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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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Januar (Nr. 1 - 14)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0025

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WocheiMatl
für die Bezirke


^lo. 6. ÄnnNag, 12. Januar 1867.

N^" Erscheint Dienstag, Donnerstag und S a in st a g. — Preis : vierteljährlich -16 kr., unter Vorauszahlung. —
Anzeigen werden die einspaltige Zeile oder deren Nauru mit 2 kr., die zweispaltige Petitzeile mit 7t kr. berechnet.
Man abonmrt sich in Schwetzingen bei der Expedition dieses Blattes, in H 0 ck c n h e i m bei Herrn P. Drechsel und in Philipps b u r g
bei Herrn Anton Reichert. Beide Herren sind bereit, Anzeigen für das Wochenblatt zu befördern.
Die Boten haben für das lleberbringen des Blattes monatlich 2 kr. anzusprechcn.

Ne neste Nachrichte n.
Merlin, 10. Jan. Die Morgenblätter veröffentlichen ein
Bismarck'sches Rundschreiben an die Vertreter Preußens im
Ausland. Dasselbe betont ein gutes Einvernehmen Preußens
mit allen Staaten, auch mit Dänemark und Holland, ungeach-
tet der Nordschleswiger und Luxemburger Frage. Der Friede
erscheint gesichert. Preußen könne sich daher ohne äußere Sor-
gen der bedeutsamen Arbeit der Neubildung Deutschlands über-
lassen. - (Krlsh. Z.)
Koöurg, 10. Jan. Die „Koburger Zeitung" widerlegt
offiziös die Zeitungs-Nachricht, daß die thüringischen Fürsten
zu Gunsten des Großherzogs von Weimar abzudanken beab-
sichtigen sollen. (Krlsh. Z.)

Die Zustände in Mcrika.
Wir glauben dieselben nicht besser schildern zu können, als
wenn wir unsern Lesern das Schreiben des Kaisers Maximi-
lian an seinen ersten Minister, Herrn Larez, mittheilen, wie
es von französischen Blättern gebracht wird. Die Verwirrung
der dortigen staatlichen Zustände und die ganze Traurigkeit der
persönlichen Lage des Kaisers ist offen und ergreifend darin
ausgedrückt. So nimmt zum zweiten Male in diesem Jahr-
hundert der ehrgeizige und herrschsüchtige Eroberungszug eines
Napoleon ein schmähliches Ende. Das Schreiben lautet:
Mein lieber Herr Larez! Die Bedenklichkeiten der jetzigen
Lage unseres Landes hat uns die Räthe der Krone um uns
rufen lassen, damit wir von ihrem klaren und weisen Urtheil
unterstützt auf gesetzlichem Wege zu einer Lösung der gegen-
wärtigen Krisis gelangen könnten. Eine schwere Pflicht ist
uns jetzt auferlegt, aber wir hegen die innige Ueberzeugung,
daß das Wohl des Vaterlandes ihre Erfüllung erheischt. Neüch
einer Ueberlegung, die von allem Parteigeist und jeder Leiden-
schaft frei ist, nach einer langen und gewissenhaften Prüfung
der Verhältnisse, sind wir dazu gelangt, zu glauben, daß es
unsere Pflicht sein könnte, der mexikanischen Nation die Ge-
walt wieder zurückzugebeu, die sie uns anvertraut hatte. Fol-
gendes sind die Gründe, die uns in dieser Ansicht bestärken:
1) Der Bürgerkrieg dauert beständig fort, wir gestehen
dies mit Schmerzen; er bezeichnet mit dem Blute von Tausen-
den unserer Landsleute die Gegenden, die von ihm heimgesucht
werden, und seine Ausdehnung wird von Tag zu Tag größer.
2) Die Feindseligkeiten der Vereinigten Staaten gegen
das monarchische Prinzip spricht sich alle Tage deutlicher aus.
3) Unsere Bundesgenossen haben erklärt, daß es ihnen
aus politischen Rücksichten unmöglich ist, uns noch länger ihre
Unterstützung angedeihen zu lassen, und wir haben sogar in

letzterer Zeit erfahren, daß zwischen der Regierung Frankreichs
und derjenigen der Vereinigten Staaten vorläufige Unterhand-
lungen stattgefunden haben, deren Zweck ein Einverständnis;
ist, dem Bürgerkrieg ein Ende zu machen, welcher so lange
unser Land verwüstet hat.
Im Hinblick auf die Meinung der großen Mehrheit des
amerikanischen Volkes würde man, so sagt man uns, nur zum
Ziel gelangen, indem man, mit Unterstützung dieser beiden
Mächte, eine neue Negierung republikanischer Form gründete.
Obgleich es der Vorsehung gefallen hat, das Glück unseres
häuslichen Herdes zu vernichten, obgleich unser Muth und unsere
Kraft dadurch schwer geprüft worden sind, so würden wir doch
nicht einen Augenblick zaudern, alle Opfer für das Glück des
Vaterlandes zu bringen, wenn nicht sehr wohl begründete Be-
fürchtungen hegten, zu glauben, daß unsere Persönlichkeit ein
Hinderniß für die Beruhigung des Landes ist. Aus dieser
Ursache haben wir den Ministerrath und den Staatsrath zu-
sammcnberufen, die uns bereits so viele Beweise ihres Einver-
ständnisses und ihrer Treue gegeben haben, um eine Lösung
für die Schwierigkeiten zu finden. Maximilian.

Baden.
Die. „Karlsr. Ztg." bringt folgende Dienstnachrichten:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben mit höchster
Entschließung aus großh. Staatsministerium vom 12. Oktbr.
v. I. aus der Zahl der von dem Hrn. Erzbischof der großh.
Staatsregierung vorgeschlagenen drei Bewerber den Pfarrer
Johann Weber in Kürzell auf die katyol. Pfarrei Iffezheim,
Dekanats Ottersweier, gnädigst zu designiren geruht, und ist
derselbe am 29. Novbr. v. I. kirchlich eingesetzt worden.
Mit Entschließung vom 14. Dezbr. 1866 hat der evang.
Oberkirchenrath der Seitens der Grund- und Patronatsherr-
schaft Rüdt von Collenberg-Eberstadt erfolgten Präsentation
des Pfarrers Heinrich Hagenmayer in Kälbertshausen auf die
evang. Pfarrei Eberstadt, Dekanats Adelsheim, die kirchenobrig-
keitliche Genehmigung ertheilt.
Se. Excellenz der Herr Erzbischof hat die Pfarrei Hettin-
genbeuern, Dekanats Walldürn, dem Pfcirrverweser Franz Jo-
sef Ries daselbst verliehen, und ist derselbe am 5. Dezbr. v.
I. kirchlich eingesetzt worden.
Se. Excellenz der Herr Erzbischof hat die Pfarrei Schlit-
tern, Dekanats Lahr, dem Pfarrer Franz Aaver Ochs von Ulm
verliehen, und ist derselbe am 11. Dezbr. v. I. kirchlich ein-
gesetzt worden.
Se. Excellenz der Herr Erzbischof hat die Pfarrei Men-
zenschwand, Dekanats Waldshut, dem Pfarrer Aloys Hettich
in Söllingen verliehen, und ist derselbe am 18. Dezbr. v. I.
kirchlich eingesetzt worden.
 
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