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Heidelberger Zeitung — 1900 (Juli bis Dezember)

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Nr. 228-254 (01. Oktober 1900 - 31. Oktober 1900)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37614#0381

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Anschluß Nr. 82.

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Kr. 239. Erstes Klatt.

Ssmstsg, dm 13. Oetsllkr

190«.

Hebung der Neckarschifffahrt.
)!( Stuttgart, 12. October.
h . ^"ter dem Vorsitze des Geh. Hofraths Dr. von Jobst
für ?-^rn auf dem hiesigen Rathhause das Komitee
Uh Hebung der Neckarschiffsahrt zusammen,
s. °te weitere Behandlung der gedruckt vorliegenden Zu-
nlUlensiellung der Untersuchungsergebnisse zu besprechet^,
tz. Der Zweck der Untersuchung bestand darin: unter
h,?iegung der hydrotechnischen und der Verkehrsverhäll-
^ endgiltig festzustellen, ob die Wasserstraße von
Anheim—Eßlingen durch dicKanalisirung gründ-
l cy

^rdx

verbessert und konkurrenzfähig gemacht

Ulf

Q,-en kann, und ob die Erbauung und der Betrieb eines
, Hteusenkanals — unter der Voraussetzung, daß die An-
E von den betheiligten Regierungen ä konäs xsräu
-i.r Fälle übernommen werde — Aussicht aus Er-
Eng einer Rente hat.
d Zur Klarlegung dieser Frage wurden in den letzten
^ Jahren verschiedene Gutachten cingeholt, so von
^Ualntmann Specht-München, der ein eingehendes Projekt
«arbeitete, vom Oberbaurath Schaal - Stuttgart, dem
- ^iarbenen Direktor der Heilbronner Kettenschleppschiff-
artzgxsegschaft Harltung, dem Schifffahrtsdirektor a. D.
^chwarz-Stuttgart und dem Schifffahrtskommissär Hoff-
^vn-Heilbronn. Auf Grund dieser Gutachten gelangt die
^ Versuchung zu dem Schlüsse: Nach den verschiedenen
^ Übungen ist für die Strecke Mannheim—Eßlingen die
Quellung eines Großschifffahrtsweges mit 2m
"sstrttefe im Wege der Kanalisirung des Neckars aus-
r^arbar. Die Baukosten würden sich auf 40 Mill.
ark belaufen; diesem Aufwand gegenüber ließen sich
die Kanalisirung neue Wasserkräfte gewinnen,
einen Hoffnungswerth von 2 6 Mill. Mark dar-
^Ue„. Die Selbstkosten des Kohlentransportes (für
. Hlevper und Frachtkahn ohne die Nebenkosten würden
M 10t für die Strecke Mannheim—Heilbronn 14.42 Mk.,
die Strecke Mannheim—Cannstatt 25.57 Mk. betragen.
^ Vergleich dazu stellen sich die heute für diese
^ Eecke Menden Frachtsätze auf 27 und 40 Mk. Hier-
betrüge für die Strecke Mannheim—Heilbronn die
Mchtermäßigung nahezu 50 Proz., für die Strecke
^eilbronn—-Cannstatt 30 Proz. Auch würde der Fahr-
sobald sich die Schifffahrt entwickelt hätte, noch eine
Mge Schifffahrtsabgabe tragen können.
I. Diese Untersuchungs-Ergebnisse sind in einer von Pros.
. ^ Huber verfaßten Denkschrift von 138 Seiten zu-
Euiengefaßt, welche Ende dieses Monats erscheinen wird.
M enihält als erstes Kapitel zunächst einen geschichtlichen
Mckblick auf die Entwickelung der Neckarschifffahrt, geht
5 Weiten Kapitel auf den gegenwärtigen Stand der
Schifffahrtsstraße und des Schifffahrtsbetriebs über. Hier
°Mrnl die Verbesserung der Anlage, des Betriebs, der zu
^blende Schiffstyp, die Höhe der Baukosten und der
^hrbedienung, der Ersatz aus den zu gewinnenden Wasser-
Mftn, die voraussichtliche Frachtmenge zur Behandlung.
Schluß bildet die Darlegung der Bedeutung einer
Eigen Wasserstraße und gut ausgerüsteter Häfen für die
Wohlfahrt von Stadt und Land, sowie die Besprechung
stnanz- und volkswirlhschaftlichen Rentabilität und der
^fürchtungen, welche hinsichtlich der Landwirthschaft und
Es Eiscnbahnrente erhoben werden; dabei wird ins-
Eivndere untersucht, inwiefern Eisenbahn und Wasserstraße
für die sich je länger je mehr eine höhere Funktions-
Eilung nolhweudig macht — den Beruf haben, sich
^ genseitig zu ergänzen und zu fördern.
. In der gestrigen Versammlung nun war das Komitee
Mi« einig, daß das Projekt für die Entwickelung
Heilbronns, Eberbachs und der kleineren Neckarorte, in
weiterer Folge auch für Cannstatt, Eßlingen und Stutt-
zu große Tragweite hat, als daß man
Echt auf der begonnenen Bahn fortfahren und fort-
gesetzt versuchen sollte, die bctheiligten Neckaruferstaaten
Ewie die öffentliche Meinung für die Ausführung des
Projektes zu erwärmen. Man beschloß, die Denkschrift
Machst den Regierungen mit der Bitte zu übergeben, das
Er alle Neckarorte und ihre künftige Entwickelung hoch-
wichtige Projekt näher zu prüfen, und den bctheiligten
weisen nahezulegen, demselben ihr Interesse zuzuwendeu.

Deutsches Reich»
, — Das vom Kaiser bei der Feier auf der Saal-
gvrg an Professor Theodor Mommsen-Charlotten-
"vrg gesandte Telegramm lautet: „9?ti6oäoro Llommssuo,
Erti^nitatum romauarum mvastiAntori moomxaralM,
stbo-vtorii saalfturASNsis ftmäamonta Moisns salutsm
Eoit st Aratias LAit Liuilemus Osrmanorum imperator."
(Zu deutsch: Wilhelm, der Deutschen Kaiser, entbietet, in-
hein er den Grundstein zum Prätorium der Saalburg legt,
Dheodor Mommsen, dem unvergleichlichen Forscher römischer
^iterthümer, seinen Gruß und Dank.) Mommsen er-
widerte: „Oermnllorum prmcipi tam mazsstato <juam
vumanitats Kratias a^it arrti^uarius listrsiburAsnsis."
(Zu deutsch: Dem Fürsten der Deutschen an Majestät und
gv Huld sagt der Alterthumsforschcr zu Lietzelburg fChar-
lottenburg^j seinen Dank.)

— Nachdem schon vor einiger Zeit Nachrichten über
den unbefriedigenden Gesundheitszustand der Kai-
serin Friedrich in die Oeffentlichkeit gedrungen waren.
Nachrichten, denen anfangs offiziöserseits widersprochen
wurde, wird man nach den neuesten Mitthcilungen über
den Entschluß des Kaiserpaares, wegen des Befindens der
Kaiserin Friedrich den Besuch in Elberfeld u. s. w. zu
verschieben, eine ernste Erkrankung der Mutter des Kaisers
leider als eine nicht wegzuleugnende Thatsache ansehen
müssen. Die Meldungen über die Natur der Erkrankung
gehen noch auseinander, doch scheint es sich nach allem,
was man hört, um ein schweres inneres Leiden zu
handeln. Die Kaiserin Friedrich, die seit zwölf Jahren
Wittwe ist, wird am 21. November d. I. ihr sechzigstes
Lebensjahr vollenden. — Wie die Voss. Ztg. hört, ist der
Berliner Professor Renvers zu der Kaiserin Friedrich
berufen worden.
— In Elberfeld herrschte, wie von dort tele-
graphirt wird, große Aufregung, weil der Kaiser die
Theilnahme an der Eröffnung der Schwebebahn, mit Rück-
sicht auf das Befinden der Kaiserin, abgesagt hat. Die
Oberbürgermeister von Elberfeld und Barmen begaben
sich nach Homburg v. d. H., um günstigeren Bescheid zu
erlangen. Tausende umlagerten das Elberfelder Rath-
haus und harrten der Ankunft von Nachrichten. Dann
wurde das Telegramm des Oberbürgermeisters Funck ange-
schlagen: „Ihre Majestäten hoffen, den Besuch in
Barmen-Elberfeld in der letzten Oktober Woche aus-
zuführen, wenn die Verhältnisse es gestatten." Bei den
Optimisten gab es nun Hurrah und Hoch, bei den Pessi-
misten Enttäuschung und Zweifel.
— Der Kreuzztg. zufolge ging dem Bundesrath eine
Vorlage betreffend die Festsetzung der Gebühren für die
Beförderung der Nebenblätter und außergewöhn-
lichen Beilagen von Zeitungen zu.
— Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Bekanntmachung,
daß die in Futschung und Kankau (China) errichteten
deutschen Po stanstaltcn in Wirksamkeit getreten sind.
Baden. L.6. Karlsruhe, 12. Okt. Wie die Bad.
Lztg. vernimmt, ist eine neue Verordnung in Sicht,
durch welche die kaum erst in Kraft getretene Aus-
führungsverordnung zum Bürgerl. Gesetzbuch für
Baden wieder abgeändert werden soll.
Karlsruhe, 12. Okt. Erzbischof Dr. Nörber
richtete einen Erlaß an den Klerus der Erzdiöz-se, in dem
er das Rundschreiben der Fulda er Bischofs-
konferenz zur sorgfältigen Erwägung und gewissen-
hafter Beobachtung empfiehlt. „Schon jetzt hat sich gezeigt,"
so heißt es in demhErlaß, „daß das Wort „christlich" (bei
den Gewerkschaften) nur ein leerer Schall und Aushänge-
schild ist, und daß die Bewegung mit unausbleiblicher
Konsequenz nur der Sozialdemokratie zu Gute kommen
kann." Der Erzbischof ermahnt sodann den Klerus, das
„offizielle Programm", die Encyklika „Koruna novaruiu"
vom 17. Mai 1891 gründlich zu studiren. „Sammelt
alle katholischen Arbeiter in katholischen Arbeitervereinen
und leitet dieselben nach den Anweisungen des Hl. Vaters.
Wenn die kathol. Arbeiter sich zusammenschließen, dann
bilden sie eine Macht, die nicht bei Seite geschoben und
deren Stimme nicht überhört werden kann. ..." Das ist ja
recht schön gesagt, aber wer hat in Wirklichkeit den christ-
lichen Arbeitern den Weg zur Sozialdemokratie gezeigt?
Das war der Herr Pfarrer Wacker. Wenn jetzt die
christlichen Gewerkschaften als erstrebenswerthes Ziel die
Bereinigung mit den sozialdemokratischen Arbeitern pro-
klamirten, so braucht man sich darüber in Centrums-
kreisen gar nicht sonderlich zu verwundern, zumal in
Baden, wo der Führer des Centrums es vor keiner Wahl
unterließ, mit Fettschrift im Beobachter die Arbeiter' darauf
aufmerksam zu machen, daß die Sozialdemokraten bei
weitem nicht so schlimm seien, jals die Nationalliberalen
und wo Centrumswahlmänner einem Sozialdemokraten
zum Siege verhalfen. Wenn der Herr Erzbischof in seinem
Erlaß auf derartige Vorgänge hingewiesen und seinen
Klerus vor allem einmal davor gelparnt hätte, für die
Wahl eines Socialdemokraten direkt oder indirekt einzu-
treten, so würden wir uns davon weit mehr versprechen,
als von dem Rundschreiben der Fuldaer Konferenz. Es
ist oft genug gesagt jworden, Herr Wacker - werde einen
augenblicklichen Erfolg mit einem lange nachwirkenden
Schaden zu bezahlen haben. Diese Voraussage beginnt sich
zu erfüllen.
8 Schwetzingen, 12. Okt. Nächsten Sonntag Abends 8
Uhr findet im Saale zum „Wilden Mann" eine Versammlung
des „Bundes der Landwirthe" statt, in welcher Herr
Ropers aus Mannheim über das Thema: „Was dem deutschen
Bauer Noth thut" sprechen wird.
Bayern. Der Redakteur der in Augsburg er-
scheinenden sozialdemokratischen Volkszeitung, Genosse
Rollwagen, der in mehreren Artikeln die Freiwilligkeit der
vom 3. bayer. Infanterie-Regiment abgegebenen China-Frei-
willigen angezweifelt und dabei das Offizierkorps des ge-
nannten Regiments beleidigt hatte, wurde zu 300 Mark
Geldstrafe verurtheilt.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
RevisiouSvorstand beim Katholischen Oberstiftungsrath, Rechnungs-

rath Stefan Rapp, den Charakter als Oberrechnungsrath ver-
liehen.

Ausland.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 11. Okt. Beim Empfang
der Großherzogin von Toscana und ihrer drei
Töchter that der Papst Aeußerungen, die großes Auf-
sehen erregen. Er bezeichnete die Zustände in Oesterreich
als sehr traurig und führte sie auf Menschenfurcht und
Energielosigkeit hochgestellter, einflußreicher Persön-
lichkeiten Oesterreichs zurück. Offenbar ist das die Ant-
wort des Papstes auf die dem Erzbischof Stadler von
Serajewo ertheilte Rüge.
Asten. Feldmarschall Graf Walde rsee hat am 27.
September den Oberbefehl über die Verbündeten Truppen
in Petschilt übernommen. Bei der Befehlsübernahme
äußerte er:
Es erfüllt mein Herz mit Stolz und hoher Freude, daß ich
an die Spitze so ausgezeichneter Truppen gestellt bin, die schon
rühmliche Beweise ihres Heldenmuthes gegeben haben. Wohl
wissend, daß ich mit einer schwierigen Aufgabe betraut bin, habe
ich die feste Ueberzeugung, daß es mir schnell und sicher gelingen
wird, mit Hilfe so bewährter Truppen das mir gesetzte Ziel zu
erreichen, jetzt, da diese Truppen unter einem einzigen Führer
vereinigt sind.
— Der Berichterstatter der Temps telegraphirt aus
Tientsin vom 11. Oktober: Seit dem kaiserlichen Erlaß,
der die Schuld gewisser chinesischer Würdenträger aner-
kennt, sind zehn Prinzen, die am Aufstand der Boxer
bctheiligt waren, degradirt oder ihrer Titel und Pen-
sionen für verlustig erklärt worden. — Im Innern Chinas
sollen die Unruhen fortdauern. — Was Südchina anbe-
trifft, so ist noch nicht zu übersehen, ob die von der Drei-
faltigkeitsgesellschaft ausgehende Bewegung sich fortsetzen
und verstärken wird und gegen wen sie sich eigentlich richtet.
— Die sonstigen Nachrichten aus China sind ohne Belang.
Afrika. King-Williams-Town, 12. Okt. Das
Blatt Mercury veröffentlicht eine Depesche aus Bethulie,
laut deren die Buren vorgestern einen Vorposten von 12
Milizsoldaten gefangen nahmen. Vier Engländer und auch
vier Buren wurden verwundet. Die Buren zerstörten
600 Meter der Eisenbahnstrccke nördlich von Bethulie.
Amerika. Washington, 12. Okt. Gestern theilte
General Chaffee dem Kriegsdepartement telegraphisch aus
Peking mit, daß Li-Hung-Tschang als Vertreter der
Provinzialregicrung in Tientsin die Zurückerstattung
der Kriegsbeute im Werthe von 278 000 Dollars ver-
lange, welche die amerikanischen Truppen bei der Zetstörung
des kaiserlichen Schatzes (in der kaiserlichen Bank in Peking?)
an sich nahmen. Die Depesche Chaffees wurde dem Staats-
departement übermittelt, wo man nicht glaubt, daß die
Beute jetzt wieder den Chinesen ausgehändigt wird, aber
nicht zweifelt, daß der Betrag bei der endgiltigen Regelung
der Dinge in China demselben gut geschrieben wird.

Zum Prozeß Plank
erhält die Bad. Landesztg. noch folgende authentische Mittheilung:
In dem Bericht über den Prozeß Plank sind als Kläger
lediglich die Kinder des verstorbenen Kammersängers Fritz Plank
angeführt, während die Klage auch namens des Allgemeinen
deutschen Versicherungsvereins in Stuttgart erhoben worden ist.
Bei diesem Vereine war nämlich der Kammersänger Fritz
Plank gegen Unfall versichert und infolge davon haben die Kinder
die Summe von 19800 Mark ausbezahlt erhalten. Der Ver-
sichernngsverein hat sich dann alle Ersatzansprüche, welche den
Kindern aus dem Unsalle ihres Vaters gegen Dritte zustehen
könnten, bis zu 19800 abtreten lassen.
Deshalb verlangt der Versicherungsverein mit der Klage die
ersten 19800 für sich, sodaß also die Kinder selbst erst An-
sprüche machen können, wenn der Versicherungsverein, im Falle
rechtskräftiger Verurtheilung der Beklagten, diese Summe er-
halten hat.
Was die Anerbietung der Generalintendanz der Großh. Civil-
liste anlangt, so hat sich die Hofverwaltung, falls es zum Rechts-
streite nicht käme, verpflichtet:
1. Rechnungen in Höhe von 1024.55 zu begleichen.
2. Als Pauschalsumme zur Bestreitung der übrigen Kosten
der letzten Krankheit und der mit dem Tode der Eheleute Plank
in Zusammenhang stehenden sonstigen Ausgaben, sowie der
Nachlaßschulden 3500 zu bezahlen.
3. Zur Ermöglichung der Fortführung des Haushaltes den
vier Töchtern mit der Verpflichtung zur Aufnahme der Brüder,
soweit sie sich in Karlsruhe vorübergehend aufhalten, beginnend
vom 15. Februar 1900 ab auf drei Jahre, somit bis zum
15. Februar 1903, einen Zuschuß von monatlich 300 somit
jährlich 3600 und insgesammt 10800 zu gewähren.
4. Nach Ablauf dieser Zeit der am 8. September 1885 ge-
borenen und somit noch minderjährigen Rosa Klara Plank
behufs ihrer weiteren Ausbildung auf zwei Jahre, also bis zum
15. Februar 1905, eine monatliche Rente von 100 oder jähr-
lich 1200 zusammen also 2400 zu gewähren.
5. Ueberdies dem am 23. Februar 1883 geborenen Sohne
Heinrich Plank als Beitrag zu den Kosten seiner Unterbringung
in einem auswärtigen Pensionate, bezw. für dessen Ausbildung
vom 1. April 1900 an auf die Dauer von drei Jahren, somit
bis 1. April 1903, eine in monatlichen Theilbeträgen zahlbare
Rente von jährlich 600 also zusammen 1800 ^ zu bewilligen.
6. Den erwachsenen Söhnen Fritz, Rudolf und Hugo Plank
als einmalige Beihilfe für den Uebergang in eine Erwerbs-
thätigkeit je 500 zusammen also 1500^-, sofort auszubezahlen.
Die Rente der vier Töchter von monatlich 300 sollte
unter allen Umständen vis zum 15. Februar 1903 zur Auszah-
lung gelangen und somit den übrigen Zuwachsen, wenn etwa bis
dahin eine der Bezugsberechtigten wegfallen sollte, wohingegen
die übrigen Bezüge den Charakter persönlicher Zuwendungen
haben sollten.
Diese Zusage wurde an die Bedingung geknüpft, daß die
Plank'schen Kinder auf alle weiteren Ansprüche Verzicht leisten
und sich dadurch als avgefunden erklären, und daß es weder von
 
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