DOI chapter:
No 66-78 (Juni 1823)
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.22118#0357
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W
S
,
S
ä,,
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nro. 74. Sonnabend den N. Juni 1823.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Der Frühling. Wo ſo ſüdlich Mandeln blühen —
—— Früh die Blumen auferſtehn.
Heidelberg. Am 5. Mai. 1823. Und du, Wunder früher Zeiten,
Ach wie uns der Lenz, berückte! ö Heidelbergs berühmtes Schloß!
Nach der Sonne heißem Strahl Durch der Vorzeit Zierlichkeiten,
Förmlich in April uns ſchickte, ö Durch die ernſten Herrlichkeiten,
Manche Blüthe grauſam knickte ö Und der Tapfern Bilder groß.
Durch den Reif, auf Berg und Thal. Wie im rothen Abendſchimmer
Endlich kam mit Triumphiren ö 5 Deine Zauberformen glühn!
Er herab in vollem Glanz! Und um deine hohen Drümmer
Lerch' und Amſel jubiliren; ö So ſah es kein Auge nimmer —
Und in Wieſ, und Gärten ſchnüren Sich die Eheulauben ziehn.
Blum' und Blätter bunten Kranz. ö Dann um dich, in Gartengängen,
und in Baumes Blüth' und Blättern Ii e e e
Schlägt der Nachtigallen Schwarm. ö Sich bold blühend *m uns drängen;
Ach ihr Locken, Flöten, Schmettern, Und mit leiſen Anmuthsklängen
Wandelt uns zu frohen Göttern. ö Bien' und Käfer uns umwallt.
Und die Lüfte ſchmeicheln warm. Aus der Stadt zu unſern Füßen
ö Fromm die Abendglock' ertönt.
neber Deich und Gärten ſchwebet — Auf dem Neckar Nachen fließen —
Zarter Thränenweide Pracht. und der Blick dann, vom Genieten
Wein und Feige knospend ſtrebet, Ruhend, ſich zum Walde ſehnt. — —
läuli
m Apflathe ſacht. Dich auch — Mannheims ſchönſte Stelle —
ö Preiſ' ich, Garten voll entblüht/
Ach wie wundervoll erblühen ö Wo des mächt'gen Rheines Welle,
Berg' und Fluren, groß und ſchön, Grünlich wallend, ernſt und ſchnelle/
Wo des Reckars Fluthen ziehen — Durch die reichen Fluren zieht. — —
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Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nro. 74. Sonnabend den N. Juni 1823.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Der Frühling. Wo ſo ſüdlich Mandeln blühen —
—— Früh die Blumen auferſtehn.
Heidelberg. Am 5. Mai. 1823. Und du, Wunder früher Zeiten,
Ach wie uns der Lenz, berückte! ö Heidelbergs berühmtes Schloß!
Nach der Sonne heißem Strahl Durch der Vorzeit Zierlichkeiten,
Förmlich in April uns ſchickte, ö Durch die ernſten Herrlichkeiten,
Manche Blüthe grauſam knickte ö Und der Tapfern Bilder groß.
Durch den Reif, auf Berg und Thal. Wie im rothen Abendſchimmer
Endlich kam mit Triumphiren ö 5 Deine Zauberformen glühn!
Er herab in vollem Glanz! Und um deine hohen Drümmer
Lerch' und Amſel jubiliren; ö So ſah es kein Auge nimmer —
Und in Wieſ, und Gärten ſchnüren Sich die Eheulauben ziehn.
Blum' und Blätter bunten Kranz. ö Dann um dich, in Gartengängen,
und in Baumes Blüth' und Blättern Ii e e e
Schlägt der Nachtigallen Schwarm. ö Sich bold blühend *m uns drängen;
Ach ihr Locken, Flöten, Schmettern, Und mit leiſen Anmuthsklängen
Wandelt uns zu frohen Göttern. ö Bien' und Käfer uns umwallt.
Und die Lüfte ſchmeicheln warm. Aus der Stadt zu unſern Füßen
ö Fromm die Abendglock' ertönt.
neber Deich und Gärten ſchwebet — Auf dem Neckar Nachen fließen —
Zarter Thränenweide Pracht. und der Blick dann, vom Genieten
Wein und Feige knospend ſtrebet, Ruhend, ſich zum Walde ſehnt. — —
läuli
m Apflathe ſacht. Dich auch — Mannheims ſchönſte Stelle —
ö Preiſ' ich, Garten voll entblüht/
Ach wie wundervoll erblühen ö Wo des mächt'gen Rheines Welle,
Berg' und Fluren, groß und ſchön, Grünlich wallend, ernſt und ſchnelle/
Wo des Reckars Fluthen ziehen — Durch die reichen Fluren zieht. — —