Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (3) — 1823

DOI chapter:
No 40-52 (April 1823)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.22118#0253

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Rheiniſche Morgenzeitung für gebildete Leſer.

Nro. 52. Mittwoch den 30. April 1823.

Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erla ch. ö

Nachklänge an Theodor Körner. Er iſi's, — im Morgenglanze ſeiner Jugend
—— ö Iſt ihm der Saͤnger ſchönſtes Glück geworden
— ö ö Dier Beſſern Herzen mächtig zu durchbeben.

2 ——— Der Liebe Ahnunz, Glaub', Natur und Tugend
Ich wand'le träumend durch die Frühlingsauen. — Glüh'n wahr und rein in lieblichen Akkorden,

Wie doch erquicklich Keime ſich entfalten ö Entfloſſen ſeinem tiefſen klaren Leben. ö
Diu/urch linder Lüfte ſchöpfungsreiches Walten, ö Lcsortſetzung folgt.
So weit auch meine trunk'nen Blicke ſchauen! — —.—.— ——— ——————

Du biſt mein Traum; mit ahnendem Vertrauen ö ——— ö
Sab'n ſo entzückt die Deinen Dich entfalten. — Keranſke Liebe.
Wie hier der Frübling blühende Geſlalten, —
So wollt' ein Bund in Dir ſich Heimath bauen; Aus einer romantiſchen Dichtung.
Es war der Glaube, mit der Palmenkrone, x ö
ö Die Liebe, mit dem ſelig ſuͤßen Lohne, Hel rlangen die Trompeten im gruͤnen Wald, den
Die Kunſl, mit ewig lautem Liedertone. ein Trupp Gewappneter durchzog. Von einer an-
O! ſchöner Frühling, der da aufgegangen, deren dunklen Seite des Waldes kam der Herr der
Aus ieder Knospe zittert Glurverlangen: ö Burg auf naher Hoͤhe, mit ſeinem Sohn, und ei-
Die heil'gen Gaſte würdig zu empfangen. nem Jagoͤgefolge daher, und die Kriegs- und Jagd-
3. — tone gruͤßten ſich, ſo wie die Reiſigen und Jaͤger
Die beit re Luft durchwogen kühne Lieder, * einander ſelbſt. Mehrere der Ritter erkannten den
Begleitet von der Laute zartem Klange; Burgherrn, Werner von Tiefen, aber mehr an dem
Gadhnt iemn ſiromt aus tieftem Herzensdrange, bluͤhenden Sohn, der nicht ſowohl ſeine Zuͤge, als
Euzücken fakt die lunſchemen Gemather einen iugendlichen Ausdruck vergegenwaͤrtigte; denn
I 410 N Ge ther, — 6 ö Uſti — 2

Wir ſnken an des lieben Sängers Wange, ö Herr Werner, noch ein Mann von ruͤſtigen Jah-

und feiern Ihn in ſchweigendem Umfange, ren, glich, fruͤh gealtert, mit Furchen auf Wange

Nur dankend ſtürzt die Wonnethraͤne nieder. — ö und Stirn, geiſterhaften Augen, ſilberweißem Haar,
 
Annotationen