Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (3) — 1823
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https://doi.org/10.11588/diglit.22118#0253
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No 40-52 (April 1823)
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- Einband
- Titelblatt
- [Inhalt]
-
No 1-13 (Januar 1823)
-
No 14-25 (Februar 1823)
-
No 26-39 (März 1823)
-
No 1 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 40-52 (April 1823)
-
No 53-65 (Mai 1823)
-
No 66-78 (Juni 1823)
-
No 2 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 79-91 (Juli 1823)
-
No 92-104 (August 1823)
-
No 105-117 (September 1823)
-
No 3 Intelligenzblatt zur Charis
-
No 118-130 (Oktober 1823)
-
No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
-
No 4 Intelligenzblatt zur Charis
- Inhalt
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Rheiniſche Morgenzeitung für gebildete Leſer.
Nro. 52. Mittwoch den 30. April 1823.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erla ch. ö
Nachklänge an Theodor Körner. Er iſi's, — im Morgenglanze ſeiner Jugend
—— ö Iſt ihm der Saͤnger ſchönſtes Glück geworden
— ö ö Dier Beſſern Herzen mächtig zu durchbeben.
2 ——— Der Liebe Ahnunz, Glaub', Natur und Tugend
Ich wand'le träumend durch die Frühlingsauen. — Glüh'n wahr und rein in lieblichen Akkorden,
Wie doch erquicklich Keime ſich entfalten ö Entfloſſen ſeinem tiefſen klaren Leben. ö
Diu/urch linder Lüfte ſchöpfungsreiches Walten, ö Lcsortſetzung folgt.
So weit auch meine trunk'nen Blicke ſchauen! — —.—.— ——— ——————
Du biſt mein Traum; mit ahnendem Vertrauen ö ——— ö
Sab'n ſo entzückt die Deinen Dich entfalten. — Keranſke Liebe.
Wie hier der Frübling blühende Geſlalten, —
So wollt' ein Bund in Dir ſich Heimath bauen; Aus einer romantiſchen Dichtung.
Es war der Glaube, mit der Palmenkrone, x ö
ö Die Liebe, mit dem ſelig ſuͤßen Lohne, Hel rlangen die Trompeten im gruͤnen Wald, den
Die Kunſl, mit ewig lautem Liedertone. ein Trupp Gewappneter durchzog. Von einer an-
O! ſchöner Frühling, der da aufgegangen, deren dunklen Seite des Waldes kam der Herr der
Aus ieder Knospe zittert Glurverlangen: ö Burg auf naher Hoͤhe, mit ſeinem Sohn, und ei-
Die heil'gen Gaſte würdig zu empfangen. nem Jagoͤgefolge daher, und die Kriegs- und Jagd-
3. — tone gruͤßten ſich, ſo wie die Reiſigen und Jaͤger
Die beit re Luft durchwogen kühne Lieder, * einander ſelbſt. Mehrere der Ritter erkannten den
Begleitet von der Laute zartem Klange; Burgherrn, Werner von Tiefen, aber mehr an dem
Gadhnt iemn ſiromt aus tieftem Herzensdrange, bluͤhenden Sohn, der nicht ſowohl ſeine Zuͤge, als
Euzücken fakt die lunſchemen Gemather einen iugendlichen Ausdruck vergegenwaͤrtigte; denn
I 410 N Ge ther, — 6 ö Uſti — 2
Wir ſnken an des lieben Sängers Wange, ö Herr Werner, noch ein Mann von ruͤſtigen Jah-
und feiern Ihn in ſchweigendem Umfange, ren, glich, fruͤh gealtert, mit Furchen auf Wange
Nur dankend ſtürzt die Wonnethraͤne nieder. — ö und Stirn, geiſterhaften Augen, ſilberweißem Haar,
Nro. 52. Mittwoch den 30. April 1823.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erla ch. ö
Nachklänge an Theodor Körner. Er iſi's, — im Morgenglanze ſeiner Jugend
—— ö Iſt ihm der Saͤnger ſchönſtes Glück geworden
— ö ö Dier Beſſern Herzen mächtig zu durchbeben.
2 ——— Der Liebe Ahnunz, Glaub', Natur und Tugend
Ich wand'le träumend durch die Frühlingsauen. — Glüh'n wahr und rein in lieblichen Akkorden,
Wie doch erquicklich Keime ſich entfalten ö Entfloſſen ſeinem tiefſen klaren Leben. ö
Diu/urch linder Lüfte ſchöpfungsreiches Walten, ö Lcsortſetzung folgt.
So weit auch meine trunk'nen Blicke ſchauen! — —.—.— ——— ——————
Du biſt mein Traum; mit ahnendem Vertrauen ö ——— ö
Sab'n ſo entzückt die Deinen Dich entfalten. — Keranſke Liebe.
Wie hier der Frübling blühende Geſlalten, —
So wollt' ein Bund in Dir ſich Heimath bauen; Aus einer romantiſchen Dichtung.
Es war der Glaube, mit der Palmenkrone, x ö
ö Die Liebe, mit dem ſelig ſuͤßen Lohne, Hel rlangen die Trompeten im gruͤnen Wald, den
Die Kunſl, mit ewig lautem Liedertone. ein Trupp Gewappneter durchzog. Von einer an-
O! ſchöner Frühling, der da aufgegangen, deren dunklen Seite des Waldes kam der Herr der
Aus ieder Knospe zittert Glurverlangen: ö Burg auf naher Hoͤhe, mit ſeinem Sohn, und ei-
Die heil'gen Gaſte würdig zu empfangen. nem Jagoͤgefolge daher, und die Kriegs- und Jagd-
3. — tone gruͤßten ſich, ſo wie die Reiſigen und Jaͤger
Die beit re Luft durchwogen kühne Lieder, * einander ſelbſt. Mehrere der Ritter erkannten den
Begleitet von der Laute zartem Klange; Burgherrn, Werner von Tiefen, aber mehr an dem
Gadhnt iemn ſiromt aus tieftem Herzensdrange, bluͤhenden Sohn, der nicht ſowohl ſeine Zuͤge, als
Euzücken fakt die lunſchemen Gemather einen iugendlichen Ausdruck vergegenwaͤrtigte; denn
I 410 N Ge ther, — 6 ö Uſti — 2
Wir ſnken an des lieben Sängers Wange, ö Herr Werner, noch ein Mann von ruͤſtigen Jah-
und feiern Ihn in ſchweigendem Umfange, ren, glich, fruͤh gealtert, mit Furchen auf Wange
Nur dankend ſtürzt die Wonnethraͤne nieder. — ö und Stirn, geiſterhaften Augen, ſilberweißem Haar,