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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 23
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0813
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den Di'. Theodor Engelmann, sowie eine
Sammlung von IIandz eichnungen deut-
scher Meister des 19. Jahrhunderts
aus österreichischem Privatbesitz zum Ausge-
bot gebracht wurden, versammelte an Stelle
des internationalen Interessenkreises für den
alten Kupferstich eine zahlenmäßig fast eben-
so große Schar von Freunden der neueren
deutschen Kunst um den Auktion«tisch. Nur
war dieser Käuferkreis auf Deutschland und
die Schweiz beschränkt. Und während an den
Vortagen die Gebote wiederholt über Zehn-
tausend gegangen waren, überschritten sie
liier nur selten mehrere tausend Mark, so bei
dem einzigen Ölgemälde Pächters, das zum
Verkauf kam und für die Chemnitzer Samm-
lung erworben wurde, oder bei den schönsten
Aquarellen der Engelmann-Sammlung: „Ge-
novefa im Walde“ und „Ehre sei Gott in der
Höhe“. Letzteres Blatt wurde von Herrn Pro-
fessor Weigmann erstanden, wie auch die
Sammlungen von Leipzig, Dresden, Erfurt,
Basel und — durch einen Privatsammler ver-
treten —■ von Essen schöne Richterblätter er-
warben.
Wenn auch diese Doppelauktion vom 17. No-
vember sich nicht mit der Stichauktion an Be-
deutung vergleichen läßt, so kann sie doch als
gleichfalls sehr erfolgreich angesehen werden,
denn der Vergleich der jetzt für wichtige
Schwind- und Richter-Blätter erzielten Preise
mit Vorkriegspreisen zeigt meist eine nicht un-
erhebliche Steigerung. So erzielte x914 das
Porträt der Hofopernsängerin Hetzenecker von
Schwind auf der A. 0. Meyer-Auktion in Leip-
zig 780AI. (jetzt io5oM.), und bei Richter-
Zeichnungen und -Aquarellen, die schon 1908
mit der Cichorius-Sammlung bei Boerner ver-
steigert worden waren, ergeben sich folgende
Mehrbewertungen: Kat. 169, Nr. 17: 4ooM.
(1908: 225 M.); Nr. 5i: 680VI. (1908: 5io
Mark); Nr. 55: 5200 M. (1908: i85o M.);
Nr. 63: 1800 M. (1908: g5o M.). Kat. i5gA:
Nr. 73: 2Öoo M. (1908: t\25 M.). Diese weni-
gen Beispiele dürften genügen, um darzutun,
daß von einer Abnahme des Interesses für die
deutsche Zeichnung des XIX. Jahrhunderts im
allgemeinen nicht die Rede sein darf. E. Tr.
VERSTEIGERUNG BEI PAUL GRAUPE
Am 10. Dezember versteigert P au 1 Graupe,
Berlin, eine gehaltvolle Sammlung von Buch-
miniaturen des i3. bis 16. Jahrhunderts, Farb-
stichen des 18. Jahrhunderts und Sportblät-
tem der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die Miniaturen, alle in alten Rahmen, führen
vor allem ausgewählte Beispiele der italieni-

schen Buchmalerei vor. Man findet in der Kol-
lektion einige qualitätvolle ober- und mittel-
italienische figurale Stücke, wie eine Iniliale
S mit Christus und einer Brunnenszene (um
1400); eine Initiale D aus einem Missale mit


Lucas Cr an ach Der hl. Christophorus
Aus dem Besitz der Galerie Dr. Benedict & Co.,
Berlin

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