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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 24
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Rundschau
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K. Schmidt-Rottluff
Aus der Schmidt-Rottluff-Ausstellung
ler, gibt die Galerie Matthiesen ein-
drucksvoll Bericht. Eine Spur offener scheint
die Faktur geworden, was sich als luf tige Ent-
glättung auswirkt; wenn es bislang noch Mo-
mente der Starrheit innerhalb der rundum-
schmiegten Ruhe gab, so sind sie nun auf ge-
taut. Kleine Verlegenheiten ergeben sich al-
lenfalls bei überlebensgroßen Formaten, ohne
die Schönheiten der plastischen Inkarnation
wesentlich zu beeinträchtigen. Auf dem Ge-
biete der pastellzart bemalten Terrakotta sind
Huf besonders ansprechende und neuartige
Dinge gelungen, Frauenstatuetten in moder-
ner Kleidung, im Pyjama, im Bademantel,
mit leichter, vor bloß modischen Wirkungen
bewahrter Hand gebildet. In derselben Tech-
nik subtil benervte, persönlichste Frauenpor-
träts, so das von Passion verklärte Antlitz der
Düse, das aparte Köpfchen der Catherine Ileß-
ling-Renoir.

Kostümprobe. 1928
der Galerie Ferd. Möller, Berlin W 35
Der Verlag Bruno Cassirer zeigt im Zu-
sammenhang mit der Herausgabe der Tou-
louse-Lautrec- Biographie von J edlicka
Lithographien und Zeichnungen dieses faszi-
nierenden und durch die Verwegenheit der
tanzenden Schrif tzüge immer wieder erstaun-
lichen Zeitbeobachters. Den Hauptteil des Ma-
terials hat die Bremer Kunsthalle beigesteu-
ert, die bekanntlich irn Besitz einer der groß-
artigsten Lautrec-Sammlungen ist.
Die Galerie Neumann -Nierendorf
führt Georg Sehr impf vor, den fast letz-
ten der noch in München gebliebenen Maler,
auf die das übrige Deutschland achtet. Gerade
ihm würde eine andere Schaffensatmosphäre
recht bekömmlich sein, eine rauhere, erhitz-
tere, die ihm von der friedsamen Säuberlich-
keit forthülfe, von oft schon schäferseliger
Blänke des Aspekts. In Schrimpfs Kunst, die
immer vom Schema gefährdet war und es
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