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Heidelberger Zeitung — 1900 (Juli bis Dezember)

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Nr. 255-280 (01. November 1900 - 30. November 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37614#0527

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Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Xr. 268.

Kkltaz, -k» 16. Nmmbcr

I960.

Der kranke Zar.
Die Nachricht, der russische Kaiser sei an Unterleibs«
thphus erkrankt, erregt begreiflicherweise überall in der
Politischen Welt die größte Aufmerksamkeit, denn der Zar
ein sehr bedeutender Faktor in der Weltpolitik, und die
Krankheit, die ihn heimgesucht hat, gehört nicht zu den
harmlosen. In Frankreich ist man, wie gemeldet wurde,
sehr besorgt, man denkt eben dort daran, daß man in dem
Zaren einen Freund, wenn auch einen Freund von ziemlich
'ühler Natur, besitzt.
Kaiser Nikolaus, der unerwartet früh zur Herrschaft
gelangte, regiert nun fast auf den Tag genau 6 Jahre.
Wan kennt ihn als einen friedliebenden Mann, der per-
sönlich für die Ideen eines paradiesischen Weltfriedens
schwärmt, wenn er in der Praxis auch militärisch zugreift,
p>o Rußlands eigenstes Interesse ins Spiel kommt. Man
öenke an die Mantschurei. An einen Mann, der in jungen
fahren auf den russischen Kaiscrthron kommt, treten viele
Versuchungen, Anregungen und Lockungen heran. Kaiser
Wkolaus hat denselben einen gewissen phlegmatischen
^leichinuth entgegengesetzt und sich von seinem Wege nicht
Ebringen lassen. Er verfolgt zwar keine feurige, kräftige
Politik, aber dafür eine beständige, gleichmäßige. Man
hat den Eindruck, als wenn Rußland unter ihm langsam
öorwärts kommt, weniger durch künstliche Nachhilfe, als
"Urch Fernhaltung der Hindernisse seiner natürlichen Ent-
wicklung.
Kaiser Nikolaus steht erst im 32. Lebensjahre, sodaß
Wan darauf rechnen darf, daß er die Krankheit, zumal bei
wr Pflege, die ihm als einem Kaiser zutheil wird, über-
windet. Der Nächste am Thron ist jetzt sein Bruder
-Nichael, nachdem sein anderer Bruder Georg, der lange
Drillich war, vor mehr denn Jahresfrist gestorben ist.
Kaiser Nikolaus hat aus seiner Ehe mit der hessischen
Prinzessin Alix bis jetzt nur drei Töchter. Ein weiterer
Zuwachs der Familie wird erwartet. EL ist also möglich,
öoß der Großfürst Michael seine Thronfolgerstellung wieder
derliert.
London, 15. Nov. Der Standard sagt: Sowohl
wss persönlichen als auch aus-politischen Gründen wünschen
wir dem Kaiser Nikolaus II. von Rußland eine
*asche Genesung. Unsere Zeiten sind sehr
b?"st. Rußland nimmt eine Ausnahmestellung ein gegen-
pöer China, welches gegenwärtig den Gegenstand großer
^orge für die Mächte der ganzen civilisirten Welt bildet.
würde ein großes Unglück sein, wenn der Einfluß des
Zaren Nikolaus II., wenn auch nur zeitweise, durch Krank-
heit ausgcschaltet würde.
Petersburg, 15. Nov. Der über den Gesund-
heitszustand des Kaisers heute Vormittag aus-
öegebene Bericht lautet: Der Kaiser brachte den ganzen
Estrigen Tag gut zu. Abends 7 Uhr Temperatur 39,2,
Vuls 76, Abends 10 Uhr Temperatur 38,8, Puls 68.
Nachts schlief der Kaiser gut, Morgens Temperatur 38,2,
Vuls 72. Das Allgemeinbefinden ist gut, der Kopf schmerzt
Wcht und ist vollkommen klar.

Ein chinesischer Gesandter über die Lage
in China.
, Paris, 15. Nov. Der chinesische Gesandte
p Paris, Ankeng, hat, wie der Straßburger Post tele-
?*aphirt wird, einen Redakteur des Matin über manche
weressante Frage unterhalten. Er soll sich sehr pessi-
mistisch ausgesprochen haben. Es komme nicht darauf
die Bedingungen festzustellen, man müsse auch wissen,

29)

Ein Opfer.
Roman von B. Saworra.
Autorisirte Bearbeitung nach dem Englischen.
(Fortsetzung.)

erk>i^"rk traut ibr so fest, wie sich selbst/ seufzte er ties
^/Wrt. „er glaubt an sie» wie an seine Seele! Der Thor!
doL sprach an jenem Abend die Unwahrheit — ich wußte,
iwlog. — Und doch, ich klammerte mich an ihre Worte,
^ hoffte immer noch, ich '

könnte mich geirrt haben.
„Herein!" rief er ärgerlich.

^orr i
wurde geklopft. _ __,.
Dame, Herr Doktor!" sagte Frau Clet, sie hielt sich
° der Hand die Seite, war ganz außer Athem.
tzli^eorg schaute sie streng an, ungeduldige Frage in
"Jine Dame wünschtHSie zu sprechen, Herr Doktor."
»Wer ist es?"
ich ist noch jung. Ich fragte sie nach dem Namen, abei
twinte ihn nicht verstehen."
L^ltten Sie sie einzutreten."
Clet verschwand- Georg erhob sich erst, als sie den
hereinließ: dann sah er starr vor Staunen auf di«
"e. .hie vor ihm stand.
Fräulein Verrell!"
^ that keinen Schritt, um ibr entgegen zu gehen,
eiti'su Grävener, ich bin hierher gekommen, um Ihnen
eAestandniß zu machen," sagte sie leise.
,!.bot jhr mit stummer Verbeugung einen Stuhl,
dem" Geständniß ist unnölhig," erwiderte er kalt. „Trotz-
es mich, daß sie das Bedürfniß fühlten, es zu
bNgenoü ^hr Besuch überraschte mich — doch — es ist mir
bbtzim in« daß Sie hier sind; ich will die Gelegenheit be-
offen mit Ihnen zu sprechen."

wem man sie auferlege. Die fremden Bevollmächtigten
wüßten aber nicht, wem sie diese Bedingungen auferlegen
sollten, denn cs stände ihnen keine Verantwortliche Macht
gegenüber. Sie haben Li-Hung-Tschang und dessen
College« vor sich; es sei dies nur ein diplomatischer
Schein, eine bloße Parade, um Europa zu unter-
halten. Die chinesischen Bevollmächtigten vermögen nichts,
angesichts der beängstigenden Ungewißheit, in der sie sich be-
finden. Sie vermögen nur das Eine: Zu lügen, um Zeit
zu gewinnen, um ihren Kopf zu retten, wenn es noch geht.
Sind sie widerspenstig, so setzen sie sich den Vergeltungsmaß-
regeln der Mächte aus, unterwerfen sie sich, so sind sie ihres
Schicksals bei der Kaiserin sicher, vorausgesetzt, daß letztere
noch einen Schimmer von Macht besitzt. Gesetzt, daß sie
als Ende ihrer Ausflüchte sich entschließen, einen Vertrag
zu unterzeichnen, so wäre das eine bloße Förmlich-
keit, aber keine Lösung. Ein Theil der Bedingungen
wird niemals durchgeführt werden, weil sie thatsächlich
unausführbar sind. Man schafft die Boxer nicht durch
Erlass- ab, ebensowenig wie man der Anarchie in Frank-
reich durch Maueranschläge ein Ende setzt. Es sei ver-
geblich, die Einfuhr von Waffen und Kriegsmaterial in
ein Land von 450 Millionen Einwohnern zu untersagen.
China wird euere Ingenieure statt euere Erzeugnisse kaufen
und wird selbst anfertigen, was man ihm nicht mehr ver-
kaufen kann. Was die schuldigen Prinzen betrifft, so
wird man sie niemals hinrichten, es sei denn, durch
Depeschen, so wie man bereits mehrere von ihnen auf
diese Weise verbannt hat und Selbstmord hat verüben
lassen. Diese Prinzen befinden sich vortrefflich, sie haben
nicht nur ihr Leben, sondern auch ihren Einfluß bei-
behalten, aber selbst wenn dem anders wäre und wenn
eine Abmachung zu Stande käme, so wäre es immer mit
der Absicht, sich ihr sobald als möglich zu entziehen. Die
Abmachung wäre nur eine amtliche Lüge. Es wäre kein
Friede, sondern nur ein Waffenstillstand von
einigen Monaten oder einigen Jahren, je nach der Stärke
der Truppen, die Jhr für die Erhaltung des Friedens in
China lassen wollt. Der Gesandte ist vollständig über-
zeugt, daß man den Kaiser möglichst bald der Macht der
Kaiserin entziehen solle, denn von dem Lag au, wo der
Kaiser wieder frei und rechtsfähig ist, könnte Europa an
ihm einen schätzbaren Mithelfer finden.
Die Auslassungen des Gesandten zeigen, mit welchen
Schwierigkeiten die verbündeten Mächte vielleicht zu kämpfen
haben werden. Als einziges Mittel, dieser Schwierigkeiten
Herr zu werden, bleibt nächst der Einigkeit der Mächte
eine kluge Rücksichtnahme auf die Eigenheiten der Chi-
nesen, die nicht mit dem Maßstab Europas gemessen werden
dürfen.

Deutsches Reich.
— In Berlin trat am 15. d. der erste deutsche
Handwerks- und Gewerbekammertag zusammen.
Die Versammlung nahm einen Antrag betreffend Organi-
sation des deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages
an. Der Vorort wird ersucht, gemeinsam mit einem Aus-
schuß die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift zu bewerk-
stelligen.
— Den Entwurf von Vorschriften über den Klein-
handel mit Garn hat der Bundesrath im wesentlichen
in unveränderter Fassung angenommen. Als Termin für
das Inkrafttreten des Gesetzes ist nach der Augsb. Abdztg.,
den Wünschen der Betheiligten entsprechend, der 1. Januar
1903 vorgesehen.
— Der Kandidat der deutschen Katholiken im Kreise
Meseritz-Bomst, Probst Krzc sins ki, sendet der Kölnischen

Sie trat zu dem Stuhl, den er ibr gereicht; sie letzte sich
nicht, stützte nur eine Hand auf die Lehne und blieb mit
niedergeschlagenen Augen vor ihm stehen.
Er legte den kleinen Papierftreifen, den er vor einer
Stunde gefunden hatte, vor sich auf den Tisch.
„Wollen Sie die Güte haben, dieses zu betrachten?" sagte
er. „Sie haben diese Worte vor dreieinhalb Jahren in der
kleinen Hütte in Summerton geschrieben, in der Hauptmann
Pommerry starb.
Sie bückte auf das Blatt nieder und schwieg.
Mitleidslos begann Grävener wieder: „Ist das Ihre
Handschrift?"
„Ja."
„Vor drei Tagen richtete ich eine Frage an Sie, Fräulein
Verrell. Ich sagte Ihnen, daß ich Ihrer Antwort unbedingt
Glauben schenken würde. — Es war ein thörichtes Ver-
sprechen — ich bin nicht im Stande gewesen, es zu halten,
Aber — ich hatte das Zutrauen, — das kindische Zutrauen
— daß eine Dame mit so offenem lieblichen Gesicht die
Wahrheit sprechen müßte, wenn man sie darum bäte. Ich
bat Sie. mir eine Frage mit Ja oder Nein zu beant-
worten; — Sie sagten „Nein" und — sprachen eine Lüge
aus."
„Sie denken schlecht von mir," sagte sie nach einer Pause;
«und das ist natürlich — und doch verdiene ich es nicht, daß
Sie mich so hart verurtheilen. Ja — ich habe neulich die
Unwahrheit gesprochen; ich hin heute nur hierher gekommen,
um Ihnen dieses Geständniß zu machen."
„Mit diesem Beweise" — Grävener zeigte kalt auf das
Blatt Papier vor ihnen — „mit diesem Beweise Ihrer
Schuld vor uns, ist das Geständniß unnötig."
„Ich wußte nicht, daß Sie den Beweis hatten."
Er schwieg.
„Herr Grävener, ich hoffe, Sie glauben mir, daß ich letzt
die Wahrheit sage."
„Wenn man einmal getäuscht wurde, verliert man leicht
den Glauben. Doch — nehmen wir an, ich traue Ihnen

Volkszeitung folgende Erklärung: Unter Berufung auf das
Preßgesetz, zur Wahrung meiner pricsterlichen Ehre und
im Interesse der Wahrheit bitte ergebenst um gefällige
Aufnahme folgender Zeilen: In meinen fünf Wahlreden
sprach ich nur wenig und stets mit der größten Hoch-
achtung von der geistlichen Behörde; eine Herausforderung
lag mir selbstverständlich fern. Somit muß ich annehmen,
daß man Se. Erzbischöflichen Gnaden irrthümlich
unterrichtet hat über mein Auftreten, welches stets
loyal und streng dem kirchlichen Standpunkte ent-
sprechend war.
— Die Franks. Ztg. meldet: Unter dem Vorsitz von
Dr. Georg Hirth in München hat sich ein Ausschuß zur
Sympathiebezeugung für den Burenpräsiden ten
Krüger gebildet, dem in Berlin Hermann Sudermann,
Ludwig Fulda, Hans v. Hopfen und Andere angehören.
Der Ausschuß hat einen entsprechenden Aufruf erlassen.
— Die nationallib. Fraktion des Reichstags
hat sich vor Beginn der Eröffnungssitzung der Session
konstituirt und den Fraktionsvorstand der verflossenen Ses-
sion wiedergewählt. Vorsitzender ist der Abg. Bass er-
mann, stellvertretender Vorsitzender Abg. Büsing; die
übrigen Mitglieder des Vorstandes sind die Abgeordneten
Dr. Blankenhorn, Dr. Deinhard, Dr. Hasse, Frhr. Heyl
zu Herrnsheim, Möller-Duisburg, Dr. Paasche und Dr.
Sattler. Zum Geschäftsführer der Fraktion wurde der
Abg. Kraemcr wiedergewählt und zu Schriftführern die
Abgg. Beck-Heidelberg, Dr. Esche, Dr. Hieber und Dr.
Semler.
— Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Ver-
ordnung betr. die Rechtsverhältnisse in den deutschen
Schutzgebieten, die am 1. Januar 1901 in Kraft tritt.
Die Verordnung umfaßt 14 Paragraphen und stellt die
Angehörigen fremder farbiger Stämme den Eingeborenen
gleich, soweit nicht der Gouverneur mit Genehmigung des
Reichskanzlers Ausnahmen fcstsetzt. Japaner gelten nicht
als Farbige. Die Verordnung setzt Abänderungen des Ge-
setzes über die Konsulargerichtsbarkeit bei Grundstücken und
Bergwerkseigenthum fest, gibt Vorschriften und Gesetze
über den Schutz von Werken der Literatur, Kunst, Erfin-
dungen rc. und ihre Anwendung, führt die Staatsanwalt-
schaft ein, regelt die Bestimmungen des Civil- und Straf-
prozesses und hebt die bisher für die einzelnen Gebiete
geltenden Sondcrbestimmungen auf.
— Nach offiziösen Mittheilungen sind von den für
die deutschen Truppen in China gekauften 3050 australi-
schen Pferden auf der Fahrt von Australien nach China
etwa 500 zu Grunde gegangen. Den größten Verlust
hatte das erste Transportschiff zu erleiden, das 500 Pferde
an Bord hatte, davon aber nicht weniger denn 300 in-
folge eines schweren Taifuns verlor. Von San Francisco
sind für die deutschen Truppen rund 2000 Pferde ge-
liefert worden, die, soweit bisher bekannt geworden ist, die
Ueberfahrt nach China gut bestanden haben. Alle Pferde
waren bereits an den Sattel gewöhnt oder zum Ziehen
benutzt worden, sodaß zu erwarten ist, daß sie im Felde
gut zu gebrauchen sein werden. Aus Deutschland sind,
allerdings unter Anwendung sehr hoher Kosten, 26 aus-
erlesene Offizierspferde mit nach China genommen worden;
sie haben trotz der großen Gefahren, die mit der Durch-
fahrt durch das Rothe Meer verbunden sind, die Ausreise
nach China gut überstanden. Von 200 französischen Pfer-
den, welche die Fahrt über das Rothe Meer machen muß-
ten, sind gegen 60 Pferde zu Grunde gegangen.
— Die Ausdehnung der Feldpostanstalten in
China hat eine neue Stellenbesetzung für die weiteren
Beamtenverstärkungen des ostastatischen Expedtlionscorps
dieses Mal. Jhr gesunder Verstand sagt Ihnen, nach
längerer Ueberlegung, daß ich ein Mittel finden würde, die
Wahrheit zu entdecken. Jhr Verstand gab Ihnen zweifellos
ein, daß diese Lüge weder nutzbringend noch rathsam war."
Röthe und Blässe wechselten auf des jungen Mädchens
Antlitz. Sie blickte Georg fest an.
„Herr Grävener — Sie sagen mir harte Worte — Worte»
die ich kaum ertragen kann."
„Ich spreche offen."
„Sie glauben mir nicht," sagte sie, vor Erregung zitternd;
„es hat daher keinen Zweck, daß ich Ihnen sage, was ich
Ihnen sagen sollte —"
Die Stimme versagte ihr, sie hatte Mühe» sich aufrecht zu
erhalten.
„Und doch — Sie müssen mich anhören — Sie müssen
mir glauben l" rief sie eifrig, fast flehend.
„Ich bin bereit, alles zu hören — alles, was Sie mir zu
sagen haben."
„Es ist wahr, daß Sie mich in jener Nacht in Summer-
ton gesehen haben; mir haben Sie gestaltet, Hauptmann
Pomerry zu sprechen — das ist alles wahr. — Aber, eS ist
auch wahr, daß ich Hauptmann Pomerry ebenso gleichgiltig
war. wie er mir — durchaus wahr! Wenn Sie mir nun
glauben, wenn Ihre gute Meinung von mir wieder hergestcllt
ist — darf ich dann Marks Liebe weiter hinnehmen? Darf
ich seine Frau werden, seinen Namen führen?"
„Das sind Fragen, Fräulein Verrell, die nur Sie allein
beantworten können."
„Ich wußte damals, was Sie von mir dachten; ich konnte
es Ihnen nicht verargen, daß Sie mich veruriheilten. Und
doch — Sie haben mir bitteres Unrecht gethan — Sie be-
fanden sich in einem Jrrthum."
(Fortsetzung folgt.)
 
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