Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0544
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Heft 39 (28. Juni 1909)
DOI article:Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen / Ausstellungen
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536
Die Werkstatt der Kunst.
Heft 39.
Mitteilungen äes Deutschen MMerbunäes.
Den Lesern der „w. d. K." sei, im Anschluß an die
Veröffentlichung des Vereins Berliner Künstler in gleicher
Angelegenheit (vergl. Heft zz), nachstehend auch die gleich-
zeitige Eingabe des „Deutschen Künstlerbundes" an die Aus-
schmücknngskommission des deutschen Reichstages mitgeteilt.
An die
Ausschmückungskommission eines Hohen Deutschen
Reichstages
zu Berlin.
In: Namen des Deutschen Künstlerbundes be-
ehren wir uns, der Ausschmückungskommission des Deutschen
Reichstages das Gesuch zu unterbreiten:
Das Hohe Haus wolle künftig in allen Fällen, wo
künstlerische Angelegenheiten in Frage kommen, Gutachten
von Künstlern einziehen.
Bisher gehörte es nicht zur Gewohnheit des Reichstags
oder der Deutschen Staats- und Stadtparlamente, die Auf-
fassung der Künstler einzuholen und in Rechnung zu stellen,
ehe über Kunstangelegenheiten Beschlüsse gefaßt wurden.
Ls ist hinreichend bekannt, daß diese Unterlassung oft ge-
nug Folgen gehabt hat, die weder der Kunst noch dem
Ansehen der Parlamente dienlich gewesen sind.
Den künstlerischen Interessen Vertreter in den Parla-
menten zu sichern, liegt außerhalb der Möglichkeit.
Diese Interessen sind jedoch im wirtschaftlichen und
seelischen Leben des Volkes keineswegs so unbedeutend
oder gleichgültig, daß ihre sachliche Vertretung bei den
Beratungen und Beschlüssen der Parlamente überflüssig
erschiene. Daß ein Mitglied des Reichstages oder ein Ab-
geordneter in der Lage sein sollte, künstlerische Fragen
sachlich zn behandeln, kann nur ganz ausnahmsweise vor-
kommen und kommt erfahrungsgemäß nur in den seltensten
Fällen vor, denn das Volk wählt seine Vertreter auf
Grundlage ganz anderer Erfordernisse des Volkslebens.
Der Deutsche Künstlerbund erachtet es für seine Pflicht,
dazu beizutragen, daß die Form gefunden wird, in der bei
der Prüfung künstlerischer Angelegenheit die eigentlichen
Sachverständigen, also in erster Linie die Künstler selbst,
zu Worte kommen.
Er glaubt auch, auf das Einverständnis desjenigen Teiles
der deutschen Künstlerschaft rechnen zu dürfen, den er nicht als
seine Mitglieder vertritt, wenn er den Vorschlag macht, die Aus-
schmückungskommission wolle ihren Beirat dadurch erweitern,
daß sie auf Vorschlag der beiden großen Genossenschaften,
die die selbstgeschaffene Vertretung der Deutschen Künstler-
schaft darstellen, nämlich einerseits des Deutschen Künstler-
bundes und andererseits der Deutschen Kunstgenossenschaft,
je vier bis fünf Sachverständige hinzuwählt, die vorkommen-
den Falles über schwebende Kunstfragen gehört oder um
Gutachten angegangen werden können.
Um der Kommission eine Unterlage für die Zuwahl
zu bieten, erlaubt sich der Künstlerbund seinerseits folgende
Namen seiner Vertretung in Vorschlag zu bringen:
Graf Leopold von Kalckreuth, Präsident des Deutschen
Künstlerbundes, Lddelscn bei Hamburg; Graf Harry Keßler,
Geschäftsführender Erster Vizepräsident des Deutschen
Künstlerbundes, Weimar; Prof. Or. Max Klinger-Leipzig;
Prof. Max Liebermann-Berlin; Prof. Fritz v. Uhde-München.
Der Deutsche Künstlerbund ist überzeugt, daß ein solcher
Entschluß des Reichstages unmittelbar auf die deutschen
Staats- und Stadtparlamente wirken und dazu beitragen
würde, daß Zustände aufhören, die der Kunst und dem
befruchtenden Einfluß, den sie auf so viele Gebiete des
Lebens ausübt, nicht förderlich gewesen sind.
(gez.) Graf von Kalckreuth, Präsident des Deutschen
Künstlerbundes; (gez.) Graf Keßler, Geschäftsführender
Erster Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes; (gez.)
Prof. Or. Mar Klinger, Vizepräsident des Deutschen
Künstlerbundes; (gez.) Prof. Max Liebermann, Vize-
präsident des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Prof. Fritz
von Uhde, Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes;
(gez.) Prof. Max Slevogt, Stellvertretender Vizepräsident
des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Prof. Franz v 0 nStuck,
Stellvertretender Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes;
(gez.) Prof. Louis Tuaill 0 n, Stellvertretender Vizepräsident
des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Prof. Theodor Hag en,
Schriftführer des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Georg
Hirzel, Schriftführer des Deutschen Künstlerbundes.
Lokale Vergünstigungen für äle Mglietler äei*
Mlgemeinen Deutschen lLunltgenolsenschatt.
Ortsverein Vertin.
Freier Eintritt gegen vorweis der Mitgliedskarte:
Amelangsche Kunsthandlung, Lharlottenburg, Kantstr.
Amsler 6c Ruthardt, Kunsthandlung, Berlin VV,
Behrenstr. 29 a,
Laspersche Kunsthandlung, Berlin W, Behrenstr. t? (nur
Montags von N—6 Uhr),
Lasst rers Kunstsalon, Berlin ^V, viktoriastr. 35,
Gurlitts Kunstsalon, Berlins, Potsdamerstr. tlö,
Künstlerhaus-Kunstausstellungen, Berlin VZ, Bellevue-
straße 3.
Keller 6c Reiner, Kunstsalon, Berlin VZ, Potsdamer-
straße ^22.
Kgl. Akademie der Künste: Freier Eintritt für
alle während des winters t9O8/g veranstalteten Ausstellungen.
Kgl. National-Galerie und Kaiser Friedrich-
Museum: Freier Eintritt auch an Zahltagen.
klllZkuntt in Kechttangelegenheiten.
Der Syndikus der „Allgemein enDeutschenKunsi-
tz en osse ns ch ast", Herr Rechtsanwalt Or. Friedrich Rothe
in Berlin^/., Französischeftraße 2-PII, erteilt den Mitgliedern
kostenlos Auskunft in Rechtsangelegenheiten, die die beruf-
lichen Interessen der Mitglieder betreffen. (Sprechstunden
täglich, mit Ausnahme des Sonnabend, von (p/s bis 6 Uhr.)
Gesuche um Raterteilung werden, unter Beifügung von
möglichst vollständigem Beweismaterial, «rin besten schrift-
lich, — entweder direkt bei Herrn Or. Rothe oder durch
die Vermittelung der Schriftleitung der „Werkstatt der Kunst"
eingereicht.
Der Redakteur der „Werkstatt der Kunst" Fritz
Hellwag hält jeden Dienstag und Sonnabend
zwischen 5 und 7 Uhr im Hotel „Askanischer Hof", König-
grätzerftraße 2 t (Telephonamt VI, H67), eine öffentliche
Sprechstunde ab. Briefliche Anmeldung erwünscht.
Geplante Ausstellungen
Berlin. (Vorsicht.) Die „Ständige Ausstellungskommission
für die Deutsche Industrie" macht darauf aufmerksam, daß
nach einer Mitteilung der „vereeniging voor Tentoon-
stellingsbelangen" eine „Oxposition 6u Oivre" in Haar-
lem, sowie eine „Kxposition 6e I'Inckustrie, 6es Xrts,
(Siehe Fortsetzung der Rubrik aus Seile 538.)
Unskks Ileuiige OsilLgs, llie MetiiM kunMvIlli. OlMsk lik. 20,
bat 5olAen6en Inhalt: Oie „einAelühIten" Re-
touchen. Kine Antwort an Herrn Oin6e von b.
kentr-OreiburZ i. 6. — Oie WieäerlestiAUnZ 6er
Rethelschen Kresken im XrönunASsaale 6es Rat-
hauses 2u Sachen. Von Daul 6erhar6t-OüsseI6ors.
(OortseOun§.) -— RroL O. Orbans Oar^-Oempera.
Von O. U. — Ivlaterialien lür Oinoleumschnitt.
Die Werkstatt der Kunst.
Heft 39.
Mitteilungen äes Deutschen MMerbunäes.
Den Lesern der „w. d. K." sei, im Anschluß an die
Veröffentlichung des Vereins Berliner Künstler in gleicher
Angelegenheit (vergl. Heft zz), nachstehend auch die gleich-
zeitige Eingabe des „Deutschen Künstlerbundes" an die Aus-
schmücknngskommission des deutschen Reichstages mitgeteilt.
An die
Ausschmückungskommission eines Hohen Deutschen
Reichstages
zu Berlin.
In: Namen des Deutschen Künstlerbundes be-
ehren wir uns, der Ausschmückungskommission des Deutschen
Reichstages das Gesuch zu unterbreiten:
Das Hohe Haus wolle künftig in allen Fällen, wo
künstlerische Angelegenheiten in Frage kommen, Gutachten
von Künstlern einziehen.
Bisher gehörte es nicht zur Gewohnheit des Reichstags
oder der Deutschen Staats- und Stadtparlamente, die Auf-
fassung der Künstler einzuholen und in Rechnung zu stellen,
ehe über Kunstangelegenheiten Beschlüsse gefaßt wurden.
Ls ist hinreichend bekannt, daß diese Unterlassung oft ge-
nug Folgen gehabt hat, die weder der Kunst noch dem
Ansehen der Parlamente dienlich gewesen sind.
Den künstlerischen Interessen Vertreter in den Parla-
menten zu sichern, liegt außerhalb der Möglichkeit.
Diese Interessen sind jedoch im wirtschaftlichen und
seelischen Leben des Volkes keineswegs so unbedeutend
oder gleichgültig, daß ihre sachliche Vertretung bei den
Beratungen und Beschlüssen der Parlamente überflüssig
erschiene. Daß ein Mitglied des Reichstages oder ein Ab-
geordneter in der Lage sein sollte, künstlerische Fragen
sachlich zn behandeln, kann nur ganz ausnahmsweise vor-
kommen und kommt erfahrungsgemäß nur in den seltensten
Fällen vor, denn das Volk wählt seine Vertreter auf
Grundlage ganz anderer Erfordernisse des Volkslebens.
Der Deutsche Künstlerbund erachtet es für seine Pflicht,
dazu beizutragen, daß die Form gefunden wird, in der bei
der Prüfung künstlerischer Angelegenheit die eigentlichen
Sachverständigen, also in erster Linie die Künstler selbst,
zu Worte kommen.
Er glaubt auch, auf das Einverständnis desjenigen Teiles
der deutschen Künstlerschaft rechnen zu dürfen, den er nicht als
seine Mitglieder vertritt, wenn er den Vorschlag macht, die Aus-
schmückungskommission wolle ihren Beirat dadurch erweitern,
daß sie auf Vorschlag der beiden großen Genossenschaften,
die die selbstgeschaffene Vertretung der Deutschen Künstler-
schaft darstellen, nämlich einerseits des Deutschen Künstler-
bundes und andererseits der Deutschen Kunstgenossenschaft,
je vier bis fünf Sachverständige hinzuwählt, die vorkommen-
den Falles über schwebende Kunstfragen gehört oder um
Gutachten angegangen werden können.
Um der Kommission eine Unterlage für die Zuwahl
zu bieten, erlaubt sich der Künstlerbund seinerseits folgende
Namen seiner Vertretung in Vorschlag zu bringen:
Graf Leopold von Kalckreuth, Präsident des Deutschen
Künstlerbundes, Lddelscn bei Hamburg; Graf Harry Keßler,
Geschäftsführender Erster Vizepräsident des Deutschen
Künstlerbundes, Weimar; Prof. Or. Max Klinger-Leipzig;
Prof. Max Liebermann-Berlin; Prof. Fritz v. Uhde-München.
Der Deutsche Künstlerbund ist überzeugt, daß ein solcher
Entschluß des Reichstages unmittelbar auf die deutschen
Staats- und Stadtparlamente wirken und dazu beitragen
würde, daß Zustände aufhören, die der Kunst und dem
befruchtenden Einfluß, den sie auf so viele Gebiete des
Lebens ausübt, nicht förderlich gewesen sind.
(gez.) Graf von Kalckreuth, Präsident des Deutschen
Künstlerbundes; (gez.) Graf Keßler, Geschäftsführender
Erster Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes; (gez.)
Prof. Or. Mar Klinger, Vizepräsident des Deutschen
Künstlerbundes; (gez.) Prof. Max Liebermann, Vize-
präsident des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Prof. Fritz
von Uhde, Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes;
(gez.) Prof. Max Slevogt, Stellvertretender Vizepräsident
des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Prof. Franz v 0 nStuck,
Stellvertretender Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes;
(gez.) Prof. Louis Tuaill 0 n, Stellvertretender Vizepräsident
des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Prof. Theodor Hag en,
Schriftführer des Deutschen Künstlerbundes; (gez.) Georg
Hirzel, Schriftführer des Deutschen Künstlerbundes.
Lokale Vergünstigungen für äle Mglietler äei*
Mlgemeinen Deutschen lLunltgenolsenschatt.
Ortsverein Vertin.
Freier Eintritt gegen vorweis der Mitgliedskarte:
Amelangsche Kunsthandlung, Lharlottenburg, Kantstr.
Amsler 6c Ruthardt, Kunsthandlung, Berlin VV,
Behrenstr. 29 a,
Laspersche Kunsthandlung, Berlin W, Behrenstr. t? (nur
Montags von N—6 Uhr),
Lasst rers Kunstsalon, Berlin ^V, viktoriastr. 35,
Gurlitts Kunstsalon, Berlins, Potsdamerstr. tlö,
Künstlerhaus-Kunstausstellungen, Berlin VZ, Bellevue-
straße 3.
Keller 6c Reiner, Kunstsalon, Berlin VZ, Potsdamer-
straße ^22.
Kgl. Akademie der Künste: Freier Eintritt für
alle während des winters t9O8/g veranstalteten Ausstellungen.
Kgl. National-Galerie und Kaiser Friedrich-
Museum: Freier Eintritt auch an Zahltagen.
klllZkuntt in Kechttangelegenheiten.
Der Syndikus der „Allgemein enDeutschenKunsi-
tz en osse ns ch ast", Herr Rechtsanwalt Or. Friedrich Rothe
in Berlin^/., Französischeftraße 2-PII, erteilt den Mitgliedern
kostenlos Auskunft in Rechtsangelegenheiten, die die beruf-
lichen Interessen der Mitglieder betreffen. (Sprechstunden
täglich, mit Ausnahme des Sonnabend, von (p/s bis 6 Uhr.)
Gesuche um Raterteilung werden, unter Beifügung von
möglichst vollständigem Beweismaterial, «rin besten schrift-
lich, — entweder direkt bei Herrn Or. Rothe oder durch
die Vermittelung der Schriftleitung der „Werkstatt der Kunst"
eingereicht.
Der Redakteur der „Werkstatt der Kunst" Fritz
Hellwag hält jeden Dienstag und Sonnabend
zwischen 5 und 7 Uhr im Hotel „Askanischer Hof", König-
grätzerftraße 2 t (Telephonamt VI, H67), eine öffentliche
Sprechstunde ab. Briefliche Anmeldung erwünscht.
Geplante Ausstellungen
Berlin. (Vorsicht.) Die „Ständige Ausstellungskommission
für die Deutsche Industrie" macht darauf aufmerksam, daß
nach einer Mitteilung der „vereeniging voor Tentoon-
stellingsbelangen" eine „Oxposition 6u Oivre" in Haar-
lem, sowie eine „Kxposition 6e I'Inckustrie, 6es Xrts,
(Siehe Fortsetzung der Rubrik aus Seile 538.)
Unskks Ileuiige OsilLgs, llie MetiiM kunMvIlli. OlMsk lik. 20,
bat 5olAen6en Inhalt: Oie „einAelühIten" Re-
touchen. Kine Antwort an Herrn Oin6e von b.
kentr-OreiburZ i. 6. — Oie WieäerlestiAUnZ 6er
Rethelschen Kresken im XrönunASsaale 6es Rat-
hauses 2u Sachen. Von Daul 6erhar6t-OüsseI6ors.
(OortseOun§.) -— RroL O. Orbans Oar^-Oempera.
Von O. U. — Ivlaterialien lür Oinoleumschnitt.