farbe der beab-
sichtigten Metallpatina zu tönen (event. Vergoldung an-
zudeuten). Wünschenswert, jedoch nicht ausschließliche Be-
dingung, ist eine Berücksichtigung der Verhältnisse der
Münchener Urnenhallen, deren Nischengrößen durchschnittlich
H5 cm Breite, 55 cm Höhe und 55 cm Tiefe zeigen. Die
Modelle sind, mit einem Kennwort versehen, bis zum
2t- Juni t90y, abends 6 Uhr, an den Bayer. Kunst-
gewerbe-Verein, Pfandhausstraße ?/o, franko einzuliefern.
Für Preise und Ankäufe stehen 850 Mk. zur Verfügung,
deren Grnppiernng den Preisrichtern obliegt. Der erste
Preis soll bei einstimmiger Wahl nicht unter 550 Mk. be-
tragen. Die prämiierten und mit mindestens MO Mk. an-
gekauften Entwürfe gehen mit allen Urheberrechten in den
Besitz der Württembergischen Metallwarenfabrik Geislingen
zur sachgemäßer! Verwertung nur in ihrem Betriebe über,
lieber die sinngemäße Ausführung der prämiierten
Entwürfe haben die entwerfenden Künstler im Einvernehmen
mit der Fabriksleitung zu wachen. Preisrichter: Prof.
Richard Berndl, Architekt; Prof. Ioseph Floßmann,
Bildhauer; Stadtbaurat Hans Grassel, Architekt; Prof.
Ernst Pfeifer, Bildhauer; Prof. Richard Riemer-
schm id, Architekt.

- Slaallicke Ankäufe etc.

Barmeitz 50. April. Für die Galerie des Kunstvereins in
der Ruhmeshalle wurde ein weiblicher Torso aus Bronze
von Bernhard Hoetger-Holthansen bei Büren i. W.
und das Gemälde „Winter im Fischerhafen" von Georg
Burmester-Möltenort bei Kiel angekauft.
Nürnberg. Aus der Ausstellung der Künstlervereini-
gung Luitpoldgruppe im neuen Küustlerhause in Nürn-
berg ist ein Stilleben von Bernhard Willmann-München
für die städtische Galerie erworben worden.


Oenkrna!-§d)UlZ und -Mlege


Berlin. Die Anwendung des Gesetzes gegen die Ver-
unstaltung von Ortschaften und landschaftlich hervorragenden
Gegenden (vgl. „Aentralbl. d. Bauverw.", Jahrg. M07,
S. H73) brachte ein Erlaß vom 2H. Dezember MOS des
beteiligten preußischen Ministers (vgl. „Aentralbl. d. Bau-
verw." MOY, S. 73) in Erinnerung. Die Regierungs-
präsidenten werden darin beauftragt, auf dieGemeinden,
deren Verhältnisse es angezeigt erscheinen lassen, dahin
einzuwirken, daß entsprechende Vorschriften möglichst
bald erlassen werden. /I
Darmstadt. Der hessische Denkmalsrat hat bezüglich der
Erhaltung von Bildwerken (Muttergottes-, Heiligen-
und Standbildern) angeordnet, daß die Beseitigung dieser
Standbilder, die in der Regel als „Baudenkmäler" im
Sinne des Gesetzes anzusehen sind, nur nach behörd-
licher Genehmigung stattsinden kann. Es soll hierdurch
namentlich der Verschleppung von wirklichen Kunst-
werken nach auswärts vorgebeugt werden. Das Groß-
herzogtum Hessen ist außerordentlich reich an solchen Stand-
bildern.
Dalle a. S. Lin Ausschuß zur Erteilung von Rat in
künstlerischen Fragen ist vom Kunstgewerbeverein
für Halle und den Regierungsbezirk Merseburg begründet
worden. Der Ausschuß will mit Rat und Tat dahin wirken,
daß bei Neubauten jeder Art, bei der Ausarbeitung von
Bebauungsplänen, bei Denkmalsanlagen und ähnlichen
Fragen nicht nur in Halle und in größeren Städten des
Regierungsbezirks, sondern auch in kleineren Orten und

in den Dörfern künstlerische Rücksichten mehr als bisher in
den Vordergrund gestellt werden. Insbesondere soll darauf
gedrungen werden, daß das Gesetz vom t 5. Juli ;yO7
hinsichtlich der Verunstaltung des Landschaftsbildes z u nach-

drücklicher Anwendung kommt. /j
Tandem. In unserem Kreise hat der Architekt Voß
im Verein mit dem Landratsamt eine große Anzahl von
guten alten Lauten photographiert. Diese Aufnahmen
werden mit Grundrissen und maßstäblich bezeichneten Einzel-
heiten den Bauunternehmern billig abgegeben. So soll
die Wiederaufnahme älterer heimatlicher Bauweise erreicht
werden.

Aus Akademien und Kunstschulen

Düsseldorf. An der Kunstgewerbeschule ist mit Ge-
nehmiguug des Ministers für Handel und Gewerbe eine
besondere Architekturabteilung eingerichtet worden.
Dieselbe setzt die gesamte technische Vorbildung voraus und
bezweckt in einer auf die individuelle Begabung des einzelnen
Schülers gerichteten Unterrichtsmethode im wesentlichen nur
noch die architektonische Behandlung des Baufachs. Das
Ziel ist die künstlerische Ausbildung solcher Schüler, die
ihre technischen Kenntnisse anderweit, etwa auf einer Bau-
gewerkschule, bereits erworben haben. Der Lehrplan um-
faßt das Entwerfen in einfacher, bürgerlicher und monu-
mentaler Bauweise, Innendekoration, Wohnräume, Garten-
gestaltungen, Detailbearbeitungen aller Art, Skizzieren und
Aufnahmen von alten Bauten und Jnnenräumen. Irgend-
welche Berechtigungen zum Staatsdienst verleiht der Besuch
der Architekturabteilung nicht.
München. (Die Schule für graphische Künste, Lei-
tung: I. Brockhoff) begann am Mai den Unterricht
in Fürstenfeldbruck bei München im Freien, woselbst die
Studien als Vorbereitungen für graphische Arbeiten (Holz-
schnitt, Radierung und Lithographie) getrieben werden. An-
fragen und Anmeldungen sind zu richten: Fürstenfeldbruck
bei München, Kapuzinerstraße M, II, Johann Brockhoff.
Der Schulunterricht läuft bis Juli weiter in der alten
Adresse: Thcresienstraße 75, Gg. HI. Stock.
München. Ferd. Nockher (Schule für graphische Künste,
I. Brockhoff), Pullach bei München, Isartal, erteilt kunst-
gewerblichen Mal- und Zeichenunterricht: Studium vor der
Natur, Landschaft, Pflanze, kompositionelle Hebungen für
die Praxis. Näheres durch Prospekt. München, Theresien-
straße 75, Gg. III.
München. Emilie v. Hallavanya (Theresienstraße ;36)
eröffnet ab M- Juni einen Sommer-Malkursus (Modell im
Freien und Landschaft) am Lhiemsee. /I

Personalien

Berlin. Die Akademie der Künste hat den Bildhauer
Prof. Hugo Lederer, den Schöpfer des Hamburger Bis-
marck-Denkmals, zum Mitglied ernannt.
Budapest. O. Zt. Der Landschaftsmaler Jstvän Losznay
wurde zum ordentlichen Professor an der hiesigen Sach-
schule für bildende Künste ernannt. /fj
Adln a. Rh. Der Vorstand des Kunstvereins wählte
Herrn vr. Arnold Fortlage als Nachfolger des verstorbenen
Herrn Heinrich Winkel zum Geschäftsführer.
München. Das bayrische Kultusministerium stand tatsächlich
in Unterhandlungen mit dem Leiter der Berliner National-
galerie, Geh.-Rat von Tschadi, wegen Uebernahme der
Direktion der bayerischen Aentralgemäldegalerie
an Stelle des in den Ruhestand tretenden Geheimrats von
Reber; Geheimrat von Tschudi hat sich nun definitiv ent-
schlossen, diese,« Ruse Felge zu leisten. Lr verläßt
 
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