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Heidelberger Zeitung — 1900 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281-304 (01. Dezember 1900 - 31. Dezember 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37614#0637

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Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Xr. 287. Erlies Klstt. Samstag, den 8. December

190«.

Aus dem französischen Parlament.
Die französischen Kammern sind gegenwärtig mit Be-
rathungen beschäftigt, welche Aufmerksamkeit verdienen.
Der Senat hatdie Berathung des von der Kammer bereits
angenommenen neuen Flottenplans begonnen, der
folgende Neubauten bestimmt: 6 Schlachtschiffe von 11665 t.
5 Panzerkreuzer von 12600 t, 28 Torpedozerstörer von
ungefähr 305 t, sowie endlich Untersectorpedoboote, deren
Zahl später bestimmt werden soll, mit einem Kostenauf-
wande von 118,3 Millionen Franken. Die Gefammtkosten
dieses Planes sind auf 526,8 Millionen Franken veran-
schlagt, die aus den laufenden Einnahmen innerhalb der
sechs für die Ausführung dieses Planes angesctzten Jahre
bestritten werden sollen.
Bei den Verhandlungen nahm der frühere Kriegsminister
Mercier, der sich bei der Organisirung des madagassischen
Feldzuges gerade nicht ausgezeichnet hat, das Wort, »m
lang und breit die Möglichkeit einer Landung französi-
scher Truppen in England zu erörtern. Er führte,
nach der Köln. Ztg., die dem Bericht des Journal offiziel
folgt, aus: Ich will hier nicht von den gelungenen Lan-
dungen reden, die seit Julius Cäsar in England nachein-
ander durch dle Römer, Sachsen, Angeln, Dänen und
Normannen bewirkt worden sind. Ich will jedoch darauf
Hinweisen, daß berühmte Militärs wie Carnot, Generäle
von Weltruf wie Hoche und Napoleon den Plan einer
Landung in England gebilligt haben, trotz der schon da-
mals vorhandenen lleberlegenheit dieser Macht in der
Handelsmarine. Hoche schrieb am 1. October 1793 an
den Wohlfahrtsausschuß: „Seit dem Beginn des Krieges
habe ich immer angenommen, daß man die Engländer auf
ihrem eigenen Boden bekämpfen müsse . . . Nach sechs-
monatiger Uebcrlegung beharre ich in der Ueberzeugung,
daß die Landung in England keineswegs als eine Chimäre
zu betrachten ist. Ein tapferer Führer mit 40000 Mann
würde in diesem Lande manche Verheerungen anrichten und
die verbündeten Tyrannen wohl dazu zwingen, uns um
Frieden zu bitten. Was Napoleon betrifft, so hatte er
1798 das Kommando über die sogenannte „englische Armee"
angenommen, ließ sich indeß durch die Verlockungen des
egyptischen Feldzuges davon abbringen, wobei er übrigens
den Beweis lieferte, daß eine ganze Armee das Mittel-
meer durchschiffen konnte, trotz des von Nelson befehligten
britischen Geschwaders. Er nahm den Gedanken im Jahre
1803 im Lager zu Boulogne wieder auf, und eben auf
dieses Beispiel stützt man sich, um zu behaupten, was er
nicht habe ausführen können, dürfe kein anderer
versuchen. Allein, , ist es so sicher, daß es ihm nicht
gelungen wäre, wenn eine festländische Koalition ihn
nicht gezwungen hätte, die Armee von Boulogne aufzu-
lösen, um.sie nach Oesterreich zu führen? Ferner kann
Man keinen Vergleich mehr anstellen zwischen den heutigen
Umständen und Mitteln zur Ausführung und denen von
1803. Damals war unsere Kriegsmarine vollständig ver-
nichtet, die Transportflotte betrug 2700 kleine Segel-
oder Ruderfahrzeuge, für die gutes Wetter und günstiger
Wind unentbehrlich waren. Der Kaiser hatte keinen elek-
trischen Telegraphen, um seine Befehle zu übermitteln, und
keine Dampfkraft, um sie auszuführen. Die etappenmäßige
Zusammenz^ehung der Truppen erforderte erheblich viel
Zeit, wodurch jeder Gedanke einer Uebcrraschung und jede
Unvermulhete Ausführung im Einzelnen ausgeschlossen war,
sodaß der Feind benachrichtigt war. Heutzutage bietet sich
Gelegenheit, die Pläne einer Operation vorher auszuarbeiten,
deren Ausführung sich mit Blitzesschnelle bewirken läßt.
Man hat den elektrischen Telegraphen und die Dampfkraft,
um die Kriegs- und Transportflotte ebenso wie das Ex-
peditionscorps rascb zusammenzuziehen, um in wenigen
Stunden die Ueberfahrt auszuführen, ohne Rücksicht auf
den Wind und fast ohne Rücksicht auf das Wetter.
Weiter erzählt Mercier dann:
Ich selbst habe im Jahre 1897, als ich die Ehre hatte,
das vierte Corps zu commandiren, eine eingehende Studie
über den Plan einer Landung in England ausarbeiten
lassen und ein Exemplar dieser Arbeit dem Herrn Präsi-
denten der Republik und ein anderes dem Kriegsminister
übergeben. Ein sehr hervorragender Offizier hat die Arbeit
unternommen und zahlreiche nützliche Mittheilungen beige-
fügt. Ich glaube, daß diese Arbeit, die ja schon drei Jahre
alt ist, wenn ergänzt und in einzelnen Punkten verbessert,
als Grundlage für eine rasche und wenig kostspielige Lösung
der Frage dienen könnte. Hier unterbrach der Präsident
den Senator und Mercier hielt mit weiteren Offenherzig-
keiten zurück. — In England wird man die Ohren
spitzen l
Die Deputirtenkammer hatte die Niederschlagung der
mit der Drcyfussache zusammenhängenden Prozesse zu be-
lachen. Dabei kam es zu scharfen Kämpfen über die
Frage, ob auch Dsroulöde und Genossen in die Amnestie
einbegriffen sein sollen oder nicht. Die Kommission meinte
„Ja", die Regierung sagte „Nein". Und die Regierung -
siegte. Der Radikale Quieysse sagte im Laufe der Ver-
handlungen: Entweder ist Dreyfus unschuldig (Lärm
auf verschiedenen Bänken), zwei Offiziere des Kriegsgerichts
waren dieser Ansicht, und in diesem Falle muß man ihm
die Möglichkeit lassen, seine Rehabilitirung anzustreben, —
oder er ist schuldig, und dann hatte man kein Recht,

ihn zu begnadigen. Der vorliegende Entwurf wurde der
Regierung diktirt durch das falsche Gefühl der Staats-
raison. Er hat zum Zwecke, Verbrecher wie Esterhazy zu
rchabilitiren und Offiziere wie Picquart gebrandmarkt zu
lassen.

Der Kongreh der Kapländische« Buren.
Worcester (Kapland), 7. Dec. Der Africander-
kongreß hat heute hier stattgefunden. Etwa 3000 Ab-
gesandte vertraten etwa 120000 Africander. Auf den die
Stadt umgebenden Bergen waren 8000 Soldaten mit
Kanonen ausgestellt. Es fanden keine Ruhestörungen statt.
Der Bruder des Oberrichters der Kapcolonie de Villiers
führte den Vorsitz. Es wurden drei Entschließungen
angenommen, in welchen die Beendigung des Krieges
verlangt wird. Ferner wird erklärt, daß die Unab-
hängigkeit der Republiken allein den Frieden in
Südafrika sichern könne. Die dritte Entschließung trat
für das Recht der Kolonieen ein, ihre Angelegen-
heiten selbst zu verwalten. Es solle eine Abord.
nung abgesandt werden, welche der Reichsregicrung die
Anschauungen des Kongresses zur Kenntniß bringen soll.
Nachdem noch einige Reden gehalten waren, in denen eine
sehr heftige Sprache geführt wurde, alle Redner
aber jeden Gedanken an einen Aufstand von sich
wiesen, wurden die drei Entschließungen unter lautem
Beifall angenommen. Der Kongreß wurde hierauf
geschlossen. (Für die Engländer wird es eine große Be-
ruhigung sein, daß die Africander von einem gewalt-
samen Vorgehen gegen England nichts wissen wollen. Auf
Resolutionen pflegen die Engländer, wo ihre Interessen
ins Spiel kommen, nicht viel zu geben, dagegen sind sie
einem festen thatbereiten Willen gegenüber merkwürdig
leicht zur Nachgiebigkeit geneigt. Der obige Bericht über
den Kongreß stammt aber — was nicht zu übersehen ist —
aus englischer Quelle. Möglicherweise haben die englischen
Berichterstatter in Betreff eines etwaigen Aufstandes in
der Kapkolonie ans den Verhandlungen nur das heraus-
gehört, was sie gerne hören wollten. Red.)

Deutsches Reich.
— In der Budgetkommission des Reichstages
erklärte gestern der Reichskanzler, dringende Amtsge-
schäfte hätten ihn von der Thcilnahme an der Sitzung
vom 6. ds. abgehalten. Angesichts der Zweifel hinsichtlich
des Umfanges der von ihm erbetenen Indemnität
erkläre er daher Folgendes: Wie er im Reichstag erklärt
habe, suche er die Indemnität nach und zwar sowohl für
die Aufstellung der nach Ostasien entsandten, in der Reichs-
verfassung und dem Reichsmilitärgesetz nicht vorgesehenen
Truppenkörper, als auch für alle durch die Chinaexpedition
entstandenen im Reichshaushalt nicht vorgesehenen Aus-
gaben. Es könne auch keinem Zweifel unterliegen, daß die
nach China entsandten Truppen aufzulösen seien, sobald
ihre Mission in China erfüllt sei. Im Verlaufe der Be-
rathung erklärt Abg. Müller-Fulda (Ctr.), nachdem er
verschiedene Male geäußert, er werde das Referat nicht
übernehmen, er müsse nunmehr den Grund für seine
Weigerung angeben. Bei dem Gartenfest des Fürsten
Hohenlohe sei einer seiner politischen Freunde unfreiwilliger
Zeuge geworden, wie ein Beamter des Reichsmarine-
amt e s erklärte, den ganzen sogenannten Bericht über das
Flottengesetz habe er, der Beamte machen müssen.
Von Müller-Fulda selbst seien nur zwei Zeilen hineinge-
schoben worden, die hernach bei der Lesung des Berichts
gestrichen wurden. An dieser ganzen Behauptung des Be-
amten sei kein wahres Wort, denn den ganzen Be-
richt habe er allein verfaßt. Gegenüber einer solchen Ver-
dächtigung könne er das Amt eines Referenten nicht über-
nehmen, so lange der betreffende Regierungskommissar der
Commission beiwohne. Staatssekretär v. Tirpttz be-
dauert, daß einer seiner Beamten falsche Behauptungen
aufgestellt habe.
Deutscher Reichstag. Berlin, 7. Dec. Nach An-
nahme einer Reihe von Rechnungssachen wird der Gesetz-
entwurf betreffend die Ausübung der freiwilligen Gerichts-
barkeit und die Leistung von Rechtshilfe im Heere einer
14gliedrigen Kommission überwiesen.
Es folgt die Weiterberathunz der Interpellation
über die Kohlennoth.
Abg. Böckel (Antis.): Die kleinen Palliativmittel könnten
den kleinen Mann, der besonders von der Kohlennoth betroffen
werde, kaum schützen. Dringend nöthig sei eine EnguZte.
Abg. Mü ller-Fulda (Centr.) verlheidigt die christlichen Ge-
werkschaften gegen die Angriffe der Arbeiter, die Unfrieden unter
ihnen säen wollten.
Staatssekretär Dr. Graf v. Posadowsky: Er wolle ver-
suchen, in den Berichten für Handel und Industrie monatlich ein-
gehende Statistiken zu geben, nicht nur über die Bewegung des
inländischen Kohlenmarktes, sondern auch über die Preise an den
Hauptmarktorten und über die Produktion sowie die Bewegung
des Kohlenmarktes im Auslande und auch über die Ein- und
Ausfuhr. Das Reichsamt des Innern habe es unternommen,
alles Material, das es über Syndikate, Kartelle u, s. w. besitze,
übersichtlich zusammenzustellen und Fragebogen auszuarbeiten über
die Bewegung und den Umfang der Kartelle im deutschen Reiche.
Abg. Dr. Rösicke - Kaiserslautern (Bund der Landwirthc):
Ein tiefer Schmerz gehe durch das deutsche Volk, weil das
Oberhaupt eines um seine Unabhängigkeit käm-
pfenden Volkes von den Thüren Deutschlands
weggewiesen worden sei aus Rücksicht auf eine andere

Macht Redner könne daher dem Reichskanzler den Vorwurf
nicht ersparen, daß er den Kaiser in dieser Sache über die Stim-
mung des Volkes nicht richtig unterrichtet habe, sonst wäre das
Geschehene nicht möglich gewesen.
Staatssccretär Dr. Graf v. Posadowsky: Er bedauere
außerordentlich, daß der Abgeordnete Dr. Rösicke ihn nicht von
seiner Absicht unterrichtet habe, von dieser Sache sprechen zu
wollen. Er hätte sonst den Reichskanzler gebeten, hier zu er-
scheinen, um in dieser schwierigen Frage selbst zu antworten. Für
einen unverantwortlichen Abgeordn. sei es schließlich leicht, einer
gewissen populären Strömung Ausdruck zu geben, aber für einen
Mann, der in einer so verantwortlichen Stelle stehe, wie der
Reichskanzler des deutschen Reiches, der die Verantwortung trägt,
nicht nur für den Frieden Deutschlands, sondern
u nter Um stän d en auch für den der ganzen Welt»
dürften populäre und sentimentale Strömungen
unter keinen Umständen ausschlaggebend sein.
Für ihn gibt es nur einen Curs. Das ist: Ruhe, Sicherheit,
Wohlfahrt und Interessen des eigenen Vaterlandes! (Bei-
fall!,
Abg. Frhr. Heyl zu Herrnsheim (natl.): Die Tarifer-
mäßtgungen nach dem Auslande müßten endgiltig aufgehoben
werden. Eine radicale Beseitigung der Kohlennoth sei nur durch
Reichsaufsicht über die Syndicate möglich.
Abg. Lenzmann (fr- Volksp.): Die Privatgcuben zu ver-
staatlichen, sei angesichts d-r Art, wie die fiscaltschen Gruben
betrieben würden, nicht rathsam. Das Steigen der Preise beruhe
im allgemeinen doch auf der steigenden Conjunctur.
Abg. Franken (natl.): Die Vorwürfe, daß das Syndicat
die Kohlennoth hcrvorgerufen habe, seien unbegründet.
Abg. Stephan (Centr.): Ein Exportverbot würde schädlich
wirken.
Montag 1 Uhr: Etatsberathung.
Baden. * Einiges Aufsehen erregt es, daß der frühere
Minister Eisenlohr für nöthig gefunden hat, seinen
Nachfolger berichtigend, festzustellen, daß er gegangen sei,
weil er sich gesundheitlich nicht mehr stark genug gefühlt
habe, den Schwierigkeiten des nächsten Landtags zu be-
gegnen. Man debattirt in politischen Kreisen darüber, ob
Herr Eisenlohr aus rein persönlichen oder aus politischen
Gründen berichtigt hat. Mag dem nun sein wie ihm
wolle, soviel geht aus seiner Erklärung hervor, daß er die
Bewegung im nationalliberalen Lager nicht unterschätzt.
* Der Beob. pflückt jeden Tag mindestens eine Frucht
von dem Baume der Heidelb. Ztg. Aber sie munden ihm
alle nicht. Sie sind auch durchaus nicht auf seinen Ge-
schmack berechnet. In seiner letzten Nummer beschäftigt er
sich mit der Wiedergabe der Urtheile Ed. v. Hartmann's
über die Sozialdemokratie und das Centrum durch die
Heidelb. Ztg. Hartmann bezeichnet bekanntlich die Sozial-
demokratie als weniger gefährlich wie den Ultramontanismus.
Sein Urtheil über die geringere Gefährlichkeit der Sozial-
demokratie für die Zukunft steht übrigens nicht allein da,
wir erinnern nur an den Ausspruch von der „vorüber-
gehenden Erscheinung". Der wachsame Zwsisternemann im
Beob. fragt sich nun, was es bedeuten könnte, daß die Heidel-
berger Ztg. das Urtheil Ed. o. Hartmann's über Sozial-
demokratie und Ultramontanismus ohne Bemerkung ab-
druckt, während sie Hartmann's scharfes Urtheil über die
Gefährlichkeit der Agrarier ablehnt. Er sieht wohl schon
eine liberal-sozialdemokratische Verbrüderung als Gegenstück
seiner in den ultramontan-demokratisch-sozialdemokratischen
Siegesfesten in Karlsruhe und Konstanz gipfelnden Mache
und da entringen sich ihm die Worte: „Mit der ganzen
Leistung hat sie (die Heidelberger Zeitung) viel ver-
rathen". Vielleicht gedenkt der Zweistcrnemaun auch
der neulichen scharfen Kulturkampfrede des Sozial-
demokraten v. Vollmar im Reichstag, vielleicht hat diese
ihm endlich verrathen, daß der Ultramontanismus seine
eigenen Metzger großziehen hilft, wenn er die Sozial-
demokratie unterstützt. Vielleicht! Inzwischen kommt es
uns aber nach der Natur des Centrumsführers nicht wahr-
scheinlich vor, daß ec die fernere Unterstützung der Sozial-
demokratie durch das Centrum aufgeben wird. Er scheint
sie als garnicht gefährlich anzusehen, demnach als noch
weniger gefährlich als Ed. v. Hartmann, dessen in oer
Heidelb. Ztg. abgedrucktes Urtheil ihm soviel „verrathen" hat.
Aus der Karlsruher Zeitung.
— Mit Entschließung Großh. Generaldirektion der Staats-
eisenbahnen wurden die Eisenassistenten Edmund Spranz in
Meckesheim und Friedrich Locher in Brennet zu Expeditions-
assistenten ernannt.
— Eisenbahnverkehr. Im Interesse des Publikums wird
darauf aufmerksam gemacht, daß es sich zur Vermeidung von
Verschleppungen bei der Beförderung von Expreßgut und zur
Verhütung von Verzögerungen und Verwechslungen bei der Zu-
stellung empfiehlt, daß von den Aufgebern auf den Expreßgütern
die Adressen recht dauerhaft und deutlich angebracht werden, da
die bahnfcitige Bezettelung bei der einfachen Art der Abfertigung
des Expreßgutes und der immer mehr zunehmenden Ausdehnung
des Expreßgutverkehrs nicht immer ausreichend ist, die infolge
von fehlenden oder mangelhaften Adressen entstandenen Jrrthümer
aufzuklären. Das gilt namentlich für den Verkehr über Weih-
nachten. Ebenso kann die Anbringung von haltbaren Adressen
an den zur Beförderung als Reisegepäck aufgelieferten Sendungen
aus Zweckmäßigkeitsaründen nur empfohlen werden.
Ausland.
Oesterreich. Wien, 7. Dec. Der Straßb. Post wird
von hier iclegraphirt: Das Riesen ge schenk für den
Burenpräsidenten Krüger wurde von der Verwaltung der
Sophiensäle gepfändet für die Saalmiethe der Versamm-
lung, in welcher Stadtrath Mayse die Festrede gehalten
hat. Dem Geschenkunternehmec wurden bereits mehr als
50 000 Kronen Cautionsschwindeleien nachgewiesen.
Schweiz. Bern, 7. December. 40 Mitglieder des
Nalionolrathes stellten den Antrag, der Nationalrath

WM" Unsere heutige Nnmmer besteht ans 3 Blättern mit zusammen 12 Seiten «nd den Familieubliittern. "WU
 
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