Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (3) — 1823
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https://doi.org/10.11588/diglit.22118#0675
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No 131-143 (November 1824)
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- Einband
- Titelblatt
- [Inhalt]
-
No 1-13 (Januar 1823)
-
No 14-25 (Februar 1823)
-
No 26-39 (März 1823)
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No 1 Intelligenzblatt zur Charis
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No 40-52 (April 1823)
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No 53-65 (Mai 1823)
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No 66-78 (Juni 1823)
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No 2 Intelligenzblatt zur Charis
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No 79-91 (Juli 1823)
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No 92-104 (August 1823)
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No 105-117 (September 1823)
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No 3 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 118-130 (Oktober 1823)
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No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
-
No 4 Intelligenzblatt zur Charis
- Inhalt
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nro. 138. Montag den 17. November 1833.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Und der Treue Blume laß mich weben
— ehen ſunſch t. ö In der Maͤnnergroͤße Heil'genkranz!
O wann wird der ſüße Tag ſich roöthen. VBanne fern die truͤgenden Phantome,
Der uns enger uns und ewig giebt? ö Und den Lockgeſang der Leidenſchaft,
Leiſ', in Inbrunſt hauchenden Gebeten „Weiſe mir der reinen Tugend Dome
Treibt's mich oftmal, vor ihn hin zu treten. Sprich es aus, das Troſteswort: ich komme,
Der das Bündniß reiner Seelen liebt. ö Doch erhebe dich in deiner Kraft!
Ach! in ew'ger Sehnſucht wilden Qualen ö Ach! in heißen, wolluſtvollen Thraͤnen
Ring' ich mit dem zoͤgernden Geſchick. Schwimm! ich oft in meiner Einſamkeit,
Fern erglaͤnzen holder Minne Strahlen, Nimmer weicht das ungeſtillte Sehnen,
Aber mit dem. Daſeyn muß ich zahlen Und geheime Stimmen in mir waͤhnen
Dieſer Hoffnung lieblich bitt'res Gluͤck. Ach! ich ſey dem Ziele noch ſo weit!
Denn noch trennen uns die macht gen Stunden,
Und im Herzen lodert's immerdar.
— — — — ———— — — — ————— ——K«.4kt«c«kt
Nimmer faß' ich's, was ich heiß empfunden⸗ Wohl u n d Wehe.
Nimmer kann ich, als in Lieb' geſünden, .. ö ö
Und in ihr nur werd' ich ſelbſt mir klar. Einige Kapitel aus dem Leben zweier Freunde.
F Von Albert Schulz. —
Nahe, nahe mir mit deinen Zugen —.—.—
Süßes Leben, freundliche Geſtalt! — ö ö
Wenn gefeſſelt meine Geiſter liegensn * —
Schweb' um mich mit lieblicher Gewalte ö Allbekannt ſind die Baͤder des Voigtlandes. Voigtland
heißt naͤmlich die wuͤſte Sandſteppe, die ſich auf der Nord-
. ſeite Berlins von den salva venia Galgenbergen bis nach
dem, nach maͤrkiſcher Anſicht freilich reitzenden Doͤrfchen
Pankow erſtreckt. Hierhin wallfahrtet an Sonn- und Feſt-
vaß mich neu zum reinen Seyn erheben, —
Zeige mir der alten Träume Glanz!
Ruſte mich zum Kampfe für das Leben,
Nro. 138. Montag den 17. November 1833.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Und der Treue Blume laß mich weben
— ehen ſunſch t. ö In der Maͤnnergroͤße Heil'genkranz!
O wann wird der ſüße Tag ſich roöthen. VBanne fern die truͤgenden Phantome,
Der uns enger uns und ewig giebt? ö Und den Lockgeſang der Leidenſchaft,
Leiſ', in Inbrunſt hauchenden Gebeten „Weiſe mir der reinen Tugend Dome
Treibt's mich oftmal, vor ihn hin zu treten. Sprich es aus, das Troſteswort: ich komme,
Der das Bündniß reiner Seelen liebt. ö Doch erhebe dich in deiner Kraft!
Ach! in ew'ger Sehnſucht wilden Qualen ö Ach! in heißen, wolluſtvollen Thraͤnen
Ring' ich mit dem zoͤgernden Geſchick. Schwimm! ich oft in meiner Einſamkeit,
Fern erglaͤnzen holder Minne Strahlen, Nimmer weicht das ungeſtillte Sehnen,
Aber mit dem. Daſeyn muß ich zahlen Und geheime Stimmen in mir waͤhnen
Dieſer Hoffnung lieblich bitt'res Gluͤck. Ach! ich ſey dem Ziele noch ſo weit!
Denn noch trennen uns die macht gen Stunden,
Und im Herzen lodert's immerdar.
— — — — ———— — — — ————— ——K«.4kt«c«kt
Nimmer faß' ich's, was ich heiß empfunden⸗ Wohl u n d Wehe.
Nimmer kann ich, als in Lieb' geſünden, .. ö ö
Und in ihr nur werd' ich ſelbſt mir klar. Einige Kapitel aus dem Leben zweier Freunde.
F Von Albert Schulz. —
Nahe, nahe mir mit deinen Zugen —.—.—
Süßes Leben, freundliche Geſtalt! — ö ö
Wenn gefeſſelt meine Geiſter liegensn * —
Schweb' um mich mit lieblicher Gewalte ö Allbekannt ſind die Baͤder des Voigtlandes. Voigtland
heißt naͤmlich die wuͤſte Sandſteppe, die ſich auf der Nord-
. ſeite Berlins von den salva venia Galgenbergen bis nach
dem, nach maͤrkiſcher Anſicht freilich reitzenden Doͤrfchen
Pankow erſtreckt. Hierhin wallfahrtet an Sonn- und Feſt-
vaß mich neu zum reinen Seyn erheben, —
Zeige mir der alten Träume Glanz!
Ruſte mich zum Kampfe für das Leben,