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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 10
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Rosenbaum, Heinz: Über Früh-Porträts von van Dyck, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0356
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Van Dyck Brustbild eines Mannes
Ehemals Knoedler, London

Man kennt datierte Porträts von van Dycks erst von 1618 ab. J. van den
Branden jedoch und im Anschluß an ihn Cust und Haberditzl glaubten schon
für das Jahr 1615 ein Bild van Dycks gewonnen zu haben. Es ist das Brustbild
eines alten Mannes der Sammlung Del Monte in Brüssel mit der Inschrift:
AETATIS SUAE TO ANNO 1615 AD. F. AETA. SUAE 14
Haltung und Stellung des Dargestellten in der Bildfläche lassen aber eher auf
van Dycks Autorschaft schließen als die Ausführung, welche die Inschrift
Lügen straft. Die im Vergleich zu Dyck-Bildern viel zu glatte und trockene
Behandlung hat mit unserem Künstler nichts zu tun, sie ist bestimmt nicht
mehr als das Werk eines Durchschnittsmeisters und trägt nichts von den typi-
schen Spuren einer Jugendarbeit.
Daß van Dyck frühzeitig und lange vor seinem Eintritt in die Rubenswerk-
statt sein malerisches Können bewiesen haben muß, steht außer Frage. Wir
wissen zwar nichts über seine Lehrzeit bei Hendrik v. Baien, bei dem er nur
das Handwerklich-Technische erlernt haben mag, hören aber aus den Akten
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