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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1867

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September (Nr. 105 - 116)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30181#0459

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Gr. Urriversitätsbibl in Heidelberg
(Frei-Eremplar.j

Wochenölatt

für die Bezirke

Schwetzingen nnd Philippsbnrg.

^0. 107. fl- SamNm,. 7. Scpknnbcr 1867.
Erscheint Dienstag, Donnerstag nnd Samstag. Während der Hopfensaison in den Awischentagen ein Extrablatt.
Anzeigen werden'die einspaltige Zeile oder deren Raum mit 2 kr., die zweispaltige Petitzeile mit 4 kr. berechnet.
Alle Postanstalten nehmen Bestellungen an. Die Boten erhalten 2 kr. monatlich.

Hopfenberichte
des LarrdwirLhschaftl. Vereins.

Schwetzingen. Hopfcnpreis vom 5. Septembr. 1867.
Durchschnittspreis 73 fl. — kr. per Ctr.
Höchster Preis 76 fl. — kr. „ „
Niederster Preis 70 fl. — kr. „ „ geringe W.
Verkauft und auf der Stadtwaage abgewogen wurden
19 Ctr. 78 Pf.

Hopssnnachricht§n.
* Schwetzingen, 6. Sept, Das „Landw. Wochenbl."
No. 36 enthält einen Bericht aus Durlach, welcher, da er an
Unrichtigkeiten leidet, eitler Berichtigung bedarf. Es ist in
diesem Artikel bemerkt, daß der landw. Bezirksvcrein des Pfalz-
gaues direkt verschiedene Blätter und Telegramme, bezüglich
der jedesmaligen Hopfenlage beziehe. Dies ist zwar allerdings
richtig, unrichtig dagegen, daß dies lediglich zum Zweck geschieht,
anfragenden Hopfcnproduzenten möglichst rasche Antwort auf
eventuelle Anfragen zu geben. Der Verein hat ganz wohl er-
kannt, daß bei dem weiten Umkreise seiner Wirksamkeit diese
Art des Verständnisses zwischen Produzenten und Consumenten
sich als unzulüßlich erweisen müsse und deßhalb ein allgemeines
Organ zur Vermittlung der betreffenden Interessenten in dem
„Schwetzinger Wochenblatt" bestellt, durch welches alle spezielle
Anfragen eine allgenieine Beantwortung finden können. Es
ist dies um so natürlicher, als wir keinen andern möglichen
Weg kennen, den Hopfenverhältnifsen unserer Gegend nach allen
Seiten hin gerecht zu werden.
Aus Ho henzollern, den 4. Sept. Im Verlauf der
nächsten Wochen wird bei uns die Hopfenernte allgemein be-
ginnen. Man erwartet ein günstiges Ergebniß. In einzelnen
Lagen stehen die Pflanzen sehr schön; auch jene Anlagen, welche
in Folge von Trockenheit sehr gelitten haben, haben sich erholt.
Angebote wurden öfters gemacht, sie schwanken zwischen 90
bis 100 fl. pr. Ctr. Im Bezirke Haigerloch ist der Hopfen
durch Hagel größtenteils vernichtet.

Wron-Htede
Seiner Königlichen Hoheit des Groschcrzogs
bei Eröffnung der Ständeversammlung
sm 5. September 1867.
Edle Herren und liebe Freunde!
Herzlich heiße Ich Sie willkommen bei dem Beginn Ih-
rer ungewöhnlich zahlreichen und wichtigen Arbeiten.
Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben uns vor
neue große Aufgaben gestellt; sie werden glücklich gelöst werden
zum Heil Meines Landes und Meines Volkes und zum From-

men der gesammten deutschen Nation, wenn wir mit Math,
mit Vertrauen -und Opferbereitheit der Arbeit uns unterziehen.
Der deutsche Bund ist durch den Krieg des vorigen Jah-
res zerfallen; die Präliminar- und Friedensvertrüge zwischen
Preußen einerseits, und Oesterreich und den süddeutschen Staa-
ten andererseits haben seine Auflösung rechtlich bestätigt, Preu-
ßen an die Spitze des norddeutschen Bundes gestellt und den
süddeutschen Staaten Vorbehalten, eine nationale Einigung mit
diesem Bunde einzugehen.
Mein Entschluß steht fest, dieser nationalen Einigung un-
ausgesetzt nachzustreben, und gerne werde Ich, nnd wird mit
Mir Mein getreues Volk die Opfer bringen, die mit dem Ein-
tritt in dieselbe unzertrennlich verbunden sind. Sie werden
reichlich ausgewogen durch die volle Theilnafme an dem natio-
nalen Leben und die erhöhte Sicherheit fl r die freudig fort-
schreitende innere Staatsentwickelung, deren Selbstständigkeit
zu wahren stets Pflicht Meiner Negierung sein wird.
Ist auch die Form der nationalen Einigung Süddeutsch-
lands mit dem norddeutschen Bunde noch nicht gefunden, so
sind doch schon bedeutungsvolle Schritte zu diesem Ziele gethan.
Schon im August vorigen Jahres wurde gleichzeitig mit
dem von Ihnen bereits genehmigten Friedensvcrtrag einJbrmn
vorzulegendes Schutz- und Trutzbündniß mit Preußen abge-
schlossen , welches beide Staaten zur gemeinschaftlichen Abwehr
eines Angriffs gegen deutsches Gebiet verpflichtet und für sol-
chen Fall Meine Truppen unter die bewährte Führung des
Königs von Preußen stellt.
Dank dieser Uebereinkunft, die mit gleichem Inhalt auch
zwischen den andern süddeutschen Staaten und Preußen besteht,
ist die erste und dringendste nationale Forderung erfüllt: Ab-
wehr jedes Angriffs von außen mit den geeinigten Kräften
Aller unter einheitlicher Führung.
Meine Regierung betrachtet es als ernste Pflicht, durch
Einführung einer der norddeutschen analogen Wehrverfaffung
und Heereseinrichtung dem Bündniß mit Preußen seine volle
Krafb und Bedeutung zu geben. Diese tief eingreifende Neue-
rung erlangt dadurch eine gesteigerte Wichtigkeit, daß es Mir
gelungen ist, in der Stuttgarter Konferenz mich mit den Sou-
verainen der anderen süddeutschen Staaten über eine gleichmä-
ßige Behandlung der Militärfrage zu verständigen.
Die betreffenden Gefltzentwürfe werden Ihnen alsbald zur
Prüfung und Zustimmung vorgelegi werden.
Mit Befriedigung kann Ich noch auf einem anderen Ge-
biet auf euren erfreulichen Erfolg Hinweisen. Durch den Ber-
liner Vertrag vom 8. Juli d. I. ist der Zollverein aufs Neue
befestigt, und mehr als dies, er hat eine wesentlich verbesserte
Organisation erhalten, welche es ermöglicht, ohne gewaltsame
Krisen den rasch wechselnden Bedürfnissen des Verkehrslebens
gerecht zu werden, und welche die Keime weiterer Entwickelung
in sich trügt.
Ich begrüße in dem Zollparlament, wenn auch seine Wirk-
samkeit eine beschränkte ist, doch sreudtg eine reguläre Vertre-
tung des gesammten deutschen Volkes.
 
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