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Heidelberger Zeitung — 1900 (Juli bis Dezember)

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Nr. 176-202 (01. August 1900 - 31. August 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37614#0127

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^rnsvrech-Anschluß Nr. 82.

WellikMk Mm.

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und den Plakatsäulen.

Fcrnsprech-Anschluß Nr. 83

H>. 18V.

Mont«I, den V.AMft

180«.

Zur Ermordung des Königs von Italien.
Die Daily Mail veröffentlicht ein Telegramm aus
^ew-Iork, das besagt, es es sei der amerikanischen
Polizei gelungen, festzustellcn, daß alle in Italien ver-
alteten Mitverschwörer Bresci's in New-Iork oder
^ dessen Nähe lebten. Teresa Brugnoli lebte 84,
d!ac Dougal Street, Sassi wohnte ebendaselbst und
Aresci hatte sich eine Zeit lang bei ihm eingcmiethet.
Auintavalle war Friseur in Hoboken und seine Frau
^igarrenarbeiterin in New-Aork. Lanner war in Paterson
^ Arbeit. Alle fünf Anarchisten reisten im Mai zusam-
men ab. Bresci stand mit der Brugnoli auf sehr intimem
Fuß, und man glaubt, daß sie ihn zum Morde des
Königs Humbert angestiftet hat. Der leitende Geist der
Aande war Enrico Malatesta, der jetzt in London ist.
^er Revolver scheint am 1. Mai in Paterson gekauft
worden zu sein. Es sei also bestimmt, daß der Mord-
en in New-Iork ausgesonnen wurde, doch leugnen die
Ahörden von Paterson, daß daselbst Anarchisten leben.
Einige Fabrikbesitzer des Ortes haben Briefe erhalten, in
"ericn ihnen mit dem Tode gedroht wird, wenn sie
italienische Arbeiter, die in dem Verdacht ständen, Anarchisten
öu sein, entlassen würden. Große Vorsichtsmaßregeln sind
^Uni Schutze des Präsidenten McKinley getroffen worden;
Wachen am Weißen Hause sind verdoppelt worden.
Dem Ncw-Iork-Herald wird versichert, innerhalb
Weniger Monate hätten 27 Anarchisten Amerika mit
"ein ausgesprochenen Zweck verlassen, Monarcheu-
M.orde in Europa zu verüben. Fast alle seien Italiener.
^>n Agent der italienischen Regierung besitze die Namen
öer abgereisten Anarchisten. Die Anarchisten, die abge-
gangen seien, um König Humbert und andere Herrscher zu
tüdten, wählten verschiedene Routen. Zu dem Zweck thäten
üch immer mehrere zusammen, damit, falls einer einen
Fehlschlag thue oder vor der That zurückschrecken sollte,
Girier ein Nachfolger da wäre.
Wie aus Mailand verlautet, soll der verhaftete
Anarchist Lanner gestanden haben, daß er, falls
.er Anschlag Brescis nicht geglückt wäre, bereit gewesen
denselben zu wiederholen. Lanner wurde nach Monza
gebracht und soll in Mailand dem Königsmörder gegen-
^ergestellt werden. Die Perseveranza erhielt einen Brief,
dem ein ungenannter Anarchist aussührt, daß die Zu-
luft ihnen gehöre, Fürsten und Potentaten könnten sich
^Urch Soldaten und Wachen schützen, wie sie wollten, es
^ doch unnütz. Jetzt werde eine andere Methode
^r Anwendung kommen, diejenige der aus Häuserfenstern
Elenden Flinten. Das genannte Blatt übergab das
schreiben der Polizei.
^ Es heißt, daß das Verhör des Anarchisten Natale
^°ssanzini, der in Ancona verhaftet wurde, trotz seiner
bänglichen Versicherungen des Gegentheils ergab, daß er
^is Monza kam. Es sei ferner festgestellt worden, daß
^chsanzini, welcher seinen Bart vollständig abrasirte, einen
Mchen Namen annahm. Sein Hemd und sein Taschen-
'äch zeigen Blutflecken.
. Die Polizei in Triest fing eine Sendung an ar-
tistischer Schriften auf, adressirt an den Portier
'des der größten dortigen Hotels, namens Marianno
^Nni. Eine bei ihm sofort vorgenommene Haussuchung
^tätigte seine Verbindung mit Anarchisten. Janni wurde
^haftet. Er stammt aus der Romagna.
. Aus Mailand wird berichtet: Der Mörder Bresci
^ allen Muth verloren und zeigt sich sehr Ze-
ichen. Beim Verhör am 4. d. war er kleinlaut und
stern. Er gab zu, daß es sich um ein Komplott

handle, war aber zu weiteren Geständnissen nicht zu be-
wegen. Den Anarchisten Lanner behauptet er nicht zu
kennen, obwohl die Polizei bereits im Besitze von Briefen
ist, welche den Zusammenhang zwischen beiden konstatiren.
Bresci bat, aus seinen Ketten befreit zu werden; man möge
ihm Erleichterungen gewähren, dann werde er weniger
zurückhaltend sein.
Da die Nachforschungen nach dem Testament des Königs
Humbert auch in Rom bis jetzt ergebnißlos geblieben sind,
entschied König Victor Emanuel, daß die Leiche nach
Rom gebracht werde, um im Pantheon beige-
setzt zu werden. Als Tag hierfür ist der 9. August
(Donnerstag) in Aussicht genommen. Sollte sich je-
doch inzwischen ein Testament finden, das andere Be-
stimmungen enthält, so ist der König fest entschlossen, diese
zu erfüllen.

Die Vorgänge in China.
Daily News meldet aus Tientsin vom 26. Juli: Die
Oberbefehlshaber aller Nationen sind darin einig, daß der
Entsatz von Peking durch die Engländer unnöthig
verzögert werde. Es herrsche großer Unwille darüber.
In Ergänzung dieser Meldung telegraphirt der amerikanische
General Chaffee, daß mit ihm drei Kommandeure für das
sofortige Vorrücken auf Peking gewesen seien, daß
Friktionen existirten, die indessen den Vormarsch nicht auf-
halten würden. Die Depesche ist datirt vom 31. Juli.
Es scheint den Engländern um die Entsetzung Pekings
weniger zu thun zu sein, als darum, daß sie sich ihre
Interessensphäre am Jangtse sichern. Vom Jangtsethal
sprach neulich der Regierungsvertreter im englischen Unter-
haus sehr nachdrücklich; ebenso schreibt die englische Presse
darüber. Der englische Admiral Lord Seymour, der den
verunglückten Zug nach Peking führte, hat Tientsin ver-
lassen und ist nach Nanking am Jangtse gegangen. Die
englische Admiralität empfing ein Telegramm Seymours,
welches meldet, daß der Admiral am 3. ds. den Vizekönig
von Nanking besuchte. Der Vizekönig zeigte sich sehr
freundlich. Er scheine lebhaft besorgt, den Frieden im
Jangtscthale aufrecht zu erhalten. Er gestattete die
Landung von 3000 Mann englischer Truppen zur Ver-
theidigung Shanghais. Tags darauf erwiderte der Vize-
könig den Besuch Seymours und erneuerte die Ver-
sicherungen seiner Freundschaft. Em Abkommen betr. die
Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung am
Jangtse sei geschlossen.
Sollten die Fremden in Peking doch noch umgebracht
werden, dann wird man mit Recht dem englischen Mangel
an Marschbereitschaft einen wesentlichen Theil der Schuld
davon überbürden müssen.
Inzwischen melden die Daily News aus Tientsin
vom 25. Juli, ein dort aus Debaodiesce, einer christlichen
Ortschaft zehn Meilen von Tientsin, eingetroffener Flücht-
ling berichte, von den kaiserlichen Truppen seien 10 000
bis 15000 Konvertiten hingemordet worden. Am
20. Juli soll in Peking Nsutschingtscheng, der frühere
Gesandte in Rußland, und ein anderer hoher Beamter auf
Befehl der Kaiserin auf den Rath Lipinghens enthauptet
worden sein, weil sie befürwortet hätten, daß man trachten
solle, die ausländischen Mächte zu versöhnen. Man er-
innert sich in Europa, daß Nsutschingtscheng eine besonders
russenfreundliche Persönlichkeit war, die durch russischen
Einfluß seiner Zeit an die Spitze der chinesischen Ostbahn
und später auch in das Tsung-li-Iamen befördert wurde.
Der französische Konsul in Shanghai theilte der Central
News zufolge mit, Li-Hung-Tschang habe ihm am 3. d. die

Depesche zurückgegeben, welche an den französischen Ge-
sandten in Peking geschickt werden sollte. Li-Hung-Tschang
sagte, die Depesche sei darum nicht befördert worden, weil
die Mächte sich weigerten, die Feindseligkeiten gegen China
cinzu fiel len. Die chinesische Regierung habe jetzt be-
stimmt, daß keiner Macht gestattet werden sollte, mit
den Gesandten in Peking Verkehr zu unter-
halten.
Die letzten Nachrichten aus Tientsin melden, daß der
Peihofluß jetzt voll von einer Flottille requirirter
Dschunken sei, die unter den Verbündeten vertheilt
sind und mit Proviant beladen werden. Die Flaggen der
Mächte wehen von diesen Fahrzeugen, welche das Vor-
rücken leichter machen, als jedes andere Transportmittel.
Hoffentlich hat inzwischen der Vormarsch nach Peking
ernstlich begonnen. _

Deutsches Reich
— Die Nordd. Allg. Ztg. meldet: Die Antwort
des Königs Victor Em anuel auf die Beileidsdepesche
des Kaisers lautet: „Dein Telegramm hat mich tief ge-
rührt. Es ist mir ein Beweis, daß Du auf mich die
brüderliche Freundschaft übertragen willst, die Du für
meinen trefflichen, so grausam hingcopferten Vater immer
gehegt hast. Sein Andenken, das in unseren Herzen un-
auslöschlich bleibt, wird die unsere Häuser und
Völker vereinenden Bande ebenso unabänder-
lich machen.
— Die Predigte», die der Kaiser an Bord eines
Schiffes hält, sind nicht von ihm verfaßt, sondern von
evangelischen Geistlichen. Eine Reihe früherer Predigten
stammen von Herrn Feldprobst 0. Ür. Richter; ob auch
die Predigt auf der „Hohenzollern" am 29. Juli, das ist
nicht bekannt.
— Für die Durchführung und Organisation der durch
die Novelle zu den Unfallversicherungsgesetzen ins Leben
tretenden erweiterten Versicherung erstreben die Holz-und
Kohlenhändler die Errichtung einer eigenen Be-
rufsgenossenschaft für die Holz- und Kohlenhand-
lungen des Deutschen Reiches und haben dem Bundesrath
bereits hierauf bezügliche Eingaben zugehen lassen, in dessen
Ermessen die Bestimmung über die Errichtung neuer Be-
rufsgenosseuschaften zunächst gestellt ist.
— Mit der Scebrigade sind auch zwei Geistliche,
ein katholischer und ein protestantischer, nach Ostafrika ge-
gangen, beides sehr stattliche Herren, die auch den großen
Hut wie die Truppen tragen. Sie logiren zusammen in
einer Kabine auf dem Dampfer „Rhein".
Bremerhaven, 4. Aug. Mit der heute abgefahrenen'
Hamburger „Phönicia" und dem Lloyddampfer „H. H.
Meier" kam nun der Rest der Expedition zur Ein-
schiffung. Auf der „Phönicia" ging der Regimentsstab,
die beiden Bataillonsstäbe und die acht Kompagnien des
vierten Infanterieregiments, auf dem „H. H. Meier" der
Stab und die drei Eskadrons des Reiterregiments —
26 Offiziere und 492 Mannschaften —, der Stab und
beide Kompagnien des Pionierbataillons — 15 Offiziere,
305 Unteroffiziere und Mannschaften, ferner ein Stahlboot
und der Brückentrain — 17 Unteroffiziere und Mann-
chaften — und die Eisenbahnkompagnie, die aus 11
Offizieren und 272 Mannschaften besteht. Sie ist für den Bau
von Kleinbahnen mit Lokomotiven und Waggons versehen
und nimmt zunächst 60 Kilometer Schienen mit. Daß das
Reiterregiment seine Pferde nicht mitnimmt, sondern erst
in China mit australischen Thieren beritten gemacht wird,
ist bekannt. Nur die Pferde der Stabsoffiziere gehen mit

7)

Kalliope Mavros.
Erzählung von Adolf Flachs.
(Fortsetzung.)

ii>l,"Denn Dir Mavros damals in der Noth geholfen hat,"
ffrau Jadwiga fort, „so ist das kein Kunststück, keine edel-
a^äige That gewesen, für die unsere Urenkel noch dankbar
, ^">een rutschen müssen, es ist einfach eine schlaue
bUion gewesen: er hat gewußt, daß Du ein tüchtiger
i>yz"'ch. bist, daß Du Dich bald emporarbeiten und ihm
Uliehene Kapital mit guten Zinsen zurückerstatten wirst."
dx-f/kein, die guten Zinsen hat er entschieden zurückgewiesen,"
We Herr von Kochanowski.
sch»?^un lieber Henryk, um Dir stets im Glorien-
er. des Wohllhäters zu erscheinen. Ein Edelmann war
shxlE^'„!onst hätte er nicht mit fremdem Geld in Getreide
hat er mit dem freiwilligen Tod gebüßt."
Gott . . . große Sache! War ohnehin ein Todes-
H, — der Betrüger!"
^dk von Kochanowski fühlte es in seinem Innern
dicht ' für so hart und grausam hatte er seine Frau doch
"kdsixr^alten. Er faßte sie am Arm und zog sie ans
!>re"«?rst Du, wie es draußen regnet? Wenn das Wetter
>ch jochen anhält, stürzen meine Erdarbeiten zusammen und
fstbej." Bettler und auch ein Betrüger, denn wie Mavros
Übrw . .auch ich mit fremdem Geld. Was wird mir dann
E bleiben?"
sie ^u Jadwiga wurde von einem heftigen Zittern befallen,
ach ,?""e zum Divan und legte sich hin. Im Geiste sah sie
^kod als arme Wittwe, die am Ende wieder das bittere
ewer Gouvernante wird essen müssen. Und noch mehr

bangte sie um das Schtcksal Siamslaus'I Dann aber schon
ihr plötzlich der Gedanke durch den Kopf: Das ist eine
Finte, ein Schreckschuß ihres Mannes, der sie für Kalliope
weicher stimmen will. Sw richtete sich auf. und je mehr sie
darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien ihr diese
Erklärung. Und sie beschloß endlich, Gleiches mit Gleichem
zu vergelten — sie wird Kalliope durch irgend eine Finte
entfernen. Gleich nach dem Abendbrot», während dessen wenig
gesprochen wurde, zog sich Frau Jadwiga zurück. Auch Stanis-
laus erhob sich.
„Wohin. Sias?" fragte der Vater. „Du wirst bei diesem
häßlichen Wetter doch nicht ausgehen?"
„Nein, Papa," erwiderte der Sohn mit einem unbe-
wußten Blick auf Kalliope, „Ich habe mir überhaupt
vorgenommen, von nun ab ernster zu werden. Ich
gehe in mein Zimmer und will noch etwas lesen. Gute
Nacht I"
Herr von Kochanowski sah ihm erstaunt nach. Kalliope
lächelte für sich und stand nun auch auf.
„Bitte, bleiben Sie noch einen Augenblick, liebes Fräulein
Kalliope," sagte in herzlichem Ton Herr von Kochanowski.
indem er an sie herantrat. „Wie soll ich Ihnen danken?
Sie haben meinen Stas mit dem Muthe eines Mannes
aus einer gefahrvollen Situation befreit, Worte sind zu
schwach, Ihnen zu sagen, was ich für Sie fühle — ich
wünschte, ich hätte bald Gelegenheit, Ihnen durch Thaten
meinen Dank bezeugen zu können. Auch Ihrem seligen
Vater bewahre ich eine dankbare Erinnerung — Sie wissen
wahrscheinlich" ... Er hatte bemerkt, daß sich Kalliope's
Gesicht verdüsterte. „Habe ich Ihnen wehe gethan, indem
ich von Ihrem verewigten Vater sprach? . . . Ver-
zeihung . - ."
„Ich will davon nicht sprechen," kam es dumpf aus
Kalliope's Munde, „weil . . . weil . . ."
„Ach, ich kann eS mir denken . . ."

entgegnete stockend

„Nein... es ist etwas anders. >
Kalliope und sah befangen zu Boden.
„Lassen wir das, liebes, gutes Fräulein," sagte voll Güte
im Blick und Ton Herr von Kochanowski. „Ich wollte
Ihnen bloß sagen — das beißt, Sie bitten — nehmen Sie
es sich nicht gar so sehr zu Herzen, wenn meine Frau hart
zu Ihnen ist . . . Sie wissen ja, sie ist ein wenig tempera-
mentvoll, dabei nervös bis zur Hysterie. Würde ich dagegen
auftreten, Sie in Schutz nehmen, so hätte das nur den
Erfolg, daß Jadwiga Ihnen das Leben bei uns noch unan-
genehmer machte . . . deshalb schweige ich — schweren
Herzens freilich, denn ich achte Sie, und ich liebe Sie, als
wären Sie mein Kind. Tragen Sie noch geduldig
das Kreuz, bis ich für Sie eine Stellung bei Leuten
ausfindig gemacht habe, die Sie besser zu würdigen ver-
stehen."
Kalliope rieselte es warm durch die Adern; zum ersten
Male seit jener schweren Stunde, da der Vater sich von ihr
verabschiedet hatte, schlugen wieder aufrichtige herzliche
Worte an ihr Ohr. Oft schon hatte sie daran gedacht, dieses
Haus, wo sie so sehr gepeinigt wurde und zum geringen
Ersatz dafür hin und wieder einen verstohlenen freund-
lichen Blick aus Herrn von Kochanowki's Äugen bemerkt
hatte, zu verlassen, auf gut Glück nach Bukarest zu gehen,
um dort ihre Sprachenkenntnisse und ihr sonstiges Wissen
und Können zu verwerthen; allein, die Sache schien ihr doch
zu abenteuerlich und garnicht im Sinne ihres Vaters.
Jetzt athmete sie auf; sie zweifelte nicht daran, daß es
Herr von Kochanowski gelingen würde, für sie ein freund-
liches Heim ausfindig zu machen. Dankerfüllt und bewegten
Herzens drückte sie ihm die Hand — sprechen konnte sie
nicht — und ging, mit einem warmen Blick sich verneigend,
hinaus.
(Fortsetzung folgt.)
 
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