Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (3) — 1823
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https://doi.org/10.11588/diglit.22118#0243
DOI Kapitel:
No 40-52 (April 1823)
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- Einband
- Titelblatt
- [Inhalt]
-
No 1-13 (Januar 1823)
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No 14-25 (Februar 1823)
-
No 26-39 (März 1823)
-
No 1 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 40-52 (April 1823)
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No 53-65 (Mai 1823)
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No 66-78 (Juni 1823)
-
No 2 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 79-91 (Juli 1823)
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No 92-104 (August 1823)
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No 105-117 (September 1823)
-
No 3 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 118-130 (Oktober 1823)
-
No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
-
No 4 Intelligenzblatt zur Charis
- Inhalt
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
—
——..—
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2. 2 NE
+*
H
SSSSSSSS
ZBute =
Rheiniſche Morgenzeitung für gebildete Leſer.
Nro. 50. Sonnabend den 25. April 1823.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Nachklaͤnge an Theodor Koͤrner.
Von Theodor Wilhelm Witting.
Zueignung, an Johannes Körber.
Baſel im März 1819.
Freund, was ich ich hier aus tiefſter Bruſt geſungen,
Haſt Du geweckt mit ſchöner Liebesgabe,
Mit jenes Sängers Tönen, der im Grabe
Sich Frieden und Unſterblichkeit errungen.
Nur ſüße, ſchmerzliche Erinnerungen
Sind's, was ich für den theuren Todten habe,
Wenn ich an ſeinen Klängen ſiill mich labe,
So treu beſſegelt, wie er ſie geſungen. —
So nimm was Du geweckt, ein treues Zeichen,
Wie gerne Herz und Sinn ſich zu Dir neigen,
Umwandelbar gegeben Dir zu eigen.
Du wirſt das treu gemeinte treu verſtehen;
Und wenn wir bald im Naum geſchieden ſtehen,
Mög' es zuweilen grüßend Dich umwehen.
Nachklaͤn ge.
1.
So viel Dir edler Jüngling nachgeklungen,
Als in der Gruft zerſiel Dein kühnes Herz/
Die freie Seele ſchwebte bimmelwärts,
Wir trauerten vom tiefſten Schmerz bezwungen —
So viele Sänger da Dir nachgeſungen,
Im Bruderſehnen, vaterländ'ſchem Schmerz,
Zur Wehmuthswonn für manches deutſche Herz,
Wie ſeine eig'ne ſtille Huldigungen: —
Doch ſoll auch endlich nun mein treues Denken
Sich feiernd in die Flut der Töne ſenken,
Für Dich ſich löſen in ein treues Lied,
Und wie es nun zum ernſten Kranze blüht:
Ich bringe wehmuthsvoll die kleine Gabe,
Du Sängerheld, zu Deinem theuern Grabe.
[Fortſ. folgt.“
———— —32—2—— 722— —2—— — ——j.8.8—2—29§ͤę ł äù—— —
Der Sultan und der Magier.
Eine morgenländiſche Erzählung.
Eine Stelle des Koran lautet: „Im Schimmer des
Morgenlichtes trat der Engel Gabriel vor Maho-
met's Lager, reichte ihm die Hand, und gebot ihm,
ſich zu erheben, damjt er alle Wunder ſchaue in
den ſieben Himmeln, dem Paradies und der Hoͤlle.
Mahomet folgte dem Engel, ſah alle Wunder, hatte
90,Ooo Unterredungen mit Gott, und wurde dann
wieder ſanft auf ſein Lager gebracht. So ſchnell
war Gabriel mit dem Propheten durch dieſe Reiche
geflogen, daß der Letztere bei der Wiederkehr ſein
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ZBute =
Rheiniſche Morgenzeitung für gebildete Leſer.
Nro. 50. Sonnabend den 25. April 1823.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Nachklaͤnge an Theodor Koͤrner.
Von Theodor Wilhelm Witting.
Zueignung, an Johannes Körber.
Baſel im März 1819.
Freund, was ich ich hier aus tiefſter Bruſt geſungen,
Haſt Du geweckt mit ſchöner Liebesgabe,
Mit jenes Sängers Tönen, der im Grabe
Sich Frieden und Unſterblichkeit errungen.
Nur ſüße, ſchmerzliche Erinnerungen
Sind's, was ich für den theuren Todten habe,
Wenn ich an ſeinen Klängen ſiill mich labe,
So treu beſſegelt, wie er ſie geſungen. —
So nimm was Du geweckt, ein treues Zeichen,
Wie gerne Herz und Sinn ſich zu Dir neigen,
Umwandelbar gegeben Dir zu eigen.
Du wirſt das treu gemeinte treu verſtehen;
Und wenn wir bald im Naum geſchieden ſtehen,
Mög' es zuweilen grüßend Dich umwehen.
Nachklaͤn ge.
1.
So viel Dir edler Jüngling nachgeklungen,
Als in der Gruft zerſiel Dein kühnes Herz/
Die freie Seele ſchwebte bimmelwärts,
Wir trauerten vom tiefſten Schmerz bezwungen —
So viele Sänger da Dir nachgeſungen,
Im Bruderſehnen, vaterländ'ſchem Schmerz,
Zur Wehmuthswonn für manches deutſche Herz,
Wie ſeine eig'ne ſtille Huldigungen: —
Doch ſoll auch endlich nun mein treues Denken
Sich feiernd in die Flut der Töne ſenken,
Für Dich ſich löſen in ein treues Lied,
Und wie es nun zum ernſten Kranze blüht:
Ich bringe wehmuthsvoll die kleine Gabe,
Du Sängerheld, zu Deinem theuern Grabe.
[Fortſ. folgt.“
———— —32—2—— 722— —2—— — ——j.8.8—2—29§ͤę ł äù—— —
Der Sultan und der Magier.
Eine morgenländiſche Erzählung.
Eine Stelle des Koran lautet: „Im Schimmer des
Morgenlichtes trat der Engel Gabriel vor Maho-
met's Lager, reichte ihm die Hand, und gebot ihm,
ſich zu erheben, damjt er alle Wunder ſchaue in
den ſieben Himmeln, dem Paradies und der Hoͤlle.
Mahomet folgte dem Engel, ſah alle Wunder, hatte
90,Ooo Unterredungen mit Gott, und wurde dann
wieder ſanft auf ſein Lager gebracht. So ſchnell
war Gabriel mit dem Propheten durch dieſe Reiche
geflogen, daß der Letztere bei der Wiederkehr ſein