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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 6
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Gundersheimer, Hermann: Die fränkische Malerfamilie Urlaub
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0226
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Uschen1, den Hans Hildebrandt dem Georg Anton Urlaub zuzuschreiben geneigt
war, schloß sich aus der Reihe der Werke dieses Malers aus. Dagegen erwies
sich mit großer Sicherheit die Autorschaft des Johann Andreas Urlaub (1755 bis
1780), der, gleichfalls Schüler der Wiener Akademie, der Schöpfer einer großen
Reihe von Werken ist, von denen bisher nur Bilder aus der Zeit seines späten,
verdorrten Stiles bekannt waren. Der außerordentlich qualitätvolle Kruzifixus
bezeichnet die frühe Stufe des später sehr verflachten Malers.
Neben Georg Anton Urlaub ließ sich vor allem Georg Karl Urlaub (1749 —1809),
der seit 1775 in Frankfurt, Hanau und Marburg tätig war, als Persönlichkeit
fassen. Seine kleinfigurigen Porträts, meist in Parklandschaften, zeigen ihn als
liebenswürdigen Meister des letzten Rokoko und des frühen Klassizismus.
Bisher völlig unbekannt war der in Bamberg 1744 geborene und in Mainz 1788
verstorbene Georg Anton Abraham Urlaub, dessen Selbstbildnis von brillanter
Farbgebung einen nicht unbedeutenden Porträtisten verrät (Abb. 4). Seine
Werke konnten bisher mit Sicherheit nicht benannt werden. Die malerischen
und koloristischen Qualitäten des Selbstporträts berechtigen, einen sehr be-
gabten Künstler des späten achtzehnten Jahrhunderts in ihm zu erblicken.
Eifriger Forschung bleibt es Vorbehalten, in den Museen und Sammlungen die
nötige kritische Sichtung der zahlreichen Urlaub-Bilder und -Zeichnungen vor-
zunehmen und so die Unklarheiten, die in der Kenntnis einer der interessantesten
Malerfamilien des fränkischen 1 8. Jahrhunderts noch herrschen, lösen zu helfen.
1 Cicerone, 1926, S. 289.


196

Abb. 4. G. A. Abraham Urlaub

Selbstbildnis
Privatbesitz
 
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